LK Kärnten sammelt 43.625 Unterschriften gegen die Zulassung von Laborfleisch
„Das ist ein überwältigendes Ergebnis, mit dem wir selbst nicht gerechnet haben! Das Ziel waren 25.000 Unterschriften. Jetzt sind es 43.625 geworden. Das zeigt eindrucksvoll, dass die Menschen kein Laborfleisch am Teller haben wollen. Danke an alle, die unterschrieben haben“, zeigen sich LK-Präsident Siegfried Huber und LHStv. Martin Gruber erfreut über das Ergebnis der Petition „Laborfleisch? Nein, Danke!“, die die LK Kärnten im April ins Leben gerufen hat.
Die Petition richtet sich an die nächste Bundesregierung und fordert die Verankerung eines Verbots von Laborfleisch im Regierungsprogramm. In den vergangenen sechs Monaten hat die Landwirtschaftskammer Kärnten in den Reihen der LK-Mitglieder aber auch in der nichtbäuerlichen Bevölkerung um Unterstützung dafür geworben. Die Unterzeichnung der Petition war online oder via Unterschrift möglich. Dazu wurden Bauernmärkte, Kulinarik-Veranstaltungen und Erntedank-Feste von Funktionären, Freiwilligen und Mitarbeitern der LK Kärnten besucht. „Unser Ziel war, die Menschen aufzuklären. Das ist in vielen Gesprächen gelungen. Wir haben weit über die Bauernschaft hinaus Unterstützung bekommen. Das ist auch ein starkes Signal, dass die Bevölkerung in dieser Frage hinter den Bauern steht. Die Leute wollen kein Laborfleisch. Nicht für sich als Konsumentinnen und Konsumenten und auch, weil sie wissen, dass damit der Untergang der bäuerlichen Landwirtschaft, wie wir sie kennen, eingeläutet würde“, dankt Huber allen, die die Petition unterzeichnet haben.
Übergabe an Bundesregierung
LHStv. Gruber erinnert auch an das klare Ergebnis der vom Land Kärnten in Auftrag gegebenen Konsumentenbefragung, nach der 90 % Laborfleisch ablehnen. „Unterschriften und Befragung gemeinsam sind nun Motivation für uns alle, weiter dafür zu kämpfen, dass es zu einem österreichischen Verbot von Laborfleisch kommt“, so Gruber. Gemeinsam wollen LHStv. Martin Gruber und LK-Präsident Siegfried Huber die Unterschriften nun an die Verhandler der neuen Bundesregierung übergeben, damit das Thema ins nächste Regierungsprogramm aufgenommen wird. Für LK-Präsident Huber ist klar: „Dieses Ergebnis kann keine Partei vom Tisch wischen. Unsere Forderung ist daher, dass die nächste Bundesregierung sich klar gegen eine Zulassung von Laborfleisch in Österreich und in Europa aussprechen muss. Wir wollen die Unterschriften noch im November übergeben. Sobald die Regierungsverhandlungen offiziell begonnen haben, klopfen wir in Wien an die Tür.“
Veto auf EU-Ebene
Letztlich wird über die Zulassung von Laborfleisch aber auf EU-Ebene entschieden. „Deshalb muss es unser Ziel sein, dass Österreich gemeinsam mit anderen europäischen Staaten eine Allianz gegen Laborfleisch bildet! Ein Bündnis gegen Fake-Fleisch und für echte Lebensmittel“, betont Agrarreferent Gruber. Aktuell prüft die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) bereits einen Antrag auf Zulassung von Laborfleisch, der Mitte September von einem französischen Unternehmen eingebracht wurde. Für die Prüfung hat die Behörde nun neun Monate Zeit und muss ihr Ergebnis dann der EU-Kommission vorlegen, die den Mitgliedsstaaten sodann einen Gesetzesentwurf zur Abstimmung vorlegen muss. Entscheidend dabei ist, ob sich eine qualifizierte Mehrheit für die Zulassung von Laborfleisch findet. Dazu braucht es mindestens 55% der Mitgliedsstaaten, die 65% der Bevölkerung der EU repräsentieren. Italien und Ungarn haben sich schon klar gegen die Zulassung positioniert und auch Frankreich steht der Zulassung kritisch gegenüber. „Es geht hier um eine Richtungsentscheidung. Mit einer klaren Positionierung kann Österreich dazu beitragen, dass Fake-Fleisch gar nicht auf den europäischen Markt kommt“, unterstreicht Gruber. Deshalb werde man auch weiterhin alles dafür tun, das Thema in die öffentliche und politische Diskussion zu bringen und Bewusstsein zu schaffen. „Dass ein parteiübergreifender Schulterschluss möglich ist, hat der Kärntner Landtag schon bewiesen. Das muss nun auch auf Bundes- und EU-Ebene gelingen.“
43.625mal Danke!
