Mangel an Grundfutter – rechtzeitig reagieren
Um eine Verschärfung der Situation zu vermeiden, müssen rasch Maßnahmen gesetzt werden. Das vorhandene Grundfutter muss gezielt eingesetzt und durch Zukauffutter ergänzt werden, um unkoordinierte Viehverkäufe zu verhindern. Keinesfalls dürfen Tiere hungern, ein unsachgemäßer, einseitiger Einsatz von Futtermitteln mit negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere ist zu vermeiden.
Fütterung nach Leistungsgruppen
Rinder mit einem geringeren Nährstoffbedarf wie altmelkende oder trockenstehende Kühe und Jungvieh im zweiten Lebensjahr können mit Stroh, grobem Heu und eventuell Silage versorgt werden – bei schlechter Futterqualität in Kombination mit Getreide, Kleien oder Trockenschnitzel.
Bei Kühen mit hoher Milchleistung darf am wenigsten mit gutem Grundfutter gespart werden. Etwas höhere, leistungsbezogene Kraftfuttermengen im Rahmen einer wiederkäuergerechten Ration wären anzustreben. Die Obergrenze von maximal 50 % Kraftfutteranteil ist einzuhalten, wobei zu berücksichtigen ist, dass 1 kg Kraftfutter rund 0,3 kg Grundfutter Trockenmasse verdrängt. Je weiter die Leistung im Laufe der Laktation absinkt, desto mehr kann bei gutem Grundfutter gespart und z. B. Stroh eingesetzt werden.
Bei trockenstehenden Kühen kann am meisten eingespart werden. Die Fütterung ist auf Pansenfüllung mit Stroh, grobem Heu und etwas Silage bis etwa zwei Wochen vor der Abkalbung möglich. Danach sollte als Vorbereitung auf die Laktation wieder besseres Grundfutter mit Kraftfutterergänzung (Getreide, Kleien) verabreicht werden. Besonders wichtig ist eine bedarfsgerechte, ausgeglichene Mineralstoff- und Vitaminergänzung.
In der Rindermast ist eine intensivere Mast mit höheren Kraftfuttergaben bis ca. 4 kg pro Tag zu empfehlen. Die Tiere können früher verkauft und Grundfutter kann dadurch gespart werden.
Bei Kühen mit hoher Milchleistung darf am wenigsten mit gutem Grundfutter gespart werden. Etwas höhere, leistungsbezogene Kraftfuttermengen im Rahmen einer wiederkäuergerechten Ration wären anzustreben. Die Obergrenze von maximal 50 % Kraftfutteranteil ist einzuhalten, wobei zu berücksichtigen ist, dass 1 kg Kraftfutter rund 0,3 kg Grundfutter Trockenmasse verdrängt. Je weiter die Leistung im Laufe der Laktation absinkt, desto mehr kann bei gutem Grundfutter gespart und z. B. Stroh eingesetzt werden.
Bei trockenstehenden Kühen kann am meisten eingespart werden. Die Fütterung ist auf Pansenfüllung mit Stroh, grobem Heu und etwas Silage bis etwa zwei Wochen vor der Abkalbung möglich. Danach sollte als Vorbereitung auf die Laktation wieder besseres Grundfutter mit Kraftfutterergänzung (Getreide, Kleien) verabreicht werden. Besonders wichtig ist eine bedarfsgerechte, ausgeglichene Mineralstoff- und Vitaminergänzung.
In der Rindermast ist eine intensivere Mast mit höheren Kraftfuttergaben bis ca. 4 kg pro Tag zu empfehlen. Die Tiere können früher verkauft und Grundfutter kann dadurch gespart werden.
6 Tipps bei Grundfutterknappheit:
- Das vorhandene Grundfutter guter Qualität darf nicht gleichmäßig knapp an alle Tiere verteilt, sondern je nach Leistungsgruppen zugeteilt werden.
- Fehlende Nährstoffe für alle Tierarten durch zusätzliche Kraftfuttergaben ergänzen, auf wiederkäuergerechte Rationen achten.
- Möglichst rasch noch Futtermittel zukaufen bzw. einlagern (z. B. Heu, Stroh, Silagen, Zwischenfrüchte, Getreide, Trockenschnitzel) oder den Viehbestand reduzieren.
- Durch die einseitige Rationsgestaltung kommt der Mineralstoff- und Vitaminversorgung über Mineralstoffmischungen große Bedeutung zu. Viehsalz zur Natriumversorgung sollte immer angeboten werden.
- Wenn vorhanden, Zwischenfrüchte in die Fütterung einbauen.
- Winterfutterplan erstellen (Grundfutteranalysen, Rationsberechnungen, Rationsplanungen, Futterzuteilungen), langfristige Sparmaßnahmen ab sofort verwirklichen.
