Rindergülle - ein wertvoller Dünger im Grünland
Die Güllewirtschaft hat in den vergangenen Jahren in den Grünlandgebieten aus arbeitswirtschaftlichen Gründen zugenommen. Die niedrigen Einstreukosten und die wesentlich geringeren Gesamtkosten gegenüber dem Stallmist-Jauche-System sind ausschlaggebend. Vor allem im Hang kann die Gülle durch die Schleppschlauchverteilung optimal und kostengünstig eingesetzt werden.
Die Gülle ist ein sehr wertvoller Dünger, wenn sie sachgerecht eingesetzt wird. Jedoch hat sie einige Schwächen, die meist überschätzt werden, aber durchaus vorhanden sind. Vor allem Rindergülle neigt zur Bildung von Schwimmdecken, wobei dieser Wirtschaftsdünger vor der Ausbringung zuerst homogenisiert werden muss, damit er auch optimal am Grünland eingesetzt werden kann. Der Düngerwert je Kuh und Jahr liegt zwischen 298 - 513 Euro (inklusive 20,0% Ust.) je nach Leistung (Quelle: IDB - Interaktive Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten, Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen).
Die Gülle ist ein sehr wertvoller Dünger, wenn sie sachgerecht eingesetzt wird. Jedoch hat sie einige Schwächen, die meist überschätzt werden, aber durchaus vorhanden sind. Vor allem Rindergülle neigt zur Bildung von Schwimmdecken, wobei dieser Wirtschaftsdünger vor der Ausbringung zuerst homogenisiert werden muss, damit er auch optimal am Grünland eingesetzt werden kann. Der Düngerwert je Kuh und Jahr liegt zwischen 298 - 513 Euro (inklusive 20,0% Ust.) je nach Leistung (Quelle: IDB - Interaktive Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten, Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen).
Homogenisierung
Aus pflanzenbaulicher Sicht ist es unbedingt anzuraten, die Gülle vor der Ausbringung zu homogenisieren, um dadurch eine gleichmäßige Nährstoffverteilung am Feld zu gewähren. Rindergülle bildet während der Lagerung Schwimmdecken, Schweinegülle dagegen Sinkschichten. Am Markt werden verschiedene Homogenisierungsanlagen für die Gülle angeboten, entscheidend ist jedoch, ein Gerät mit einer Leistungsfähigkeit zu wählen, das gut zur Behältergröße passt.
Futterverschmutzung
Dies ist allgemein ein Problem bei der Wirtschaftsdüngeranwendung. Bei der Gülleausbringung kann die Futterverschmutzung durch eine entsprechende Verdünnung und gleichmäßige Verteilung auf der Wiese reduziert werden. Wenn die Ernte (ordnungsgemäß) bei einer Schnitthöhe von mindestens 7 cm erfolgt, ist eine Futterverschmutzung kaum möglich. Wird die Gülle während der Weideperiode angewendet, so soll sie gut verdünnt sein, und es sollte aus tierhygienischen Gründen eine Weideruhe von 30 Tagen eingehalten werden, damit keine Geruchsbeeinträchtigung für das Weidevieh besteht.
Gefahr Unkraut
Um die Verunkrautung im Grünland in Schach zu halten, sollte die Düngung der Nutzungsintensität angepasst werden. Auf Mähflächen sollten maximal 10 m³ unverdünnte Gülle pro Schnitt gedüngt werden. Selbst leistungsfähiges ertragsbetontes Grünland in Gunstlagen kann nicht mehr als 50 - 60 m³ pro ha und Jahr verwerten. Wenn allerdings ein gutes Grasgerüst (70% Gräser im Futterbestand) vorhanden ist, kann die Gülle dadurch optimal verwertet, und es können dementsprechend auch die gewünschten Erträge und Futterqualitäten erzielt werden. Bezüglich einer Beeinträchtigung der Bodenfruchtbarkeit und Grünlandverunkrautung gibt es bei sachgerechter Düngung anhand langjähriger Versuche keinen Hinweis. Selbst bei unsachgemäßer Anwendung von Handelsdüngern entsteht die sogenannte "Gülleflora". Die Ursachen für die Grünlandverunkrautung können nicht allein der Düngung zugeordnet werden, sondern es muss die ganze Grünlandbewirtschaftung genauer betrachtet werden.
Bodennahe Ausbringung
Rindergülle und -jauche haben aufgrund des hohen Ammoniumanteils (50 - 90) eine sehr gute unmittelbare N-Wirkung. Der Ammoniumstickstoff ist rasch pflanzenverfügbar, kann aber auch in Form von Ammoniak (NH3) gasförmig verloren gehen, vor allem bei breitwürfiger Verteilertechnik. Daher sollte man die Jauche speziell im kalten Frühjahr zur Düngung einsetzen. Bei Gülleverdünnung mit Wasser (Verhältnis 1: 1), Ausbringung an Tagen unter 20 °C, bei feuchten Witterungsbedingungen und am Abend sinken die Verluste deutlich ab. Für die Mehrschnittwiesen ist es notwendig, dass der Stickstoff für die Pflanzen sofort verfügbar ist und verlustarm ausgebracht wird.