Abschließend bedankt sich der LK-Präsident Huber bei allen, die bei der Sammlung von Unterschriften geholfen haben. „Danke an alle in der LK-Vollversammlung vertretenen Fraktionen, dass wir in dieser Frage einmal mehr geschlossen gestanden sind. Das zeigt, Zusammenhalt zahlt sich aus! Ich bedanke mich bei allen Kammerräten, bei den Bildungsreferenten, den landwirtschaftlichen Verbänden, der Fleischerei-Innung, unseren Kampagnen-Testimonials, allen Freiwilligen und natürlich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LK Kärnten dafür, dass sie dieses Ergebnis ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber für die klare Position und Unterstützung!“
Drei Hauptgründe für das Nein zu Laborfleisch:
Versorgungssicherheit: Lebensmittelkonzerne investieren Milliarden in die Entwicklung von Laborfleisch. Diese Investments wollen sie durch eine Zulassung auf dem profitablen EU-Markt wieder verdienen. Gerade die kleinstrukturierte heimische Landwirtschaft, die unter hohen Auflagen produziert, würde dabei als erstes unter Druck kommen und viele Höfe müssten ihre Stalltüren für immer zusperren. Die Versorgungssicherheit wird damit Stück für Stück in die Hände von Konzernen gelegt.
Verbraucherschutz: Aus einer kleinen Menge Muskelgewebe können bis zu 2.000 kg Laborfleisch gezüchtet werden. Dabei wächst das Fleisch unglaublich schnell – von der Entnahme von lebenden Zellen aus einem Tier bis hin zum fertigen Laborfleisch auf dem Teller vergehen nur rund 45 bis 60 Tage. Natürliches Fleisch braucht im Falle von Rindern rund 24 Monate und mehr von der Zeugung bis zur Schlachtung. Zuverlässige Studien über die gesundheitlichen Langzeitfolgen von Laborfleisch fehlen.
Klimaschutz: Studien, die zeigen, dass mit Laborfleisch weniger Treibhausgase emittiert werden als in der natürlichen Tierhaltung, gehen allesamt davon aus, dass der Produktionsprozess ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Dies ist eine theoretische und bewusst höchst unrealistische Annahme, um den CO2-Fußabdruck von Laborfleisch niedrig darzustellen. Demgegenüber zeigt eine Studie der Universität Davis in den USA aus dem Jahr 2023, dass bei der extrem energieintensiven Produktion von Laborfleisch bis zu 25mal mehr CO2 verursacht würde als bei natürlichem Fleisch.
Verbraucherschutz: Aus einer kleinen Menge Muskelgewebe können bis zu 2.000 kg Laborfleisch gezüchtet werden. Dabei wächst das Fleisch unglaublich schnell – von der Entnahme von lebenden Zellen aus einem Tier bis hin zum fertigen Laborfleisch auf dem Teller vergehen nur rund 45 bis 60 Tage. Natürliches Fleisch braucht im Falle von Rindern rund 24 Monate und mehr von der Zeugung bis zur Schlachtung. Zuverlässige Studien über die gesundheitlichen Langzeitfolgen von Laborfleisch fehlen.
Klimaschutz: Studien, die zeigen, dass mit Laborfleisch weniger Treibhausgase emittiert werden als in der natürlichen Tierhaltung, gehen allesamt davon aus, dass der Produktionsprozess ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Dies ist eine theoretische und bewusst höchst unrealistische Annahme, um den CO2-Fußabdruck von Laborfleisch niedrig darzustellen. Demgegenüber zeigt eine Studie der Universität Davis in den USA aus dem Jahr 2023, dass bei der extrem energieintensiven Produktion von Laborfleisch bis zu 25mal mehr CO2 verursacht würde als bei natürlichem Fleisch.