Rinderproduktion: Gemeinsam mit Qualität erfolgreich
Als Dachorganisation koordiniert die ARGE Rind eGen die Tätigkeiten der acht Rindererzeugergemeinschaften in den Bundesländern und ist die Interessenvertretung für die Rindfleischproduzenten in Österreich. Bei ihrer Generalversammlung in Tirol wurden unter anderem die Folgen der Inflation für die Rindfleischproduktion thematisiert. Für die Landwirte stiegen im letzten Jahr vor allem die Futtermittel- und Energiepreise massiv an. Die höheren Kosten wirkten sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette aus, auch die Schlachthöfe und der Handel mussten mit der Teuerung kämpfen. Daraus resultierten gestiegene Fleischpreise für den Konsumenten. Laut Agrarmarkt Austria wird in 58 % der Haushalte mehr auf den Preis geachtet, in 43 % Fleisch in Aktion gekauft.
Weiterhin wichtige Kriterien für den Fleischkauf sind Qualität, Regionalität und Tierwohl. „Am Markt bewegen wir gemeinsam mehr als der Einzelne“, betonte ARGE Rind-Obmann Josef Fradler. „Die ARGE Rind ist hier am Markt sehr aktiv, steuert die Mengen in den Qualitätsfleisch-Programmen und entwickelt gemeinsam mit Vermarktungspartnern Absatzschienen im Inland, aber auch im Rindfleischexport weiter.“ Damit verdeutlichte Fradler den großen Stellenwert der Qualitätsproduktion in Österreich. Nur durch diese Bemühungen der ARGE Rind könne in schwierigen Marktlagen agiert werden, was wiederum positive Auswirkungen auf die Preisbildung und Preisstabilität mit sich bringe. „77,5 % der Schlachtrinder wurden über Qualitätsrindfleisch-Programme mit Preiszuschlägen vermarktet und somit die Wertschöpfung auf den Betrieben verbessert. Damit lukrieren die Rinderhalter einerseits einen Mehrwert, andererseits wird dem Konsumentenwunsch nach regional produziertem Qualitätsrindfleisch entsprochen“, sagte der Geschäftsführer der ARGE Rind eGen, Dipl.-Ing.Werner Habermann. Die letzte Erfolgsstory dazu schrieb „AMA-Gütesiegel Kalb rosé Austria“. 2021 wurde damit eine Lösung für Kalbfleisch aus Österreich sowie für wesentlich kürzere Tiertransporte gefunden. „Nur so lange wir diese Qualitätsfleisch-Programme bedienen können, profitieren alle Rinderproduzenten davon“, hob Habermann hervor. Je mehr Betriebe sich Erzeugergemeinschaften anschließen, desto stärker werde die Verhandlungsposition gegenüber Politik, Handel und Gesellschaft. Habermann forderte ferner eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für die Gastronomie. Nur so sei ein fairer Wettbewerb möglich. Gastredner Dipl.-Ing. Franz Waxenecker, DSM Austria, Direktor für Precision-Nutrition und Nachhaltige Tierernährung, hielt fest, dass ernährungsbedingte Emissionen lediglich 10 bis 15 % des persönlichen Fußabdruckes in Österreich ausmach Humanernährung funktioniert nur mit Tierhaltung durch die Grünland-Verwertung der Wiederkäuer sowie die tierische Verwertung von Nebenprodukten aus der Herstellung pflanzlicher Nahrungsmittel“, betonte er. Die ARGE Rind eGen setzt nicht zuletzt hinsichtlich Nachhaltigkeit konkrete Maßnahmen, um zu einer direkten Aufklärung des Konsumenten beizutragen.