LK-Präsident Huber zum Welteitag: Lebensmittelhandel soll Eierbauern Klimabonus zahlen!
„Kärntner Eier sind Europameister in Sachen Klimaschutz. Die Legehennen werden zu höchsten Tierwohlstandards gehalten und ausschließlich mit gentechnikfreiem Futter gefüttert", betont Siegfried Huber, Präsident der LK Kärnten, anlässlich des Welteitages am 8. Oktober. Die Fütterung mit gentechnikfreier Soja aus dem Donauraum ist hauptverantwortlich für die gute Klimabilanz heimischer Eier. Doch gerade das bringt die Eierbauern nun unter Druck. Seit Jahren steigt die Preisdifferenz zwischen gentechnikfreier EU-Soja und Gentechnik-Soja aus Übersee. Für heuer erwarten Experten trotz einer Ausweitung der EU-Anbaufläche um sechs Prozent einen Preis für EU-Soja auf Rekordniveau. Das bringt die Kärntner Eierbauern wirtschaftlich unter Druck.
Klimabonus für mehr Fairness
Die Mehrkosten der Produktion werden den heimischen Eierbauern aber vom Lebensmittelhandel nicht abgegolten. Seit Monaten bemühen sich die Erzeugergemeinschaften vergebens um eine Preisanpassung – bislang vergebens. Nun schlägt LK-Präsident Huber Alarm: „Die Eierbauern verlieren ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage, die regionale Versorgung ist in Gefahr. Die Umstellung auf gentechnikfreie Fütterung war eine Forderung des Handels. Jetzt, wo es für die Bauern eng wird, braucht es Solidarität!“ Huber fordert den Lebensmitteleinzelhandel auf, die Einkaufspreise zu erhöhen, um die Mehrkosten bei den Futtermittelpreisen zu kompensieren. „Klimaschutz muss sich rechnen – die Eierbauern brauchen einen Klimabonus!“, so Huber.
Herkunftskennzeichnung umsetzen
Huber bekräftigt auch seine Forderung nach einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln mit Eianteil wie Nudeln, Kuchen & Co. sowie von Speisen mit Eiern in Kantinen und Gastronomie. Denn täglich landen trotz EU-weitem Käfigverbots nach wie vor zigtausende Billigsteier überwiegend aus ausländischen Käfighaltungen auf heimischen Tellern. „Das ist absurd. Die Menschen haben ein Recht darauf zu wissen, woher die Eier kommen, die ihnen aufgetischt werden!“, appelliert Huber an die Bundesregierung eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung rasch umzusetzen.
Hintergrundinformation zu Eiern aus Kärnten
Produktion und Verbrauch
Vorteile heimischer Eier
Das Ei als Lebensmittel
- In Kärnten werden rund 555.000 Legehennen gehalten.
- Knapp 40 % der Betriebe sind bio, 40 % Freilandhaltung, 20 % Bodenhaltung
- Jährlich werden in Kärnten ca. 136 Millionen Eier konsumiert.
- Täglich werden knapp 100.000 Eier aus dem Ausland nach Kärnten importiert, Schaleneier und Eiprodukte zusammengerechnet.
- Viele davon stammen aus Käfighaltung, die in mehr als 800 verschiedenen Lebensmitteln des täglichen Bedarfs von Nudeln bis zur Backware in verarbeiteter Form an die Konsumenten gebracht werden.
Vorteile heimischer Eier
- Österreichische Hühner werden ausschließlich mit gentechnikfreiem Futter aus Europa gefüttert – Importsoja aus Südamerika wird nicht eingesetzt.
- Heimische Eier haben auch die beste CO2-Bilanz Europas. Im EU-Durchschnitt werden 2,9 Kilo CO2-Äquivalente pro Kilo Ei emittiert, in Österreich sind es nur rund 2 Kilo CO2-Äquivalente pro Kilo Ei.
- Heimische Hühner haben aufgrund geringerer Besatzdichten mehr Platz, die maximale Herdengröße ist geringer als EU-rechtlich vorgeschrieben.
- Auf das Schnabelkürzen wird verzichtet.
- Mehr als 30 % der Kärntner Legehühner werden biologisch gehalten.
Das Ei als Lebensmittel
- Ein durchschnittliches Hühnerei hat ca. 94 Kilokalorien und enthält etwa 7 Gramm Fett.
- Über die Hälfte der Fettsäuren sind ein- bzw. mehrfach ungesättigt.
- Ein Hühnerei enthält wichtige Nährstoffe, z. B. Calcium, Phosphor, Eisen, Natrium, Zink, Kalium, Selen.
- Das enthaltene Lecithin ist gut für Leber und Darm, verbessert die geistige Leistungsfähigkeit und hilft bei Stress.
- Eier enthalten alle Vitamine (außer Vitamin C), Mineralstoffe und Jod.
Rückfragen zum Thema: Bernhard Rebernig, Tel. +43 676 83 555 347, bernhard.rebernig@lk-kaernten.at
Kontakt Pressestelle: Wilfried Pesentheiner, Tel. + 43 676 83 555 383, wilfried.pesentheiner@lk-kaernten.at
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