Land Kärnten schafft praxistaugliche Regelung für die Lagerung von Siloballen
Anfang Oktober hat eine Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH) für Verunsicherung bei vielen Kärntner Bäuerinnen und Bauern gesorgt. Darin wird festgestellt, dass die Lagerung von Silageballen in der freien Landschaft einer Bewilligung bedarf. Scharfe Kritik an dieser Erkenntnis der Wiener Richter übte insbesondere die Landwirtschaftskammer Kärnten.
In enger Abstimmung zwischen der für Naturschutz zuständigen Landesrätin Sara Schaar, dem Agrarreferenten des Landes Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber und der bäuerlichen Interessenvertretung konnte nun eine praktikable Lösung gefunden werden. Mittels Erlasses wird konkretisiert, dass eine Zwischenlagerung von Silageballen in der freien Landschaft dann keiner naturschutzrechtlichen Bewilligung bedarf, wenn die Silageballen nicht länger als ein Jahr auf der Fläche gelagert werden. Einschränkend wird festgehalten, dass im Bereich von Feuchtgebieten und im Bereich der roten Gefahrenzone von Fließgewässern auch eine Zwischenlagerung nicht erlaubt ist.
Landesrätin Sara Schaar: „An diesem Anlassfall wird wieder deutlich, dass man rasch zu tragbaren Lösungen kommt, wenn man sich auf Augenhöhe begegnet. Ich danke allen Beteiligten, dass wir diese Regelung gemeinsam erarbeiten konnten.“
Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich Agrarreferent LHStv. Martin Gruber: „Ziel war es, für die bäuerlichen Betriebe rasch eine praxisorientierte Regelung zu finden, und das ist durch diese Zwischenlösung gelungen. Die bewilligungsfreie Aufbewahrung der Siloballen in der Landschaft ist seit Jahrzehnten in Kärnten üblich und damit auch weiterhin möglich. Es ist aber wichtig, langfristig an einer gesetzlichen Regelung zu arbeiten“, so Gruber.
LK-Präsident Siegfried Huber zeigt sich erleichtert, dass rasch eine Einigung erzielt werden konnte: „Die Jahresfrist für die Zwischenlagerung von Silageballen ist ein praktikabler Zugang. Ich bedanke mich bei allen Beamten und politischen Verantwortungsträgern, die dieses Ergebnis ermöglicht haben – vor allem bei Naturschutzreferentin Sara Schaar, die in den Gesprächen gezeigt hat, dass sie ein offenes Ohr für die Anliegen der bäuerlichen Betriebe in Kärnten hat!“