Maul- und Klauenseuche zurück in Deutschland
Ob weitere Bestände infi
ziert sind, ist laut Angaben des
Bundeslandwirtschaftsminis
teriums bisher noch unklar.
Zuvor war die Seuche zuletzt
1988 in Deutschland aufge
treten. Gemäß Informationen
des brandenburgischen Land
wirtschaftsministeriums ist im
aktuellen Fall eine Herde mit
insgesamt 14 Wasserbüffeln be
troffen. Drei von diesen seien
zum Zeitpunkt des MKS-Nach
weises verendet gewesen, die
übrigen würden gekeult. Au
ßerdem wurden den Ressort
angaben zufolge um den Infek
tionsherd eine Schutzzone und
eine Überwachungszone ein
gerichtet. Das Verbringen von
empfänglichen Tieren, deren
Körpern und Körperteilen so
wie Gülle wurde per Eilverordnung ab Samstag für insgesamt
72 Stunden in ganz Branden
burg untersagt. Schlachtbetrie
be und der Einzelhandel sind
davon nicht betroffen.
Warnung vor einer Katastrophe
Das Bundeslandwirtschafts
ministerium kündigte eben
falls am Freitag an, kurzfristig
den Zentralen Krisenstab Tier
seuchen einzuberufen. „Un
ser gemeinsames Ziel muss es
sein, das Virus schnell zurück
zudrängen, um die Schäden
für unsere Land- und Lebens
mittelwirtschaft zu minimie
ren“, betonte Ressortchef Cem
Özdemir. Dazu unterstütze der
Bund über das FLI auch die epi
demiologischen Untersuchun
gen der brandenburgischen Be
hörden im aktuellen Seuchen
geschehen.
Daneben wies Özdemir da
rauf hin, dass Deutschland mit
der Bestätigung des aktuellen
Falls die Anerkennung als „frei
von Maul- und Klauenseuche
ohne Impfung“ bei der Weltor
ganisation für Tiergesundheit
(WOAH) verloren habe. Land
wirtschaftsminister mehrerer
Bundesländer riefen die Halter
gefährdeter Tierarten dazu auf,
ihre
Biosicherheitsmaßnah
men zu überprüfen und konse
quent einzuhalten sowie virus
typische Krankheitssymptome
durch einen Tierarzt abklären
zu lassen. Mecklenburg-Vor
pommerns Agrarminister Dr.
Till Backhaus warnte vor einer
Ausbreitung der MKS. Ein „Flä
chenbrand“ wäre „eine Katast
rophe“, so Backhaus. Die Maul-
und Klauenseuche (MKS) ist
eine schwere, hoch anstecken
de Viruserkrankung mit erheb
lichen wirtschaftlichen Aus
wirkungen. Die Krankheit be
fällt Rinder, Schweine, Schafe,
Ziegen und andere Wiederkäu
er mit Paarhufern. Schätzun
gen zufolge ist die Krankheit
bei 77 % des weltweiten Vieh
bestands in Afrika, dem Na
hen Osten und Asien sowie in
einem begrenzten Gebiet Süd
amerikas verbreitet.
Für Menschen ist die Krank
heit wenig gefährlich. In der
Vergangenheit haben sich nur
einzelne Personen bei direk
tem Kontakt zu erkrankten Tie
ren infiziert, die Krankheits
symptome seien mild gewesen.