Rundholz: Nachfrage im Steigen
Wenn wir den Umstieg von fossilen Energieträgern und Rohstoffen hin zu nachhaltig nachwachsenden Ressourcen schaffen wollen, dann brauchen wir eine funktionierende Land- und Forstwirtschaft“, fand LK-Präsident ÖR Ing. Johann Mößler beim Online-Waldbauerntag klare Worte. Vor allem die EU-Biodiversitätsstrategie würde mit ihren angedachten Nutzungseinschränkungen genau diesen Zielen entgegenstehen, weil sie zu Einschränkungen bei der Holznutzung führen würde. „Hier haben wir noch viel Diskussionsbedarf“, sagte Mößler. „30 % der Landesfläche sollten unter Schutz, ein Drittel davon außer Nutzung gestellt, die Kohlenstoffspeicherung im Wald noch weiter erhöht werden – das zielt ganz klar auf eine Reduktion der Holznutzung ab“, nannte LK-Forstausschussobmann KR Ing. Werner Mattersdorfer beispielhaft Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie.
Neben dem Druck durch Naturschutzorganisationen führe die zunehmende Freizeitnutzung – so verständlich sie auch gerade in Zeiten wie diesen sei – zu vermehrten Konflikten. Vielfach fehle das Verständnis gegenüber der Land- und Forstwirtschaft und der Respekt vor dem Eigentum. Mößler verwies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit weiterer Gespräche mit Organisationen wie den alpinen Vereinen.
Neben dem Druck durch Naturschutzorganisationen führe die zunehmende Freizeitnutzung – so verständlich sie auch gerade in Zeiten wie diesen sei – zu vermehrten Konflikten. Vielfach fehle das Verständnis gegenüber der Land- und Forstwirtschaft und der Respekt vor dem Eigentum. Mößler verwies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit weiterer Gespräche mit Organisationen wie den alpinen Vereinen.
Forstförderung soll helfen
Auch wenn derzeit die Coronapandemie das beherrschende Thema sei: längerfristig sei es der Klimawandel, mit dem die Land- und Forstwirtschaft konfrontiert sein werde. Dies hätten die letzten zwei Jahre gezeigt, wo Stürme und massiver Borkenkäferbefall hohe Schadholzmengen verursacht und in der Folge zu einem Preisverfall geführt hätten. Mößler dankte Landesrat Martin Gruber und Bundesministerin Elisabeth Köstinger dafür, dass den Forderungen der Landwirtschaftskammern Rechnung getragen worden sei und nun finanzielle Hilfen auf Landesebene (vier Mio. Euro Forstpaket) und auf Bundesebene (350 Mio. Euro Waldfonds) bereitstünden.
Neben den Fördermaßnahmen aus dem Waldfonds werden in Kärnten sechs flächenwirtschaftliche Projekte in den Bezirken Hermagor und Spittal mit insgesamt 43 Mio. Euro über einen Zeitraum von 14 Jahren gefördert, berichtete Landesforstdirektor Dipl.-Ing. Christian Matitz. Diese Projekte betreffen vor allem jene Waldbesitzer, deren Schutzwälder von den Sturmschäden in den letzten Jahren massiv und großflächig betroffen waren. Die Förderauszahlungen erreichten 2020 eine Rekordhöhe von rund 15 Mio. Euro.
Die massiven Waldschäden der letzten Jahre haben zu nachhaltigen Ertragseinbußen geführt. „Neben den finanziellen Unterstützungsmaßnahmen ist es gelungen, die Forderungen der Landwirtschaftskammern nach steuerlichen Erleichterungen umzusetzen“, berichtete Forstausschussobmann Mattersdorfer. So wurden die Grenzen für die Vollpauschalierung von 11.000 auf 15.000 Euro angehoben, die Grenze für Nebentätigkeiten von 33.000 auf 40.000 Euro. Des Weiteren werde eine Einheitswertminderung von 30 % für jene Betriebe, bei denen 20 % der Waldfläche durch Sturmschäden vernichtet worden sind, Erleichterungen bringen.
