Rundholz: Keine Nutzung ohne Vertrag
War der Abwärtstrend im Februar und März noch relativ moderat, so gab es im Mai mit 7 bis 9 Euro je Erntefestmeter einen deutlichen Rutsch nach unten, Tendenz weiter fallend.
Die Aussichten für die nächsten Wochen sind nicht besser: Nach wie vor hat die Sägeindustrie infolge der Wirtschaftslage mit dem Schnittholzabsatz zu kämpfen und fährt mit dem Einschnitt zurück. Sägerundholz wird derzeit so gut wie nicht nachgefragt, auch beim Industrieholz ist der Geschäftsverlauf reduziert und die Nachfrage rückläufig. Eine Besserung ist nicht absehbar, mit einem weiter anhaltenden negativen Trend ist zu rechnen. Holznutzungen ohne Schlüsse und Zufuhrgarantie sollen grundsätzlich und in der aktuellen Situation jedenfalls nicht durchgeführt werden. Holz, das aktuell geschlägert und nicht abtransportiert wird, verblaut bei warmen Temperaturen sehr rasch und verliert zusätzlich an Wert. Die aus Forstschutzgründen notwendige Aufarbeitung von Windwurf-, Schneebruch- oder Borkenkäferschadholz muss aber jedenfalls durchgeführt und allenfalls forstschutztechnisch behandelt werden.
Drei Fragen an...
...Mag. Matthias Granitzer, Obmann des Waldverbandes Kärnten.
Herr Granitzer, was zeichnet den Waldverband Kärnten aus?
Der Waldverband Kärnten vertritt die Interessen der heimischen Kleinwaldbesitzerinnen und Kleinwaldbesitzer, insbesondere in Hinblick auf die Festigung und Erhöhung der Wertschöpfung aus der Waldbewirtschaftung. Zudem hat die Bewusstseinsbildung für die Notwendigkeit einer aktiven und nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder, auch gegenüber der Öffentlichkeit, einen besonderen Stellenwert. Mit der Waldverband Kärnten GmbH steht den Mitgliedern ein eigener "Servicebetrieb von Waldbesitzern für Waldbesitzer" zur Seite, der nicht nur für optimierte Vermarktungsmöglichkeiten und -abläufe sorgt, sondern als Arbeitgeber und Arbeitgeberin auch regionale Arbeitsplätze schafft und festigt. Unser gemeinschaftlicher Verkauf von jährlich bis zu 400.000 Festmetern Rundholz an mehr als 50 verarbeitende Betriebe sichert auch für Kleinstbetriebe den Marktzugang. Für unsere Abnehmer erhöht der organisierte Holzfluss die Planungssicherheit.
Herr Granitzer, was zeichnet den Waldverband Kärnten aus?
Der Waldverband Kärnten vertritt die Interessen der heimischen Kleinwaldbesitzerinnen und Kleinwaldbesitzer, insbesondere in Hinblick auf die Festigung und Erhöhung der Wertschöpfung aus der Waldbewirtschaftung. Zudem hat die Bewusstseinsbildung für die Notwendigkeit einer aktiven und nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder, auch gegenüber der Öffentlichkeit, einen besonderen Stellenwert. Mit der Waldverband Kärnten GmbH steht den Mitgliedern ein eigener "Servicebetrieb von Waldbesitzern für Waldbesitzer" zur Seite, der nicht nur für optimierte Vermarktungsmöglichkeiten und -abläufe sorgt, sondern als Arbeitgeber und Arbeitgeberin auch regionale Arbeitsplätze schafft und festigt. Unser gemeinschaftlicher Verkauf von jährlich bis zu 400.000 Festmetern Rundholz an mehr als 50 verarbeitende Betriebe sichert auch für Kleinstbetriebe den Marktzugang. Für unsere Abnehmer erhöht der organisierte Holzfluss die Planungssicherheit.
Borkenkäfer, Klimawandel und Co. machen den Waldbesitzern immer mehr zu schaffen. Welche Strategien und Empfehlungen geben Sie ihnen?
Grundsätzlich brechen wir auch in diesem Zusammenhang eine Lanze für die aktive Waldbewirtschaftung. Bei einer zeitgerechten und ordentlichen Durchführung aller fachgerechten und geforderten Maßnahmen im Sinne der Waldwirtschaft ist es zum einen möglich, das wirtschaftliche Potenzial des Waldes bei gleichzeitiger Förderung der Biodiversität auszuschöpfen. Zum anderen können Risikofaktoren rasch erkannt und entsprechende Handlungen gesetzt werden. Hinsichtlich der klimatischen Entwicklung sollten in erster Linie der Durchführung zeitgerechter Pflegemaßnahmen und der Erhöhung der Baumartenvielfalt besonderes Augenmerk geschenkt werden. Eine Herausforderung ist in diesem Zusammenhang jedenfalls die Zunahme von hoffernen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, welche örtlich und zeitlich meist nicht dazu in der Lage sind, sich um ihre Waldflächen zu kümmern. Als Waldverband sehen wir es auch hier als unsere Aufgabe, taugliche Unterstützungsoptionen anzubieten.
Wie wirkt sich der Rückgang an Aufträgen in der Baubranche für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer aus? Wie sehen Sie die Zukunft des Holzpreises?
In der Regel wirken sich bereits Anzeichen für einen Rückgang an Aufträgen in der Baubranche auf die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer aus, nämlich in Form rückläufiger Holzpreise. In der freien Marktwirtschaft gilt das Grundgesetz, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, und das nicht immer zur Freude der Holzverkäufer. Waren es früher relativ lange und für die Forstwirtschaft gut planbare Zeiträume, über welche Holzgeschäfte abgewickelt werden konnten, so sind wir heute mit sehr rasanten, wenig vorhersehbaren und kaum mehr berechenbaren Marktbewegungen konfrontiert. Die Herausforderungen bei der Vermarktung sind enorm, und Unternehmereinsätze mit längeren Vorlaufzeiten sind im Kleinwald praktisch nicht mehr planbar. Umso mehr sind wir davon überzeugt, dass unsere Zielsetzungen als Waldverband noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Der Holzpreis hat in jedem Fall eine Zukunft, solange Holz gebraucht wird und es auch bereitgestellt werden kann. Seine Höhe unterliegt jedoch den Marktmechanismen.
Zur Person
Mag. Matthias Granitzer (44) ist Obmann des Waldverbandes Kärnten. Er bewirtschaftet mit seiner Familie einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in Stockenboi. Zudem erbringt er mit seinem Ingenieurbüro für Forst- und Holzwirtschaft Dienstleistungen auf selbständiger Basis, auch als Sachverständiger. Im Waldverband Kärnten und dessen regionalen Organisationen ist Granitzer seit dem Jahr 2000 in unterschiedlichen Funktionen aktiv.