Nun stellen wir uns die Fragen: Wie hoch sind die Kosten für die bodennahe Ausbringung? Zahlt sich das überhaupt aus? Die Antworten darauf werden anhand von drei Beispielen dargestellt (siehe Kasten). Der Reinnährstoffpreis liegt beim Stickstoff bei 1,52 Euro pro kg. Laut den Untersuchungen an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein gehen bei breitwürfigen Verteiltechniken (Prallkopfverteiler, Schwenkverteiler) zwischen 30 - 80% des Ammonium-N (NH4) in Form von Ammoniak (NH3) gasförmig verloren.
Bei den Schleppschlauchverteilern liegen die Verlustraten zwischen 10 - 35%. Schleppschuhverteiler können Emissionen noch weiter senken. Die Gülle sollte in den leicht angewachsenen Grünlandbestand mit dem Schleppschuh ausgebracht werden. Durch die Beschattung werden die Verluste zusätzlich reduziert. Das Ausbringungsfenster wird dadurch gegenüber der breitwürfigen Verteilertechnik erweitert.
Nun stellen wir uns die Fragen: Wie hoch sind die Kosten für die bodennahe Ausbringung? Zahlt sich das überhaupt aus? Die Antworten darauf werden anhand von drei Beispielen dargestellt (siehe Kasten). Der Reinnährstoffpreis liegt beim Stickstoff bei 1,52 Euro pro kg. Laut den Untersuchungen an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein gehen bei breitwürfigen Verteiltechniken (Prallkopfverteiler, Schwenkverteiler) zwischen 30 - 80% des Ammonium-N (NH4) in Form von Ammoniak (NH3) gasförmig verloren.
Bei den Schleppschlauchverteilern liegen die Verlustraten zwischen 10 - 35%. Schleppschuhverteiler können Emissionen noch weiter senken. Die Gülle sollte in den leicht angewachsenen Grünlandbestand mit dem Schleppschuh ausgebracht werden. Durch die Beschattung werden die Verluste zusätzlich reduziert. Das Ausbringungsfenster wird dadurch gegenüber der breitwürfigen Verteilertechnik erweitert.
Beispiele
1 Berechnungsbeispiel
Milchviehgülle verdünnt: 2,0 kg N ab Lager/m³ Milchkuhgülle verdünnt 1 : 1 = 1,0 kg NH4-N/m³. Die Gülle-Verlust-Differenz beträgt 70% mit Prallteller, beim Schleppschuh 20%. Die Verlustdifferenz liegt bei 50% = 0,50 kg NH4-N x 1,52 Euro = Euro 0,76/m³ Nährstoffgewinn.
Ausbringungsmenge 1.000 m³: 760 Euro pro Jahr. Die ÖPUL-Prämie (Schleppschuh 1,50 Euro pro m³) = 1.500 Euro. Mehrkosten für die Schleppschuhausbringung 1,87 Euro pro m³ (inklusive der 40% Förderung) bzw. 1.870 Euro für 1.000 m³. Es wird ein Nährstoffgewinn von 390 Euro (760 + 1.500 - 1.870) erreicht.
2 Berechnungsbeispiel
Milchviehgülle unverdünnt:
3,9 kg N ab Lager/m³ Milchkuhgülle = 1,95 kg NH4-N/m³. Die Gülle-Verlust-Differenz beträgt 70% mit Prallteller, beim Schleppschuh 20%. Die Verlustdifferenz liegt bei 50% = 0,98 kg NH4-N x 1,52 Euro = Euro 1,48/m³ Nährstoffgewinn.
Ausbringungsmenge 1.000 m³: 1.480 Euro pro Jahr. Die ÖPUL-Prämie (Schleppschuh 1,50 Euro pro m³) = 1.500 Euro. Mehrkosten für die Schleppschuhausbringung 1,87 Euro pro m³ (inklusive 40% Förderung) bzw. 1.870 Euro für 1.000 m³. Es wird ein Nährstoffgewinn von 1.110 Euro (1.480 + 1.500 - 1.870) erreicht.
3 Berechnungsbeispiel
Zuchtschweinegülle unverdünnt:
6,4 kg N ab Lager/m³ = 4,16 kg NH4-N/m³. Die Gülle-Verlust-Differenz beträgt 70% mit Prallteller, beim Schleppschuh 20%. Die Verlustdifferenz liegt bei 50% = 2,08 kg NH4-N x 1,52 Euro = 3,16/m³ Nährstoffgewinn.