Neben den Fördermaßnahmen aus dem Waldfonds werden in Kärnten sechs flächenwirtschaftliche Projekte in den Bezirken Hermagor und Spittal mit insgesamt 43 Mio. Euro über einen Zeitraum von 14 Jahren gefördert, berichtete Landesforstdirektor Dipl.-Ing. Christian Matitz. Diese Projekte betreffen vor allem jene Waldbesitzer, deren Schutzwälder von den Sturmschäden in den letzten Jahren massiv und großflächig betroffen waren. Die Förderauszahlungen erreichten 2020 eine Rekordhöhe von rund 15 Mio. Euro.
Die massiven Waldschäden der letzten Jahre haben zu nachhaltigen Ertragseinbußen geführt. „Neben den finanziellen Unterstützungsmaßnahmen ist es gelungen, die Forderungen der Landwirtschaftskammern nach steuerlichen Erleichterungen umzusetzen“, berichtete Forstausschussobmann Mattersdorfer. So wurden die Grenzen für die Vollpauschalierung von 11.000 auf 15.000 Euro angehoben, die Grenze für Nebentätigkeiten von 33.000 auf 40.000 Euro. Des Weiteren werde eine Einheitswertminderung von 30 % für jene Betriebe, bei denen 20 % der Waldfläche durch Sturmschäden vernichtet worden sind, Erleichterungen bringen.
Weniger Einschlag – höhere Rundholzimporte
Neben den klassischen Verwendungsmöglichkeiten, können dank neuer Technologien sogar Kunststofffolien aus Holz hergestellt werden. Für Mattersdorfer ist Holz weiterhin ein Rohstoff mit Zukunft, der insbesondere in Krisenzeiten einen besonderen Stellenwert einnehme. Rückblickend auf das Jahr 2020 sei für die Forstwirtschaft weiterhin das sehr niedrige Preisniveau und der damit verbundene, zurückhaltende Holzeinschlag prägend gewesen. „Der ohnehin bereits seit Jahren rückläufige Sägerundholzpreis hat die Erträge der Forstwirtschaft zusätzlich nach unten gedrückt; vielfach sogar so weit, dass nicht einmal die Wiederbewaldungen aus den Erträgen gedeckt sind“, sagte Mattersdorfer. Diese Situation habe dazu geführt, dass die Sägerundholzimporte vor allem aus Tschechien und Deutschland auf Grund der hohen Schadholzmengen und niedrigen Preise neuerlich gestiegen seien. Auch die massiv gesteigerten Rundholzexporte Deutschlands und Tschechiens nach China (2020 rund 12 Mio. fm) hätten an der Preisentwicklung nach unten nichts ändern können.
„Der Höhepunkt der Käferkalamitäten sollte überschritten sein, das Schadholzaufkommen ist deutlich geringer geworden und die Nachfrage nimmt merklich zu“, sagte Mattersdorfer und betonte, dass nach Jahren sinkender Rundholzpreise eine Trendumkehr dringend notwendig sei. Richtung Holzindustrie appellierte er, längerfristige Verträge zu forcieren, damit die Waldbäuerinnen und -bauern entsprechende Planungssicherheiten haben. Ohne entsprechende Verträge sei eine kontinuierliche Holzbereitstellung – wie sie auch von der Industrie gewünscht werde – nicht möglich.
An die Waldbesitzer gerichtet, empfahl der Forstausschussobmann, die Waldpflege nicht aus den Augen zu verlieren: „Eine kontinuierliche Waldpflege schafft nicht nur stabilere Wälder, sie beugt Käferschäden vor und sorgt für gute Holzqualitäten. Gute Qualitäten erzielen unter normalen Marktbedingungen höhere Preise.“
„Der Höhepunkt der Käferkalamitäten sollte überschritten sein, das Schadholzaufkommen ist deutlich geringer geworden und die Nachfrage nimmt merklich zu“, sagte Mattersdorfer und betonte, dass nach Jahren sinkender Rundholzpreise eine Trendumkehr dringend notwendig sei. Richtung Holzindustrie appellierte er, längerfristige Verträge zu forcieren, damit die Waldbäuerinnen und -bauern entsprechende Planungssicherheiten haben. Ohne entsprechende Verträge sei eine kontinuierliche Holzbereitstellung – wie sie auch von der Industrie gewünscht werde – nicht möglich.
