Milchviehställe mit Ventilatoren kühlen
Als wertvoller Zusatznutzen wird auch die Konzentration an Schadgasen, wie zum Beispiel Ammoniak, im Stall reduziert.
Mit steigenden Milchleistungen erhöht sich die Stoffwechselleistung, aber auch die Produktion von Körperwärme von Milchkühen. Der Temperaturbereich, bei dem sich Milchkühe am wohlsten fühlen, liegt im Bereich von -5 bis +16 °C. Auch die relative Luftfeuchtigkeit hat einen Einfluss auf die Regulation der Körpertemperatur von Kühen. Bei höherer Luftfeuchtigkeit können sich Kühe schlechter durch Schwitzen kühlen, da die Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann.
Lüftungen sollten bereits ab Temperaturen um ca. 20 °C zum Einsatz kommen.
Grundlegendes
Ventilatoren haben in erster Linie den Zweck, die warme und feuchte Luftschicht um den Körper der Kühe abzutransportieren. Um dies zu erreichen, muss eine Strömungsgeschwindigkeit von mindestens 2,5 m/sec im Bereich der Tiere erzielt werden.
Die Kühlung folgender Stallbereiche wird empfohlen:
Wenn möglich, sollte einem Einbau in Längsrichtung der Vorrang gegeben werden.
Die Kühlung folgender Stallbereiche wird empfohlen:
- Liegeboxen
- Fressbereich
- Wartebereich
- Strohbuchten für Trockensteher, Neumelker oder abkalbende und kranke Kühe
- Melkstand
Wenn möglich, sollte einem Einbau in Längsrichtung der Vorrang gegeben werden.
Montage in Längsrichtung
Bei einer Montage in Längsrichtung soll die Luft entlang der Hauptwindrichtung bzw. an der kühleren Außenseite des Stalles angesaugt werden. Dazu können die ersten Ventilatoren in die Giebelwand (Witterungsschutz erforderlich) bzw. in einem Abstand von ca. 1,5 - 2 m von dieser montiert werden. Durch den Einbau in die Giebelwand kann zusätzlich frische Luft in den Stall eingebracht werden.
An der gegenüberliegenden Stallseite braucht es eine Öffnung bei der die Luft wieder ausströmen kann. Die Anzahl und genaue Position der Ventilatoren ist von der Stallform (Einreiher, Mehrreiher, Kompoststall) und von der Stallgröße abhängig. Die Wurfweite, bei der noch ausreichend Luftströmung an der Kuh ankommt, gibt den maximalen Abstand von zwei Ventilatoren in Reihe an. Als Faustformel für den Abstand kann hier die Formel Flügelraddurchmesser x 10 herangezogen werden. Bei gegenständigen Liegeboxenreihen kann es sinnvoll sein, für jede Liegeboxenreihe einen eigenen Ventilator zu verwenden.
An der gegenüberliegenden Stallseite braucht es eine Öffnung bei der die Luft wieder ausströmen kann. Die Anzahl und genaue Position der Ventilatoren ist von der Stallform (Einreiher, Mehrreiher, Kompoststall) und von der Stallgröße abhängig. Die Wurfweite, bei der noch ausreichend Luftströmung an der Kuh ankommt, gibt den maximalen Abstand von zwei Ventilatoren in Reihe an. Als Faustformel für den Abstand kann hier die Formel Flügelraddurchmesser x 10 herangezogen werden. Bei gegenständigen Liegeboxenreihen kann es sinnvoll sein, für jede Liegeboxenreihe einen eigenen Ventilator zu verwenden.
Einbau von Ventilatoren in Querrichtung
Bei einer Querlüftung bietet es sich meist gut an, die Ventilatoren über dem Fressgitter zu montieren. Hier wird zwar weniger Frischluft angesaugt, aber es werden mehr Liegeboxen gekühlt. Bei Montage der Ventilatoren an der Liegeboxen-Außenwand ist die Frischluftzufuhr besser, aber weniger Liegeboxen profitieren davon.
Positionierung und Einstellung
Die Montagehöhe (Unterkante Rahmen) sollte für Ventilatoren ohne Schutzgitter 2,70 m über dem Stallboden betragen. Falls das nicht möglich ist, sind Schutzgitter zu verwenden, die aber wieder den Reinigungsaufwand erhöhen.
