Nachhaltigkeit sichert Waldbestände
In der Woche des Waldes, die heuer vom 12. bis 19 Juni stattfindet, soll einmal mehr die Bedeutung des Waldes für den ländlichen Raum unterstrichen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Die Woche des Waldes steht heuer unter dem Motto "Wald und Gesundheit".
§ 1 Österreichisches Forstgesetz 1975: "Der Wald mit seinen Wirkungen auf den Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen ist eine wesentliche Grundlage für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung Österreichs. Seine nachhaltige Bewirtschaftung, Pflege und sein Schutz sind Grundlage zur Sicherung seiner multifunktionellen Wirkungen hinsichtlich Nutzung, Schutz, Wohlfahrt und Erholung.“
Mit der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder leisten die heimischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz sowie zur Sicherung der Waldbestände, sie tragen gleichzeitig auch gesellschaftliche Verantwortung. Denn neben seiner Nutz- und Schutzfunktion dient der Wald für viele Menschen vor allem der Erholung und Gesundheit, er ist eine wichtige Kraft- und Energiequelle.
Ziel muss es daher sein, die flächendeckende, nachhaltige Bewirtschaftung der heimischen Wälder weiterhin sicherzustellen, denn nur ein entsprechend bewirtschafteter Wald bringt den Waldbesucherinnen und Waldbesuchern auch die gewünschte Erholungswirkung.
Einhaltung der Regeln
Zahlreiche Menschen nutzen den Wald gerne zur Erholung, viele halten sich aber kaum an Ge- und Verbote. Dies erschwert die Bewirtschaftung des Waldes für die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer und es mehren sich Konfliktsituationen. Dringend notwendig wäre ein Einhalten der forstgesetzlichen Bestimmungen, die ein Betreten des Waldes zu Erholungszwecken gestatten, alles darüber Hinausgehende aber an die Zustimmung des Grundeigentümers binden. Darum auch als Bitte in der Woche des Waldes: Ein "Fair-play im Wald" für alle Waldbesucher, damit ein friedliches Miteinander möglich ist.
Drei Fragen an ...
… Johannes Thurn-Valsassina,
Präsident des Kärntner Forstvereins.
Herr Thurn-Valsassina, was zeichnet den Kärntner Forstverein aus?
Thurn-Valsassina: Der Kärntner Forstverein (KFV) wurde vor 150 Jahren gegründet. Die Waldausstattung Kärntens war zu dieser Zeit lange nicht so hoch wie heute und mit dem Beginn der Industrialisierung stark unter Druck. Das war der Impuls für die Gründung des Forstvereines, zum Zweck der Ausbildung (es wurde eine Forstschule gegründet) und des fachlichen Austausches unter den Forstleuten - zum Wohl des Waldes und der darin wirtschaftenden Menschen. Heute hat der Verein über 1.000 Mitglieder aus allen Teilen der Forstwirtschaft und der Wertschöpfungskette Holz. Der KFV steht im Wesentlichen auf drei Säulen. Das sind zunächst Weiterbildungsveranstaltungen in der Branche. Wir wollen so mithelfen, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf die Fläche zu bringen. Zweitens sehen wir als unsere Aufgabe darin, mit Entscheidungsträgern in Kontakt zu treten, um die Rahmenbedingungen der darin wirkenden Menschen zu erklären und zu verbessern. Und letztlich ist eine sehr wichtige Aufgabe, mit der interessierten Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen, um zu zeigen wie vielfältig die Aufgabenstellungen in der multifunktionalen Bewirtschaftung unserer Wälder sind und wie wir damit umgehen. Das ist auch der Grund, warum wir einmal im Jahr in eine der Kärntner Bezirksstädte kommen.
Herr Thurn-Valsassina, was zeichnet den Kärntner Forstverein aus?
Thurn-Valsassina: Der Kärntner Forstverein (KFV) wurde vor 150 Jahren gegründet. Die Waldausstattung Kärntens war zu dieser Zeit lange nicht so hoch wie heute und mit dem Beginn der Industrialisierung stark unter Druck. Das war der Impuls für die Gründung des Forstvereines, zum Zweck der Ausbildung (es wurde eine Forstschule gegründet) und des fachlichen Austausches unter den Forstleuten - zum Wohl des Waldes und der darin wirtschaftenden Menschen. Heute hat der Verein über 1.000 Mitglieder aus allen Teilen der Forstwirtschaft und der Wertschöpfungskette Holz. Der KFV steht im Wesentlichen auf drei Säulen. Das sind zunächst Weiterbildungsveranstaltungen in der Branche. Wir wollen so mithelfen, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf die Fläche zu bringen. Zweitens sehen wir als unsere Aufgabe darin, mit Entscheidungsträgern in Kontakt zu treten, um die Rahmenbedingungen der darin wirkenden Menschen zu erklären und zu verbessern. Und letztlich ist eine sehr wichtige Aufgabe, mit der interessierten Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen, um zu zeigen wie vielfältig die Aufgabenstellungen in der multifunktionalen Bewirtschaftung unserer Wälder sind und wie wir damit umgehen. Das ist auch der Grund, warum wir einmal im Jahr in eine der Kärntner Bezirksstädte kommen.