Ausbringungsmenge 1.000 m³: 3.161 Euro pro Jahr. Die ÖPUL-Prämie (Schleppschuh 1,50 Euro pro m³) = 1.500 Euro. Mehrkosten für die Schleppschuhausbringung 1,87 Euro pro m³ (inklusive 40% Förderung) bzw. 1.870 Euro für 1.000 m³. Es wird ein Nährstoffgewinn von 2.791 Euro (3.161 + 1.500 - 1.870) erreicht.
Milchviehgülle verdünnt: 2,0 kg N ab Lager/m³ Milchkuhgülle verdünnt 1 : 1 = 1,0 kg NH4-N/m³. Die Gülle-Verlust-Differenz beträgt 70% mit Prallteller, beim Schleppschuh 20%. Die Verlustdifferenz liegt bei 50% = 0,50 kg NH4-N x 1,52 Euro = Euro 0,76/m³ Nährstoffgewinn.
Ausbringungsmenge 1.000 m³: 760 Euro pro Jahr. Die ÖPUL-Prämie (Schleppschuh 1,50 Euro pro m³) = 1.500 Euro. Mehrkosten für die Schleppschuhausbringung 1,87 Euro pro m³ (inklusive der 40% Förderung) bzw. 1.870 Euro für 1.000 m³. Es wird ein Nährstoffgewinn von 390 Euro (760 + 1.500 - 1.870) erreicht.
2 Berechnungsbeispiel
Milchviehgülle unverdünnt:
3,9 kg N ab Lager/m³ Milchkuhgülle = 1,95 kg NH4-N/m³. Die Gülle-Verlust-Differenz beträgt 70% mit Prallteller, beim Schleppschuh 20%. Die Verlustdifferenz liegt bei 50% = 0,98 kg NH4-N x 1,52 Euro = Euro 1,48/m³ Nährstoffgewinn.
Ausbringungsmenge 1.000 m³: 1.480 Euro pro Jahr. Die ÖPUL-Prämie (Schleppschuh 1,50 Euro pro m³) = 1.500 Euro. Mehrkosten für die Schleppschuhausbringung 1,87 Euro pro m³ (inklusive 40% Förderung) bzw. 1.870 Euro für 1.000 m³. Es wird ein Nährstoffgewinn von 1.110 Euro (1.480 + 1.500 - 1.870) erreicht.
3 Berechnungsbeispiel
Zuchtschweinegülle unverdünnt:
6,4 kg N ab Lager/m³ = 4,16 kg NH4-N/m³. Die Gülle-Verlust-Differenz beträgt 70% mit Prallteller, beim Schleppschuh 20%. Die Verlustdifferenz liegt bei 50% = 2,08 kg NH4-N x 1,52 Euro = 3,16/m³ Nährstoffgewinn.
Ausbringungsmenge 1.000 m³: 3.161 Euro pro Jahr. Die ÖPUL-Prämie (Schleppschuh 1,50 Euro pro m³) = 1.500 Euro. Mehrkosten für die Schleppschuhausbringung 1,87 Euro pro m³ (inklusive 40% Förderung) bzw. 1.870 Euro für 1.000 m³. Es wird ein Nährstoffgewinn von 2.791 Euro (3.161 + 1.500 - 1.870) erreicht.
Kumulierte Ammoniakverluste nach Ausbringung von Rindvieh-Vollgülle (30 m³ pro ha, auf Wiese, FAT Nr. 496, 1997)
Ammoniakverluste in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit
Grünland begegnet "bodennaher Gülleausbringung"
Im April wurden die Grünlandtage mit dem Schwerpunktthema "Bodennahe Gülleausbringung mit Feldvorführung" in den Bezirken St. Veit an der Glan, Klagenfurt-Land, Villach-Land und Spittal an der Drau durchgeführt. Unter anderem waren die Referenten Dipl.-Ing. Alfred Pöllinger-Zierler (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Ing. Wolfgang Stromberger, Ing. Hans Egger (beide Landwirtschaftskammer Kärnten), Martin Kohlweiss (Unser Lagerhaus), Josef Ebenberger (Handelsagentur), Vertreter des Amtes der Kärntner Landesregierung, Abteilung 10, Land- und Forstwirtschaft, Ländlicher Raum, Ing. Otto Marko (Geschäftsführer Maschinenring Völkermarkt), Rainer Hubmann (Geschäftsführer Maschinenring Villach-Hermagor) und Georg Scheiflinger (Obmann Maschinenring Kärnten). Es nahmen mehr als 300 interessierte Personen teil. Unser Dank ergeht an alle beteiligten Organisationen und Firmen.