Pflege- und Betreuungsmodell für Höfe hat Zukunft

Bäuerliche Betriebe sind nicht wegzudenkende Unternehmen in unserem Land. Sie versorgen die Bevölkerung mit Lebensmitteln und prägen die Kulturlandschaft, welche wiederum den Tourismus ankurbelt, um nur ein paar wichtige Aufgaben zu nennen. Trotz der wesentlichen Funktionen ist es für Bäuerinnen und Bauern meist schwierig, nur mit dem landwirtschaftlichen Einkommen das Auslangen zu finden. Nicht umsonst sind knapp 60% der Betriebe im Nebenerwerb tätig. 36% steigern ihren wirtschaftlichen Erfolg durch landwirtschaftliche Nebentätigkeiten wie Direktvermarktung, Maschinenringtätigkeit und andere.

Eine noch wenig bekannte, aber zukunftsträchtige, sichere Diversifizierungsoption für bäuerliche Familien sind Alternative Lebensräume am Hof. Dabei handelt es sich um Betreuungseinrichtungen für ältere Personen mit Pflegegeldbezug bis Stufe 3. Die Klienten dieser niederschwelligen Pflege- und Betreuungseinrichtungen leben am Hof mit bis zu acht anderen Klienten. Diese bewohnen Einzelzimmer mit sanitären Einrichtungen, erhalten einen geregelten Tagesablauf und können sich an einfachen Routinetätigkeiten am Betrieb beteiligen. Anzudenken ist diese Einkommensschiene, wenn freie Arbeits- und Raumkapazitäten vorhanden sind und die bäuerliche Familie offen für ein soziales Betätigungsfeld im Bereich der pflegenden Dienstleistung ist. Die Betriebsleiter brauchen nicht zwingend eine Ausbildung im Gesundheits- und Krankenpflegebereich, diese Leistungen können auch zugekauft werden. Sie sollten aber die Bereitschaft haben, den Hofalltag mit älteren Menschen zu erleben.

Die Landwirtschaftskammer Kärnten bietet Anfang Juni zwei kostenlose Informationsveranstaltungen zum Thema "Alternativer Lebensraum" an. In den zweistündigen Green Care-Veranstaltungen erhalten Interessenten einen umfassenden Überblick über diese niederschwellige Betreuungsform. Dabei spannt sich der Bogen von der langjährigen erfolgreichen Umsetzung am Green Care-Rabingerhof bis zu den gesetzlichen Auflagen für eine Bewilligung vom Land Kärnten. Außerdem erfahren Sie, warum gerade Bauernhöfe dafür prädestiniert sind, wie die Bewohner das Leben am Alternativen Lebensraum Bauernhof erleben und was sie an dieser Betreuungseinrichtung schätzen.

Informationsveranstaltungen zu Alternativen Lebensraum am Bauernhof: 

• 6. Juni (Donnerstag), 19 bis 21 Uhr, Biohof Sommeregger, St. Peter 19, Spittal an der Drau
• 7. Juni (Freitag), 9 bis 11 Uhr, Gasthof Grünwald, St. Daniel 17, Dellach im Gailtal

Schnuppern am Alternativen Lebensraum Rabingerhof 

• 14. Juni (Freitag), 9 bis 12 Uhr, Gobertal 4, Hüttenberg

Tag der Pflege
Am 12. Mai wurde der Tag der Pflege gefeiert. Er wurde als Gedenktag für die unermüdliche Arbeit und Hingabe der Pflegekräfte eingeführt, die oft unter herausfordernden Bedingungen für das Wohl und die Gesundheit ihrer Patienten arbeiten. Der Tag geht auf den Geburtstag von Florence Nightingale, eine Pionierin der modernen Krankenpflege, zurück, die im 19. Jahrhundert lebte.