Kärntner Direktvermarkter punkten mit Qualität
Qualität ist unser Job – das ist der klare Produktionsauftrag der heimischen Landwirtschaft. Mit den kleinbäuerlichen Strukturen der Betriebe kann sich die österreichische Landwirtschaft nur über Qualität definieren, um im globalen Wettbewerb mitzuhalten. Dass es durchaus Wertschätzung für die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern gibt, wird immer wieder in Umfragen bestätigt. Die COVID-Pandemie lässt eine gemischte Bilanz für die Landwirtschaft zu, das zeigt eine Umfrage des BOKU-Institutes für Marketing und Innovation. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine nationale Lebensmittelproduktion ist. „Nicht alle Betriebe waren gleichermaßen betroffen, manche konnten sogar davon profitieren, da sich etwa die Nachfrage nach Produkten aus der landwirtschaftlichen Direktvermarktung sowie im Lebensmittelhandel erhöht hat“, so Dr. Oliver Meixner von der BOKU. Diese Aussage bestätigt Johanna Sommeregger vom Biohof in St. Peter bei Spittal: „Die Leute hatten richtig Panik vorm Verhungern und haben bei uns im Hofladen Lebensmittelvorräte eingekauft. Besonders im ersten Lockdown war das zu spüren. Corona hat gezeigt, wie wichtig die Lebensmittelproduktion vor der Haustür ist! Wie sich die momentane Lage auf das Einkaufsverhalten auswirkt, wird sich zeigen.“
Fakt ist, dass die Direktvermarkter unternehmerisches Denken und Professionalität gezeigt haben! Es galt strenge Hygienemaßnahmen umzusetzen und neue Vermarktungswege zu finden. Wenn das Zukunftsinstitut mit Matthias Horx das Szenario Landwirtschaft 2050+ prognostiziert, dann sieht er die lokalen und regionalen Produzenten auch weiterhin als klaren Trend. Ihm zufolge werden regionale und nicht zuletzt biologische Lebensmittel weiter an Bedeutung gewinnen.
Das bedeutet, dass kleine Betriebe sich mit dem Standbein der Direktvermarktung wirtschaftlich positionieren können. Seitens der Beratung wird diese Entwicklung bestätigt, denn immer mehr Betriebe versuchen, in diesem Bereich einzusteigen. Wo sich Chancen zeigen, sind aber rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten! Und auch wenn die Rechnung stimmt, darf die hohe Arbeitsbelastung dahinter nicht übersehen werden. Klug ist es, das kostenlose Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer vor Beginn der Vermarktung in Anspruch zu nehmen.
Fakt ist, dass die Direktvermarkter unternehmerisches Denken und Professionalität gezeigt haben! Es galt strenge Hygienemaßnahmen umzusetzen und neue Vermarktungswege zu finden. Wenn das Zukunftsinstitut mit Matthias Horx das Szenario Landwirtschaft 2050+ prognostiziert, dann sieht er die lokalen und regionalen Produzenten auch weiterhin als klaren Trend. Ihm zufolge werden regionale und nicht zuletzt biologische Lebensmittel weiter an Bedeutung gewinnen.
Das bedeutet, dass kleine Betriebe sich mit dem Standbein der Direktvermarktung wirtschaftlich positionieren können. Seitens der Beratung wird diese Entwicklung bestätigt, denn immer mehr Betriebe versuchen, in diesem Bereich einzusteigen. Wo sich Chancen zeigen, sind aber rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten! Und auch wenn die Rechnung stimmt, darf die hohe Arbeitsbelastung dahinter nicht übersehen werden. Klug ist es, das kostenlose Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer vor Beginn der Vermarktung in Anspruch zu nehmen.
Neue Generation – neues Denken
Der Betrieb Katharina und Helmut Walter in Obervellach hat bereits vor 30 Jahren auf das Standbein der bäuerlichen Direktvermarktung gesetzt. Eine Erfolgsgeschichte möchte man meinen, wenn man die betriebliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte betrachtet. Dennoch fordert der viele Arbeitseinsatz auch seine Attribute. Seit zwei Jahren ist Christina Walter die neue Chefin am Bauernhof Walter. Gemeinsam mit Partner David und Sohn Johannes (1 Jahr) führen sie jetzt den Betrieb. In einem Interview schildert sie, welchen hohen Stellenwert qualitätsvolles Wirtschaften für sie hat.
Drei Fragen an Christina Walter
Was bedeutet es für Sie, in große Fußstapfen zu treten?
Für mich ist es ein absolutes Privileg, den Betrieb meiner Eltern weiterzuführen. Gerade als junge Mama merke ich, wie viel der Arbeitsplatz zu Hause wert ist. Die Selbstständigkeit genieße ich sehr und finde es einfach spannend, den Betrieb in die Zukunft führen zu dürfen. Großes Glück habe ich mit meinem Freund David, der mit mir gemeinsam die Herausforderung annimmt und den Platz meines Vaters in der Fleischerei übernimmt.