An die Waldbesitzer gerichtet, empfahl der Forstausschussobmann, die Waldpflege nicht aus den Augen zu verlieren: „Eine kontinuierliche Waldpflege schafft nicht nur stabilere Wälder, sie beugt Käferschäden vor und sorgt für gute Holzqualitäten. Gute Qualitäten erzielen unter normalen Marktbedingungen höhere Preise.“
Industrie kommt besser durch Coronakrise
„Im Vergleich zur gesamten Industrie sind die Konjunktureinbrüche bei der Holzindustrie 2020 geringer ausgefallen“, sagte der Vorsitzende der Berufsgruppe der österreichischen Sägeindustrie, Dipl.-Ing. Markus Schmölzer. Vor allem die Sägeindustrie erzielte nach stärkeren Einbrüchen im April und Mai des Vorjahres im zweiten Halbjahr wieder Monate mit positiven Wirtschaftsergebnissen im Vergleich zu den Vorjahreswerten. Die Schnittholzproduktion für 2020 werde mit rund 10 Mio. m³ zwar etwas geringer ausfallen (–5 % gegenüber dem Vorjahr), das Niveau sei aber im langjährigen Vergleich weiterhin hoch. Der Rückgang beim Schnittholzexport (–4,2 %) in den ersten drei Quartalen 2020 konnte durch gesteigerte Exporte beim Lamellenholz (+ 2,4 %) teils wettgemacht werden.
Bezogen auf den Gesamtumsatz, hat das Leimholz für die österreichische Holzindustrie in den letzten zehn Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Während im Jahr 2000 das Schnittholz noch für den überwiegenden Anteil des Umsatzes in der Sägeindustrie verantwortlich gewesen sei, ist dessen Bedeutung bei vielen Betrieben mit integrierter Weiterverarbeitung deutlich gesunken – während jener des Leimholzes fast im selben Ausmaß zugenommen hat, berichtete Schmölzer.
Auch der Import von Sägerundholz habe sich 2020 neuerlich erhöht und dürfte nach vorläufigen Ergebnissen rund 8,1 Mio. fm betragen. Dies entspreche knapp 50 % des eingeschnittenen Rundholzes. „Ohne kontinuierliche Rundholzimporte wäre für die österreichische Holzindustrie die hohe Schnittholzproduktion und Weiterverarbeitung zu Leimhölzern nicht realisierbar“, argumentierte Schmölzer die gesteigerten Rundholzimporte.
Die aktuell gute Nachfrage in nahezu allen Produktsparten und die hohe Investitionsbereitschaft der österreichischen Holzindustrie seien jedenfalls positive Signale für das laufende Jahr 2021. Vor allem der Bedarf nach Frischholz sei gegeben.
Bezogen auf den Gesamtumsatz, hat das Leimholz für die österreichische Holzindustrie in den letzten zehn Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Während im Jahr 2000 das Schnittholz noch für den überwiegenden Anteil des Umsatzes in der Sägeindustrie verantwortlich gewesen sei, ist dessen Bedeutung bei vielen Betrieben mit integrierter Weiterverarbeitung deutlich gesunken – während jener des Leimholzes fast im selben Ausmaß zugenommen hat, berichtete Schmölzer.
Auch der Import von Sägerundholz habe sich 2020 neuerlich erhöht und dürfte nach vorläufigen Ergebnissen rund 8,1 Mio. fm betragen. Dies entspreche knapp 50 % des eingeschnittenen Rundholzes. „Ohne kontinuierliche Rundholzimporte wäre für die österreichische Holzindustrie die hohe Schnittholzproduktion und Weiterverarbeitung zu Leimhölzern nicht realisierbar“, argumentierte Schmölzer die gesteigerten Rundholzimporte.
Die aktuell gute Nachfrage in nahezu allen Produktsparten und die hohe Investitionsbereitschaft der österreichischen Holzindustrie seien jedenfalls positive Signale für das laufende Jahr 2021. Vor allem der Bedarf nach Frischholz sei gegeben.