Im Zuge der "Woche des Waldes" findet am 19. Juni ein Walderlebnistag im Bezirk Wolfsberg statt. Welche Schwerpunkte gibt es hier und was darf man sich dort erwarten?
Jedes Jahr bringt im Zuge der Woche des Waldes der KFV - gemeinsam mit der Ausbildungsstätte Ossiach, der Landesforstdirektion und der Bezirksforstinspektion vor Ort - den Wald in eine Kärntner Bezirksstadt. Es freut uns besonders, dass heuer wieder Wolfsberg dran ist. Gerade im Lavanttal ist Waldbewirtschaftung und Holzverarbeitung ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig, der das Tal in besonderer Weise prägt. Am 19. Juni zeigen 30 Ausstellerinnen und Aussteller aus Forstwirtschaft, Forstbehörde, holzverarbeitendem Gewerbe und Industrie, was die Wertschöpfungskette zu bieten hat. Junge Menschen können sich über unterschiedlichste Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten in Forstwirtschaft und Holzverarbeitung informieren. Bis zu 500 Schülerinnen und Schüler werden von führenden Branchenbetrieben durch das Ausstellungsgelände geführt. Wir freuen uns aber über alle Interessierten, mit denen wir ins Gespräch kommen. Ein weiterer Höhepunkt im Laufe des Forstvereinsjahres sind sicherlich auch die Kärntner Waldarbeitsmeisterschaften am 16. Juli in Feldkirchen im Rahmen des 27. Holzstraßenkirchtages. Kärntner Teilnehmer erzielen regelmäßig Höchstleistungen bei internationalen Wettkämpfen, und es ist wirklich beeindruckend, sie beim Handling mit forstlichem Werkzeug zu beobachten. Weitere interessante Veranstaltungen sind im Programm auf unserer Homepage kaerntner-forstverein.at nachzulesen.
Wo sehen Sie in Zukunft die größten Herausforderungen für unsere Wälder?
Die größte Herausforderung für die Zukunft sind die Klimaveränderung und die daraus resultierenden Schäden durch Wind, Schneebruch und Käfer an unseren Wäldern. Diese Schäden aufzuarbeiten, der Holzverwendung zuzuführen und die Wiederbewaldung sicherzustellen ist eine enorme Managementaufgabe in unsere Branche. Das ist nicht selbstverständlich, sondern benötigt die Menschen auf der Fläche, die sich kompetent und mit Engagement diesen Aufgaben widmen. Das kann aber nur sichergestellt werden, wenn es eine wirtschaftliche Perspektive für die Bewirtschafter gibt. Gerade die aktuelle Situation im Lavanttal zeigt, wie schwierig es wird, wenn große Mengen Schadholz aufzuarbeiten sind und gleichzeitig der Absatz aus konjunkturellen Gründen ins Stocken gerät. Die Holzverwendung ist ein wesentlicher Schlüssel zur Begegnung der Klimaveränderung. Sie speichert dauerhaft das klimaschädliche CO2, ersetzt fossile Rohstoffe, ist durch unseren Waldreichtum nachhaltig gesichert, und stellt mit ihrer Wirtschaftskraft in der Region die Managementkompetenz auf der Fläche sicher.
Zur Person
Johannes Thurn-Valsassina (56) ist Präsident des Kärntner Forstvereins. Er bewirtschaftet seit 30 Jahren den Familienforstbetrieb in Bad Eisenkappel.
Weiters ist er Obmann des Arbeitgeberverbandes der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Kärnten und Vorsitzender der Obmännerkonferenz der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Österreich. Als Vorstand der Kärntner Jägerschaft nimmt er den Sitz der Kärntner Jägerschaft im Kärntner Naturschutzbeirat der Umweltanwaltschaft wahr.
Walderlebnistag
"Der Wald kommt in die Stadt" - Walderlebnistag am Montag, 19. Juni von 8 bis 14 Uhr in Wolfsberg am Bleiweißparkplatz.
Um 10 Uhr findet die Eröffnung durch Forstvereins-Präsident Johannes Thurn-Valsassina statt. 500 Schülerinnen und Schülern wird die Bedeutung des Waldes und der Holz- und Forstwirtschaft nähergebracht. "Einmal im Jahr bringen wir den Wald sozusagen in die Stadt, um zu zeigen, was Forst- und Holzwirtschaft bedeutet und welche interessanten Berufe es entlang der Wertschöpfungskette Holz bei uns gibt“, sagt Johannes Thurn-Valsassina, Präsident des Kärntner Forstvereins. 30 Aussteller vermitteln den Teilnehmern die gesamte Wertschöpfungskette - vom jungen Baum bis zum fertigen Möbelstück. Auch die Themen Aus- und Weiterbildung sowie Arbeitssicherheit stehen auf dem Programm.