Ersatzfuttermittel
Da der Wiederkäuer von Natur aus auf die Verdauung rohfaserreicher Futtermittel spezialisiert ist, muss auch bei Ersatzfuttermitteln darauf Rücksicht genommen werden.
Von Futtermittelfirmen werden auch spezielle, rohfaserreiche Kraftfuttersorten zur Ergänzung des Grundfutters angeboten.
Durch Ersatzfuttermischungen können die vorhandenen Grundfuttermittel etwas gestreckt werden:
Beispiele:
- Stroh ist ausschließlich als Rohfaser- und Strukturlieferant zu betrachten und eignet sich als Ergänzung zu kraftfutterreichen Rationen und bei strukturarmen Grundfutterarten, wie z. B. Zwischenfrüchten. Es ist nährstoff- und mineralstoffarm und deshalb nur begrenzt einsetzbar. Zur Verfütterung sind alle Stroharten geeignet, werden jedoch unterschiedlich gerne gefressen. Um die Aufnahme zu verbessern sollte Stroh mit Heu oder Grassilage bzw. Kraftfutter oder Melasse vermischt werden.
- Zwischenfrüchte haben einen hohen Wasser- und Eiweißgehalt, sind aber strukturarm und enthalten wenig Energie. Tageshöchstmengen von rund 30 kg pro Kuh und Tag sollten nicht überschritten werden. Eine Ergänzung mit Heu oder Stroh und energiereichen Kraftfuttermitteln ist notwendig. Zwischenfrüchte können frisch verfüttert werden, eine Silierung ist nur sinnvoll, wenn eine Verschmutzung mit Erde verhindert werden kann.
- Biertreber können frisch oder siliert verfüttert werden und sind ein eiweißreiches Futtermittel mit einen relativ hohen Rohfasergehalt aber ohne Strukturwirkung. Einsatzmengen maximal 6 bis 8 kg pro Kuh und Tag, Maststiere 1 bis 2 kg pro 100 kg Lebendgewicht.
- Trockenschnitzel sind ein gern gefressenes, energiereiches Futtermittel und dienen in Mischungen zur Geschmacksverbesserung, Einsatzmengen bis 4 kg pro Kuh und Tag.
- Melasse ist ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung, sie ist zähflüssig und wird zur Geschmacksverbesserung (z. B. Strohfütterung) verwendet.
- Kleie haben einen hohen Rohfaser-, Mineralstoff- und Spurenelementgehalt und sollten in grundfutterarmen Rationen nicht fehlen. Sie sind bezogen auf den Energiegehalt teurer als Getreide.
- Raps- und Sonnenblumenschrote und Kuchen sind Nebenprodukte der Ölgewinnung mit Eiweißgehalten von ca. 35 % und Rohfaserwerten von 14 bis 18 %. Sie können bis zu 25 % ins Kraftfutter eingemischt werden, der hohe Phosphorgehalt muss aber bei der Mineralstoffergänzung berücksichtigt werden.
- Grasgrünpellets sind künstlich getrocknetes Grünfutter, rohfaserreich, mit 13 bis 15 % Eiweiß, in pelletierter Form und somit einfacher und günstiger zu transportieren. Da im Zuge der Verarbeitung die volle Strukturwirkung von Heu verlorengeht, sind sie nur als Ergänzung zu strukturierten Futtermitteln einsetzbar.
- Luzernepellets sind mit 18 bis 19 % noch eiweißreicher als die Grasgrünpellets, in der Anwendung jedoch gleich, vor allem für Milchviehfütterung geeignet.
- Mais-Ganzpflanzen-Pellets sind künstlich getrockneter Silomais in pelletierter Form. Sie sind energiereich – mit einem mittleren Rohfasergehalt.
Von Futtermittelfirmen werden auch spezielle, rohfaserreiche Kraftfuttersorten zur Ergänzung des Grundfutters angeboten.
Durch Ersatzfuttermischungen können die vorhandenen Grundfuttermittel etwas gestreckt werden:
Beispiele:
- 1 kg gutem Wiesenheu entsprechen ungefähr 0,5 kg Stroh + 0,2 kg Rapsschrot + 0,2 kg Gerste
- 10 kg guter Grassilage entsprechen 5 kg gute Grassilage + 2 kg Biertreber + 1 kg Trockenschnitzel + 0,5 kg Stroh
- 10 kg Maissilage können ersetzt werden: durch 5 kg Maissilage + 0,6 kg Trockenschnitzel + 0,6 kg Gerste + 0,5 kg Stroh
Info: Besonders beim Einsatz bisher unbekannter Futtermittel kommt einer genauen Grundfutteranalyse vor allem in Milchviehbetrieben vermehrt Bedeutung zu. Um eine ausgeglichene Rationsgestaltung zur Nährstoff- und Mineralstoffversorgung zu erreichen, steht Ihnen die Fütterungsberatungsstelle der Landwirtschaftskammer für Auskünfte gerne zur Verfügung.