Phosphor - unentbehrlicher Baustein
Phosphor ist ein wichtiger Pflanzennährstoff. Er gilt jedoch im Boden als unbeweglich. Das bedeutet, dass die Pflanzenwurzeln zur Nährstoffquelle hinwachsen müssen. Der Phosphor wird als Dihydrogenphosphat (H2PO4) aufgenommen. In der Pflanze übernimmt Phosphor in unterschiedlichen Verbindungen wichtige Aufgaben in der Jugendentwicklung der Pflanzen und bei der Energieübertragung. Der Phosphor ist ein unentbehrlicher Baustein für Pflanzensubstanzen, wie z. B. Eiweiß, und sorgt für gutes Wurzelwachstum und Bestockung.
Bei Bodenuntersuchungsergebnissen werden am Grünland häufig Unterversorgungen ausgewiesen. Wiederkäuer können die Phytinsäure abbauen und das dabei anfallende Phosphat verwerten. Die Bakterien in ihrem Magen produzieren das Enzym Phytase, das den Abbau von Phytat zu Zucker und Phosphat ermöglicht. Wirtschaftsdünger, z. B. von Rindern, weisen daher mäßige Phosphorgehalte auf. Der Pflanzennährstoff Phosphor ist für den Energiehaushalt und für die Wurzelausbildung der Pflanzen verantwortlich. Bei Phosphormangelerscheinungen zeigen Pflanzen ein gehemmtes Wachstum, eine verminderte Widerstandsfähigkeit (Winterfestigkeit) und eine geringere Keimfähigkeit. Eindeutig ist auch die schlechtere Stickstoffbildung bei den Leguminosen nachgewiesen. Mit der bedarfsgerechten Phosphordüngung könnte der Pflanzenbestand mittelfristig verbessert werden, weil der optimale Leguminosenanteil erreicht wird und dies das Grasgerüst mit zusätzlichem Stickstoff versorgen kann. Eine mineralische Ergänzungsdüngung sollte erst dann erfolgen, wenn der Nährstoffbedarf durch die Wirtschaftsdünger nicht abgedeckt werden kann (vgl. Tabelle). Hochleistungskühe haben höhere Phosphorausscheidungen. Somit kann die mineralische Phosphordüngung unterbleiben, wenn die Phosphorbilanz ausgeglichen ist. Der Einsatz von Geflügelmist wäre eine Alternative zur mineralischen Ergänzungsdüngung, weil dieser Festmist relativ viel Phosphor enthält.
Phosphordüngung Mutterkühe und Milchkühe im Detail
Nährstoffanfall aus der Tierhaltung in kg pro ha | Phosphorbedarf Grünland < 40 % Leguminosen mittlere Ertragslage laut SGD 8 in kg pro ha | Mögliche mineralische Phosphorergänzungsdüngung in kg pro ha | |||
GVE pro ha | P2O5 in kg | Nutzungen | P2O5 | ||
Mutterkuh | 1,0 | 19 | 2 Nutzungen | 45 | 26 |
Milchkuh (6000 kg) | 1,0 | 33 | 3 Nutzungen | 65 | 32 |
Milchkuh (7000 kg) | 1,0 | 38 | 4 Nutzungen | 80 | 42 |
Milchkuh (7000 kg) | 2,0 | 76 | 4 Nutzungen | 80 | 4 |
Milchkuh (8000 kg) | 1,0 | 42 | 4 Nutzungen | 80 | 38 |
Milchkuh (8000 kg) | 2,0 | 84 | 4 Nutzungen | 80 | keine |
Milchkuh (9000 kg) | 1,0 | 47 | 5 Nutzungen | 85 | 38 |
Milchkuh (9000 kg) | 2,0 | 94 | 5 Nutzungen | 85 | keine |
Milchkuh (>10000 kg) | 1,5 | 78 | 5 Nutzungen | 85 | 7 (keine) |
Milchkuh (>10000 kg) | 2,0 | 104 | 5 Nutzungen | 85 | keine |
Bei der Gehaltsstufe C ist der Boden optimal mit Phosphor versorgt. Hier liegen die Gehaltswerte bei 47 bis 68 mg P je 1000 g Feinboden. Jedoch werden in der Gehaltsstufe B (26 bis 46 mg P je 1000 g Feinboden) im Grünland auch schon gute Erträge erzielt. Bei darunterliegenden Werten ist eine Düngung mit Phosphor empfehlenswert (siehe Grafik). Im Grundfutter sollten die 3 bis 4 g Phosphor pro kg Trockenmasse enthalten sein.
Der Phosphor ist im Boden im leicht säuerlichen Bereich, d. h. bei einem pH-Wert von 5,0 bis 6,0, verfügbar.
Der Reinnährstoffpreis liegt im hohen Bereich bei 1,89 Euro pro kg Reinnährstoff. Die Phosphorbedarfswerte können aus dem LK-Düngerrechner oder aus der Richtlinie für die sachgerechte Düngung im Ackerbau und Grünland (8. Auflage) entnommen werden.