Kooperationen sollen verstärkt werden
Herr Wild, das Land Kärnten gilt nicht als traditionelles Weinbaugebiet. Wie sehen Sie die Entwicklungen im Weinbau Kärntens?
Der Großteil unserer derzeit 165 Mitglieder betreibt den Weinbau als Hobby- und Nebenberufswinzer. Mittlerweile gibt es aber auch schon etwa zehn Betriebe, die wirtschaftlich nur vom Weinbau leben könnten. Kärntens derzeit größter Weinbaubetrieb befindet sich in Taggenbrunn und umfasst etwa 40 ha an Weinbaufläche, der zweitgrößte Betrieb ist die Domäne Lilienberg in Tainach mit rund 20 ha. Hier sieht man natürlich schon, wie viel sich in den vergangenen Jahrzehnten in Kärnten als Weinbaugebiet verändert hat. 2007 umfasste die Weinbaufläche aller Mitglieder noch 5 ha, heute sind es 130 ha. Kärnten hat sich sehr gut entwickelt und gilt auch als Nutznießer des Klimawandels, weil wir seehöhenmäßig etwas höher liegen als die meisten traditionellen Weinbaugebiete. Regionen wie der Seewinkel oder das Weinviertel haben weniger Niederschläge und deutlich höhere Temperaturen wie früher. Klimatisch bedingte Gefahren für die Weinbaubetriebe hierzulande sind natürlich die zunehmenden Unwetter und Spätfröste.
Auch was die Qualität anbelangt, lassen sich Kärntens Weine durchaus sehen, und sind auch beim "Salon Österreich Wein", dem härtesten Weinwettbewerb des Landes, ausgezeichnet worden. Die heurige Weinlese läuft gerade an und es werden hohe Qualitäten zu erwarten sein. Einige Hagelschäden haben aber die Quantität verringert. Man darf sich also auf einen guten Jahrgang 2023 aus Kärnten freuen.
Auch was die Qualität anbelangt, lassen sich Kärntens Weine durchaus sehen, und sind auch beim "Salon Österreich Wein", dem härtesten Weinwettbewerb des Landes, ausgezeichnet worden. Die heurige Weinlese läuft gerade an und es werden hohe Qualitäten zu erwarten sein. Einige Hagelschäden haben aber die Quantität verringert. Man darf sich also auf einen guten Jahrgang 2023 aus Kärnten freuen.
Welche Ziele hat der Verband und worauf möchten Sie sich noch stärker fokussieren?
Der Weinbauverband ist die Dachorganisation und Interessenvertretung der Kärntner Winzerinnen und Winzer. Der Verband besteht aus insgesamt acht Mitgliedsvereinen wie dem Vinum Carinthiae, Kärntens ältestem Weinbauverein. Als Verband beschäftigen wir uns mit gesetzlichen Regelungen für den Weinbau wie der Rebsortenverordnung oder dem Weinbaugesetz und vertreten die Kärntner Interessen im Bundesweinbauverband.
Derzeit fokussieren wir auf eine stärkere und bessere Etablierung des Kärntner Weins im Tourismus, sprich Hotellerie und Gastronomie. Möglichst viele Gastronomiebetriebe sollen Wein aus Kärnten auf der Karte bevorzugt glasweise anbieten können. Auch das Marketing und die Unterstützung in der Vermarktung werden durch den Weinbauverband direkt durchgeführt, beispielsweise mit der Marke "Wein aus Kärnten" oder "do woxt wos". Zusätzlich gibt es noch Flyer mit QR-Codes zu den Betrieben, die in Tourismusbüros und Tourismusbetrieben aufliegen sowie Social Media, unsere Webseite und den YouTube-Kanal. Auch unsere Zeitschrift "Weinblattl" informiert unsere Mitglieder über alles rund ums Thema.
Derzeit fokussieren wir auf eine stärkere und bessere Etablierung des Kärntner Weins im Tourismus, sprich Hotellerie und Gastronomie. Möglichst viele Gastronomiebetriebe sollen Wein aus Kärnten auf der Karte bevorzugt glasweise anbieten können. Auch das Marketing und die Unterstützung in der Vermarktung werden durch den Weinbauverband direkt durchgeführt, beispielsweise mit der Marke "Wein aus Kärnten" oder "do woxt wos". Zusätzlich gibt es noch Flyer mit QR-Codes zu den Betrieben, die in Tourismusbüros und Tourismusbetrieben aufliegen sowie Social Media, unsere Webseite und den YouTube-Kanal. Auch unsere Zeitschrift "Weinblattl" informiert unsere Mitglieder über alles rund ums Thema.
Welche Anliegen sind für Weinbauern in Zukunft relevant?
Die Weinbaubetriebe und der Verband möchten verstärkt auf Kooperationen setzen. Wir haben schon Winzer beim Rindfleischfest, beim Fischfest und beim Marktplatz Mittelkärnten etc. Außerdem gibt es neben "Slow Food" auch "Slow Wein", wo man sich zu nachhaltiger und umweltgerechter Weinverarbeitung bekennt. Im landwirtschaftlichen Bereich gibt es unendlich viele Kooperationsmöglichkeiten, wo Weinbaubetriebe bei Veranstaltungen mit Kärntner Weinen unterstützend zur Seite stehen können.
Zur Person
Horst Wild (59) kommt aus Krumpendorf und ist seit dem Jahr 2007 Präsident des Landesweinbauverbandes. Im Stadtweingarten Klagenfurt fungiert er als Mitbetreiber seit 2003. Unter dem Namen "Weinbau Familie Wild" vertreibt er gemeinsam mit seiner Frau Renate Zweigelt und Merlot.