Obstgärten unter einem klimafreundlichen Dach
Aktuell wird im Obstbereich viel über Agri-PV diskutiert
Erfahrungen dazu werden mit einer Versuchsanlage in Haidegg gesammelt, wo Fragen zum Thema Hagelschutz, Pflanzenschutzreduktion, Fruchtqualitäten, etc. geklärt werden sollen.
Vorteile wären die Erzeugung von Energie für den eigenen Betrieb sowie Einnahmen
durch die Überschuss-Einspeisung und die Produktion von Bio-Obst auf derselben Fläche.
Dächer zuerst
Bevor jedoch die landwirtschaftlichen Flächen für PV-Anlagen genutzt werden, ist es sinnvoll, die bestehenden Gebäudestrukturen entsprechend auszustatten. Speziell für Betriebe, die eigene Lagerräumlichkeiten und Kühlräume oder elektrisch betriebene Fahrzeuge besitzen, ist eine Stromgewinnung über Sonnenenergie von Vorteil. Denn für die Fahrten oder Arbeiten in den Anlagen werden beispielsweise immer häufiger E-Lastendreiräder, in der Praxis als "Tuk-Tuk" bekannt, genutzt.
Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, über den Boden und die Biodiversität das Klima positiv zu beeinflussen. Hier wird durch verstärkten Humusaufbau, etwa durch Kompost, die CO2-Speicherung forciert. Eine weitere Entwicklung in den vergangenen Jahren ist der Umstieg von Mulchen auf Mähen mit der gleichzeitigen Ablage des Mähgutes auf dem Baumstreifen. So wird auch dort Humus aufgebaut, das Beikraut länger unterdrückt und der Boden vor Austrocknung geschützt. Durch die Einsaat von Blühstreifen in der Fahrgassenmitte sowie im Randbereich wird je nach Artenspektrum der Boden gelockert und gleichzeitig durch den Bewuchs stabilisiert, um bei extremen Witterungsereignissen als Puffer zu fungieren. Außerdem gibt es auch einen positiven Effekt auf die Nützlinge, die direkte Pflanzenschutzanwendungen und somit Überfahrten reduzieren können. Generell wird durch den Verzicht auf chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralische Stickstoff-Dünger im Bio-Obstbau Kohlendioxid eingespart. Außerdem bietet eine Bio-Obstanlage bereits durch den Baum- oder Strauchbestand und die immergrünen Fahrgassen einen vielfältigen Lebensraum.
Claudia Freiding
Interview mit Hermann und Maria Pöschl aus St. Ruprecht an der Raab
Wie klimafit ist Ihr Betrieb?
HERMANN und MARIA PÖSCHL: Unser Betrieb zeichnet sich durch Vielfältigkeit und Kreislaufwirtschaft aus. Neben den Obstplantagen ziehen wir auch Masthühner auf, die auf der einen Seite den Dünger für unsere Obstbäume liefern und andererseits die Obstflächen als Auslauf nutzen. Dabei helfen uns die Hühner auch bei der Mausabwehr.
Kann die Sortenwahl das Klima positiv beeinflussen?
Unser resistentes, robustes Sortiment bei Apfel aus den Sorten Topaz und Crimson Crisp sowie bei Birne mit Novembra und Conference mit Abate Fetel als Befruchter wurde bewusst gewählt, um Pflanzenschutzüberfahrten zu reduzieren und so Treibstoff zu sparen sowie den Boden zu schonen. Weniger Pflanzenschutz ist notwendig.
Sind alternative Strombezugsquellen für Sie ein Thema?
Auf jeden Fall. Wir haben bereits eine 20 Kilowatt Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Hühnerstalls montiert, die etwa 60% unseres jährlichen Energiebedarfs deckt. Ein aktuelles Projekt zum Thema Agri-PV ist auch gerade in Planung, wo wir auf einer gerodeten Obstfläche eine PV-Anlage errichten und diese neben der Stromgewinnung auch als weiteren Auslauf für unsere Hühner nützen möchten.
Dächer zuerst
Bevor jedoch die landwirtschaftlichen Flächen für PV-Anlagen genutzt werden, ist es sinnvoll, die bestehenden Gebäudestrukturen entsprechend auszustatten. Speziell für Betriebe, die eigene Lagerräumlichkeiten und Kühlräume oder elektrisch betriebene Fahrzeuge besitzen, ist eine Stromgewinnung über Sonnenenergie von Vorteil. Denn für die Fahrten oder Arbeiten in den Anlagen werden beispielsweise immer häufiger E-Lastendreiräder, in der Praxis als "Tuk-Tuk" bekannt, genutzt.
Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, über den Boden und die Biodiversität das Klima positiv zu beeinflussen. Hier wird durch verstärkten Humusaufbau, etwa durch Kompost, die CO2-Speicherung forciert. Eine weitere Entwicklung in den vergangenen Jahren ist der Umstieg von Mulchen auf Mähen mit der gleichzeitigen Ablage des Mähgutes auf dem Baumstreifen. So wird auch dort Humus aufgebaut, das Beikraut länger unterdrückt und der Boden vor Austrocknung geschützt. Durch die Einsaat von Blühstreifen in der Fahrgassenmitte sowie im Randbereich wird je nach Artenspektrum der Boden gelockert und gleichzeitig durch den Bewuchs stabilisiert, um bei extremen Witterungsereignissen als Puffer zu fungieren. Außerdem gibt es auch einen positiven Effekt auf die Nützlinge, die direkte Pflanzenschutzanwendungen und somit Überfahrten reduzieren können. Generell wird durch den Verzicht auf chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralische Stickstoff-Dünger im Bio-Obstbau Kohlendioxid eingespart. Außerdem bietet eine Bio-Obstanlage bereits durch den Baum- oder Strauchbestand und die immergrünen Fahrgassen einen vielfältigen Lebensraum.
Claudia Freiding
Interview mit Hermann und Maria Pöschl aus St. Ruprecht an der Raab
Wie klimafit ist Ihr Betrieb?
HERMANN und MARIA PÖSCHL: Unser Betrieb zeichnet sich durch Vielfältigkeit und Kreislaufwirtschaft aus. Neben den Obstplantagen ziehen wir auch Masthühner auf, die auf der einen Seite den Dünger für unsere Obstbäume liefern und andererseits die Obstflächen als Auslauf nutzen. Dabei helfen uns die Hühner auch bei der Mausabwehr.
Kann die Sortenwahl das Klima positiv beeinflussen?
Unser resistentes, robustes Sortiment bei Apfel aus den Sorten Topaz und Crimson Crisp sowie bei Birne mit Novembra und Conference mit Abate Fetel als Befruchter wurde bewusst gewählt, um Pflanzenschutzüberfahrten zu reduzieren und so Treibstoff zu sparen sowie den Boden zu schonen. Weniger Pflanzenschutz ist notwendig.
Sind alternative Strombezugsquellen für Sie ein Thema?
Auf jeden Fall. Wir haben bereits eine 20 Kilowatt Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Hühnerstalls montiert, die etwa 60% unseres jährlichen Energiebedarfs deckt. Ein aktuelles Projekt zum Thema Agri-PV ist auch gerade in Planung, wo wir auf einer gerodeten Obstfläche eine PV-Anlage errichten und diese neben der Stromgewinnung auch als weiteren Auslauf für unsere Hühner nützen möchten.