Kostenexplosion am Düngemittelmarkt
Über 800 Personen folgten dem Webinar der LK Österreich, das die Ursachen und Gegenmaßnahmen zur Kostenexplosion am Düngermarkt unter die Lupe nahm. Die Referenten waren Pflanzenbaudirektor Manfred Weinhappel (LK Niederösterreich) sowie vom Düngeranbieter Borealis Marktforscher Harald Lindner und Verkaufsleiter Wolfgang Höfler.
Die Preise für Düngemittel in der Landwirtschaft gehen seit einigen Monaten durch die Decke. Kostete in der Vergangenheit 1 kg Stickstoff durchschnittlich 1 Euro, so sind es gegenwärtig rund 2,50 Euro pro kg Stickstoff. Auch wenn sich derzeit eine Seitwärtsbewegung der Notierungen abzeichnet, wird in nächster Zeit keine schnelle Entspannung erwartet. Viele heimische Landwirte sind noch unschlüssig, was den nächsten Düngereinkauf betrifft, wie auch eine Umfrage während des Webinars ergeben hat. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer gab an, noch so gut wie keinen Dünger eingekauft zu haben.
Die Preise für Düngemittel in der Landwirtschaft gehen seit einigen Monaten durch die Decke. Kostete in der Vergangenheit 1 kg Stickstoff durchschnittlich 1 Euro, so sind es gegenwärtig rund 2,50 Euro pro kg Stickstoff. Auch wenn sich derzeit eine Seitwärtsbewegung der Notierungen abzeichnet, wird in nächster Zeit keine schnelle Entspannung erwartet. Viele heimische Landwirte sind noch unschlüssig, was den nächsten Düngereinkauf betrifft, wie auch eine Umfrage während des Webinars ergeben hat. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer gab an, noch so gut wie keinen Dünger eingekauft zu haben.
Die Preistreiber
In jüngster Vergangenheit zwang ein massiver Anstieg der Energiepreise viele Düngerhersteller, ihre Produktion zu drosseln oder zweitweise und mitunter auch endgültig einzustellen. Aber auch Wetterextreme, wie eben der Blackout in China sowie der Hurrikan Ida in den USA haben ein kontrolliertes Niederfahren der Produktion erforderlich gemacht und die Preise besonders für Harnstoff, den wichtigsten globalen Einzelstickstoff, nach oben getrieben. In China, wo meist Kohle und nicht Erdgas für die Düngerproduktion verwendet wird, hatte die Regierung etwa ein temporäres Ausschalten der Anlagen angeordnet, um die schlechte Luftqualität in den Griff zu bekommen. Die weltweit hohe Nachfrage am Düngemittelmarkt führte außerdem zu Exportbeschränkungen in zahlreichen Ländern, um ihre Eigenversorgung nicht zu gefährden.
In Österreich wird mit Kaufzurückhaltung reagiert – die Düngereinlagerungsquote liegt derzeit zwischen 40 und 50 % gegenüber 80 % in einem Normaljahr. Auch auf hohem Niveau ist NAC gegenüber Harnstoff preislich attraktiver. Die Steigerung beträgt hier seit Juni 2021 rund 140 % im Vergleich zu dem Zuwachs von 180 % für Harnstoff. Aber nicht nur Dünger sind im Aufwind, auch andere Betriebsmittel sind massiv im Steigen, und es stellt sich die Frage, was am Ende von den höheren Erzeugerpreisen der Ernte 2021 übrigbleiben wird.
In Österreich wird mit Kaufzurückhaltung reagiert – die Düngereinlagerungsquote liegt derzeit zwischen 40 und 50 % gegenüber 80 % in einem Normaljahr. Auch auf hohem Niveau ist NAC gegenüber Harnstoff preislich attraktiver. Die Steigerung beträgt hier seit Juni 2021 rund 140 % im Vergleich zu dem Zuwachs von 180 % für Harnstoff. Aber nicht nur Dünger sind im Aufwind, auch andere Betriebsmittel sind massiv im Steigen, und es stellt sich die Frage, was am Ende von den höheren Erzeugerpreisen der Ernte 2021 übrigbleiben wird.
9 Tipps zum Düngerkauf
- Jetzt ist laut Pflanzenbaudirektor Manfred Weinhappel der Zeitpunkt für die Bäuerinnen und Bauern gekommen, sich über eine teilweise Eindeckung mit dem ersten Bedarf an Stickstoffdünger für die Saison 2021/22 Gedanken zu machen.
- Es gilt, die Entwicklung des aktuell sehr volatilen Düngemittelmarktes intensiv zu beobachten und regelmäßig mit den Agrarhändlern zu besprechen.
- Auch ein gemeinschaftlicher Düngerankauf in größeren Chargen kann angedacht werden, um etwa massenhafte Bestellungen und Lieferengpässe zu Vegetationsbeginn zu vermeiden.
- Ein weiteres Instrument, das zur Verfügung steht, sind Preisabsicherungsmodelle für 2022.
- Aus vielen Versuchen weiß man, dass ein kompletter Verzicht auf die Düngung zu Ertragsreduktionen von 30 bis 50 % führt. Umgekehrt gesagt ist eine bedarfsgerechte Versorgung der Kulturen an der unteren Kante des Optimums anzustreben.
- Dabei soll der Wert der Wirtschaftsdünger wieder in den Vordergrund gerückt werden.
- Über Bodenuntersuchungen kann die Versorgungssituation der Böden festgestellt werden.
- Durch Nährstoffbilanzierungen unter Berücksichtigung der Vorfruchtwirkungen bietet sich ebenfalls ein Spielraum zur Düngerreduktion.
- Außerdem können weniger nährstoffbedürftige Kulturen, wie beispielsweise Sojabohne oder Braugerste, in Betracht gezogen werden.