Mehr Zuchtköniginnen braucht das Land
Auch wenn die Bienen an schönen Herbsttagen noch häufig außerhalb ihrer Behausung anzutreffen sind, bereiten sie sich längst auf die verdiente Winterruhe vor. Die Züchter finalisieren in dieser Zeit die Bearbeitung und Auswertung der im Sommer gesammelten Daten, die in das jeweilige Zuchtwertschätzungsprogramm eingetragen werden müssen. Einige Züchter machen das bereits digital während der Saison, während andere die Daten schriftlich auf Stockkarten festhalten und am Ende der Saison in Standlisten und in das jeweilige System übertragen. Im Laufe des Winters erfolgt dann die Zuchtwertschätzung. Mit den daraus resultierenden Zuchtwerten kann dann die Planung für die kommende Saison auch abgeschlossen und umgesetzt werden. Wenn dann auch die passenden Zuchtmütter und Drohnenvölker den Winter noch gut überstanden haben, steht der Produktion von Jungköniginnen und deren Anpaarung auf Beleg- und Besamungsstellen nichts mehr im Wege.
Nur einer von 100 Imkereibetrieben züchtet
Um die Zuchtarbeit in Kärnten weiter zu unterstützen, wurde letztes Jahr ein mehrjähriger Leistungsprüfungskurs gestartet, indem zuchtinteressierte Imker in diesem Bereich begleitend eingeführt werden. Dabei wird vor allem auf die praktische Arbeit sowie auf den Erfahrungsaustausch mit Züchtern geachtet, damit ein möglichst stolperfreier Einstieg gelingt. In der Imkerei beschäftigen sich in Kärnten wie auch österreichweit knapp ein Prozent mit Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung. Alles andere fällt streng genommen eigentlich nicht unter den Begriff Zucht, sondern ist Vermehrung. Rund 2000 Königinnen werden jährlich österreichweit einer Leistungsprüfung unterzogen. Wenn man dem Gegenüber die Gesamtanzahl der Bienenvölker in Österreich mit rund 450.000 Völkern stellt, ist das kein besonders großer Anteil, der züchterisch bearbeitet wird. Deshalb gewinnt die Unterstützung dieser Arbeit immer mehr an Bedeutung, um nicht zu sehr mit dem Thema Inzucht in Konflikt zu gelangen, und vor allem, um auch nachhaltige Zuchtfortschritte zu erlangen.
Unterschiedliche Voraussetzungen – dasselbe Ziel
Österreichweit gibt es mehrere Zuchtverbände, die mit unterschiedlichen Rassen arbeiten. Die Haltung von Bienenrassen ist in den jeweiligen Landesgesetzen verankert, weshalb es hier auch bundesweit unterschiedliche Voraussetzungen gibt. Was jedoch überall annähernd gleich bleibt, ist die Anforderung an die Zucht. Jeder, der sich dieser aufwendigen Arbeit widmet, möchte Bienen selektieren, mit denen man gut imkern kann, also gesunde, leistungsfähige und sanfte Bienen. Wenn man mit heimischen Bienenrassen, wie zum Beispiel der Carnica-Biene in Kärnten oder der Dunklen Biene arbeitet, muss man zusätzlich auch auf die äußeren Erscheinungsmerkmale achten. Bei der Zuchtarbeit mit Hybridbienen fällt diese Beurteilung weg.
Die Kärntner Belegstellen
Neun von zehn Belegstellen konnten heuer regulär betrieben werden. Auf einer Belegstelle war es aufgrund einer unsicheren Anpaarungssituation nur möglich, einen Evaluierungsbetrieb durchzuführen. Nachfolgend in der Tabelle sind die Auffuhrzahlen, die Begattungserfolge sowie die Inanspruchnahme von den Züchtern bzw. Imkern zusammengefasst. Diese wichtige und auch arbeitsintensive Leistung kann in Kärnten geleistet werden, obwohl es hier keinen hauptberuflichen Betrieb gibt, der sich mit der Zucht beschäftigt. Die Belegstellen sind öffentlich und stehen jedem Imkereibetrieb zur Verfügung. In der Abbildung zeigt sich, was die Auslastung betrifft eine eigentlich durchaus erfreuliche Entwicklung der letzten neun Jahre. In den letzten Jahren ist diese Zuchtarbeit aber zunehmend schwieriger geworden. Leider kommt es immer wieder zu Fehlpaarungen und auch bis jetzt sehr sicher eingestufte Belegstellen sind davon betroffen. Es wird dann auch immer rasch versucht, die Ursache zu ermitteln, was sich aber generell als schwierig erweist. Wenn es zu einer Fehlpaarung kommt, wird diese erst frühestens nach etwa drei Wochen nach der Paarung, also beim Schlupf der ersten Jungbienen, sichtbar.
Fachtagung
Am 12. November gibt es in der Wirtschaftskammer Kärnten in Klagenfurt die Fachtagung für Imker. Beginn um 12 Uhr.
Schwerpunkt ist ein Referat von Dr. Josef Neumayer zum Thema „Honigbienen und Wildbienen – Koexistenz oder Konkurrenz?“. Außerdem gibt es einen Rückblick auf das Honigjahr 2022. IM Ernst Tiefenthaler wird in seinem Beitrag auf Entstehung, Beobachtungen und Prognosen zum Thema Waldtracht näher eingehen.
Honigprämierung
Für die Kärntner Honigprämierung gab es heuer mit beinahe 400 Einsendungen einen Rekord. Die Prämierung durch den Landesverband für Bienenzucht in Kärnten findet ebenfalls am 12. November ab 16 Uhr im Rahmen der Familienmesse in Klagenfurt in der Messehalle 4 statt.
Am 12. November gibt es in der Wirtschaftskammer Kärnten in Klagenfurt die Fachtagung für Imker. Beginn um 12 Uhr.
Schwerpunkt ist ein Referat von Dr. Josef Neumayer zum Thema „Honigbienen und Wildbienen – Koexistenz oder Konkurrenz?“. Außerdem gibt es einen Rückblick auf das Honigjahr 2022. IM Ernst Tiefenthaler wird in seinem Beitrag auf Entstehung, Beobachtungen und Prognosen zum Thema Waldtracht näher eingehen.
Honigprämierung
Für die Kärntner Honigprämierung gab es heuer mit beinahe 400 Einsendungen einen Rekord. Die Prämierung durch den Landesverband für Bienenzucht in Kärnten findet ebenfalls am 12. November ab 16 Uhr im Rahmen der Familienmesse in Klagenfurt in der Messehalle 4 statt.