Maul- und Klauenseuche: Neue Regelung in Kraft
Neue Bewertung der aktuellen Seuchenlage
Aufgrund der amtlichen Mitteilungen aus Ungarn und der Slowakei kam es im Zusammenspiel mit der Europäischen Kommission zu einer neuen Bewertung der Seuchenlage. Die Veterinärbehörden in der Slowakei und Ungarn haben intensive Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung ergriffen, der letzte Fall wurde am 4. April gemeldet. Dadurch konnten die betroffenen Länder nun auf EU-Ebene eine geografische Differenzierung der Seuchenlage erwirken ("Regionalisierung"). Vor diesem Hintergrund ist EU-rechtlich gesehen nicht mehr der jeweilige Mitgliedsstaat gesamthaft zu sperren, sondern nur mehr die betroffene Region von der Teilnahme am innergemeinschaftlichen Handel mit lebenden Tieren, Rindfleisch und Milch abzugrenzen.
Österreich führt seine Vorsichtsmaßnahmen bei der Einreise von Kraftfahrzeugen nach Österreich (Seuchenteppich) trotzdem weiter fort. Die Regionalisierung würde bei einem Ausbruch der MKS in Österreich ebenfalls bedeuten, dass nur die Sperrzonen von den Handelsrestriktionen betroffen wären und nicht das gesamte Staatsgebiet.
Auch an den betroffenen Produktgruppen ändert sich nichts. Die Einfuhr von
- lebenden, empfänglichen Tieren
- frischem Fleisch von gehaltenen und wildlebenden empfänglichen Tieren
- Rohmilch und Kolostrum von empfänglichen Tieren
- Nebenprodukte der Schlachtung von gehaltenen und wildlebenden empfänglichen Tieren
- tierische Nebenprodukte (insbesondere Gülle und Mist) von empfänglichen Tieren
- Jagdtrophäen
- Wild in der Decke von empfänglichen Tieren
- erlegtes Wild empfänglicher Arten
- Einzelfuttermittel pflanzlichen Ursprungs sowie Stroh nach Österreich (soweit diese Produkte von Pflanzen stammen, die seit dem 1. März 2025 in den (im Anhang des Durchführungsbeschlusses (EU) 2025/672) genannten Gebieten geerntet wurden)
Betroffen vom Einfuhrverbot bleiben weiterhin folgende Produktgruppen aus den genannten Restriktionsgebieten:
- lebende Tiere empfänglicher Arten
- frisches Fleisch und Rohmilch
- Gülle und Stallmist
- Wildbret, Wild in der Decke sowie Jagdtrophäen
MKS Ausbrüche
Slowakei
Meldungen von Ausbrüchen durch die slowakischen Behörden:
- 4.4.2025 ein Ausbruch bei Rindern in Trnavský
- 31.3.2025 ein Ausbruch bei Rindern in Bratislavský in Grenznähe zu Österreich. Die eingerichtete Überwachungszone um den betroffenen Betrieb reicht auf das österreichische Staatsgebiet, wobei sich in dieser Zone in Österreich keine Tierhaltung mit für MKS empfänglichen Tieren befinden
- 25.3.2025 ein Ausbruch bei Rindern in Trnavský
- 21.3.2025 drei Ausbrüche bei Rindern in Trnavský
Ungarn
- 2.4.2025 zwei Ausbrüche bei Rindern in Győr-Moson-Sopron
- 26.3.2025 ein Ausbruch bei Rindern in Győr-Moson-Sopron. Der Betrieb befindet sich nur wenige Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt. Durch den grenznahen Ausbruch in Ungarn reicht die Überwachungszone, die aufgrund dieses Ausbruches in Ungarn eingerichtet wurde, auch auf österreichisches Staatsgebiet
- 7.3.2025 ein Ausbruch bei Rindern in Győr-Moson-Sopron
Deutschland
Am 10. Januar 2025 wurde in Deutschland (Bundesland Brandenburg) ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (Serotyp O) gemeldet. Es handelt sich um den ersten Ausbruch seit dem Jahr 1988. Die infizierten Wasserbüffel des betroffenen Kleinbetriebes wurden getötet, und auch Tiere benachbarter Betriebe vorsorglich gekeult. Bis dato wurden keine weiteren infizierte Tiere bzw. Betriebe gefunden. Der Ursprung des Virus ist unklar.
In Österreich gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Einschleppung. Tierhalterinnen und Tierhalter werden aufgefordert, verstärkt auf Biosicherheitsmaßnahmen zu achten.