Dankbar bin ich für die Freiheit und das Vertrauen meiner Eltern, denn wir dürfen jetzt als junge Generation den Betrieb leiten und weiterentwickeln. Unsere treuen Kunden kennen und schätzen das Bisherige, und wir nehmen sie jetzt auf unseren neuen, etwas anderen Weg mit.
Sie bekennen sich zum Markenprogramm „Gutes vom Bauernhof“ und halten daran fest, warum?
Als Lebensmittelerzeuger sehen wir uns in einer großen Verantwortung! Wir sind Teil von „Gutes vom Bauernhof“, weil mit diesem Programm die Qualität extern geprüft wird. Es gibt am Hof immer Verbesserungspotenzial, und Kontrolle schadet nicht. Die Kunden schenken uns ganz viel Vertrauen, und sie verdienen Qualitätsprodukte. Die Mitgliedschaft bei „Gutes vom Bauernhof“ soll eigentlich Standard für alle Direktvermarkter sein. Wir erfahren sehr viel Wertschätzung für unser Tun! Deshalb sind ehrliche Produkte wichtig, und eine Professionalität in der Herstellung ist ein Muss.
Welche betrieblichen Entscheidungen und Veränderungen stehen an?
Heuer gibt es bei uns zwei Pensionierungen von langjährigen Mitarbeitern, und auch die Arbeitsressourcen meiner Eltern sollen entlastet werden. Die beiden haben wahnsinnig viel geleistet und sollen zukünftig ihre Pension und vor allem die neue Rolle als Großeltern genießen können. Ganz wegnehmen werden wir ihnen die Arbeit aber nicht (lacht).
Die nächste Veränderung, die deshalb ansteht, ist die Anschaffung eines Verkaufsautomaten, der neben Jause auch mit Geschenkkörben und Grillfleisch bestückt sein wird. So können unsere Kunden unsere Produkte auch nach Ladenschluss oder an Feiertagen kaufen. Die persönliche Bedienung im Hofladen gibt es weiterhin, allerdings nur mehr an drei Tagen die Woche.
Auch möchte ich an der Transparenz bei uns am Hof arbeiten und mit Hilfe sozialer Medien Einblicke in unseren Arbeitsalltag als Landwirt und Direktvermarkter geben.
Für mich ist es ein absolutes Privileg, den Betrieb meiner Eltern weiterzuführen. Gerade als junge Mama merke ich, wie viel der Arbeitsplatz zu Hause wert ist. Die Selbstständigkeit genieße ich sehr und finde es einfach spannend, den Betrieb in die Zukunft führen zu dürfen. Großes Glück habe ich mit meinem Freund David, der mit mir gemeinsam die Herausforderung annimmt und den Platz meines Vaters in der Fleischerei übernimmt.
Dankbar bin ich für die Freiheit und das Vertrauen meiner Eltern, denn wir dürfen jetzt als junge Generation den Betrieb leiten und weiterentwickeln. Unsere treuen Kunden kennen und schätzen das Bisherige, und wir nehmen sie jetzt auf unseren neuen, etwas anderen Weg mit.
Sie bekennen sich zum Markenprogramm „Gutes vom Bauernhof“ und halten daran fest, warum?
Als Lebensmittelerzeuger sehen wir uns in einer großen Verantwortung! Wir sind Teil von „Gutes vom Bauernhof“, weil mit diesem Programm die Qualität extern geprüft wird. Es gibt am Hof immer Verbesserungspotenzial, und Kontrolle schadet nicht. Die Kunden schenken uns ganz viel Vertrauen, und sie verdienen Qualitätsprodukte. Die Mitgliedschaft bei „Gutes vom Bauernhof“ soll eigentlich Standard für alle Direktvermarkter sein. Wir erfahren sehr viel Wertschätzung für unser Tun! Deshalb sind ehrliche Produkte wichtig, und eine Professionalität in der Herstellung ist ein Muss.
Welche betrieblichen Entscheidungen und Veränderungen stehen an?
Heuer gibt es bei uns zwei Pensionierungen von langjährigen Mitarbeitern, und auch die Arbeitsressourcen meiner Eltern sollen entlastet werden. Die beiden haben wahnsinnig viel geleistet und sollen zukünftig ihre Pension und vor allem die neue Rolle als Großeltern genießen können. Ganz wegnehmen werden wir ihnen die Arbeit aber nicht (lacht).
Die nächste Veränderung, die deshalb ansteht, ist die Anschaffung eines Verkaufsautomaten, der neben Jause auch mit Geschenkkörben und Grillfleisch bestückt sein wird. So können unsere Kunden unsere Produkte auch nach Ladenschluss oder an Feiertagen kaufen. Die persönliche Bedienung im Hofladen gibt es weiterhin, allerdings nur mehr an drei Tagen die Woche.
Auch möchte ich an der Transparenz bei uns am Hof arbeiten und mit Hilfe sozialer Medien Einblicke in unseren Arbeitsalltag als Landwirt und Direktvermarkter geben.