Für die Wurfweite des Ventilators sind dessen Leistungsdaten und der gewählte Neigungswinkel (15 bis 25°) entscheidend. Dieser sollte möglichst einfach verstellbar sein. Damit Ventilatoren nicht "aufschaukeln" (pendeln), müssen sie gut befestigt werden.
Das Ein- und Ausschalten der Geräte sollte eine automatische Steuerung über Temperatursensoren übernehmen. Damit ist gewährleistet, dass dann gekühlt wird, wenn es notwendig ist. Mittels einer Frequenzsteuerung kann die Leistung der Lüfter bei niedrigeren Temperaturen reduziert werden. Achten Sie beim Kauf auch auf die Lautstärke des Gerätes. (Schalldruckpegel in Dezibel). Ein um zehn Dezibel höherer Schalldruckpegel wird subjektiv ungefähr doppelt so laut empfunden.
Für die Auswahl des geeigneten Gerätes gibt es Testberichte von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft: 13 Ventilatoren zur Kühlung von Rinderställen erhältlich bei der HBLFA Raumberg-Gumpenstein - Ventilatoren zur Kühlung von Milchviehställen https://www.lfl.bayern.de/publikationen/. Hier finden Sie alle technischen Daten verschiedener Fabrikate und können das passende Model für Ihren Betrieb auswählen.
Das Ein- und Ausschalten der Geräte sollte eine automatische Steuerung über Temperatursensoren übernehmen. Damit ist gewährleistet, dass dann gekühlt wird, wenn es notwendig ist. Mittels einer Frequenzsteuerung kann die Leistung der Lüfter bei niedrigeren Temperaturen reduziert werden. Achten Sie beim Kauf auch auf die Lautstärke des Gerätes. (Schalldruckpegel in Dezibel). Ein um zehn Dezibel höherer Schalldruckpegel wird subjektiv ungefähr doppelt so laut empfunden.
Für die Auswahl des geeigneten Gerätes gibt es Testberichte von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft: 13 Ventilatoren zur Kühlung von Rinderställen erhältlich bei der HBLFA Raumberg-Gumpenstein - Ventilatoren zur Kühlung von Milchviehställen https://www.lfl.bayern.de/publikationen/. Hier finden Sie alle technischen Daten verschiedener Fabrikate und können das passende Model für Ihren Betrieb auswählen.
Möglichkeiten der Überprüfung von Wurfweite-(Breite) und Wurfgeschwindigkeiten mit Nebelmaschine und Windmessgerät.
Die passende Einstellung kann im Anschluss an die Montage mit Rauchpatronen (Nebelmaschine) und einem Messgerät für die Windgeschwindigkeit überprüft werden.
In Abhängigkeit von Anzahl, dem Ventilatortyp und den Jahresbetriebsstunden belaufen sich die Stromkosten in etwa zwischen 12 und 25 Euro pro Kuh und Jahr. Einen weiteren gravierenden Einfluss auf die laufenden Kosten hat der aktuelle Strompreis und die mögliche Nutzung von Strom der eigenen PV-Anlagen. Die Kosten für Anschaffung und Betrieb stehen aber in keinem Verhältnis zu den deutlich höheren wirtschaftlichen Verlusten durch "Hitzestress".
In Abhängigkeit von Anzahl, dem Ventilatortyp und den Jahresbetriebsstunden belaufen sich die Stromkosten in etwa zwischen 12 und 25 Euro pro Kuh und Jahr. Einen weiteren gravierenden Einfluss auf die laufenden Kosten hat der aktuelle Strompreis und die mögliche Nutzung von Strom der eigenen PV-Anlagen. Die Kosten für Anschaffung und Betrieb stehen aber in keinem Verhältnis zu den deutlich höheren wirtschaftlichen Verlusten durch "Hitzestress".
Eine gute Planung ist entscheidend.
Die Arbeitskreis Berater:nnen unterstützen gerne dabei, eine gute Lösung zu finden.
Die Arbeitskreis Berater:nnen unterstützen gerne dabei, eine gute Lösung zu finden.