Kommt der Wolf - geht der Bauer?
Für Nutztierhalter stellt sich vor dem Hintergrund rückkehrender Wölfe in Österreich die Frage, wie es für sie weitergehen kann. Grundsätzlich erleben wir schon jetzt - auch ohne Wolf - einen dramatischen Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe, insbesondere im Alpenraum nimmt die genutzte Almfläche ab. Der Wolf wird diese Entwicklung beschleunigen. Doch wie sieht es mit dem vielbeschworenen Herdenschutz aus? Dieser ist grundsätzlich möglich, aber nicht billig und auch nicht überall anwendbar. Wichtig wird sein, die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten lokal zu analysieren. Und wir müssen auch im Auge behalten, welche zusätzlichen Auswirkungen Herdenschutzmaßnahmen auf den Tourismus und unsere Wildtiere haben. Mobile Elektrozäune und Herdenschutzhunde können Übergriffe durch Wölfe verhindern, aber sie stellen auch Barrieren bzw. Gefahren für Wanderer oder Wildtiere dar.
Momentan ist die Diskussion um den Wolf vor allem durch Emotionen und Einzelmaßnahmen der politischen Entscheidungsträger geprägt. Mit der Zeit werden sich die Wölfe weiter in Europa ausbreiten und neue Rudel in Mitteleuropa bilden. Auf dem Weg dorthin wird es ein Umdenken in der europäischen Naturschutzpolitik geben und der Wolf als nicht bedrohte Art den strengen Schutzstatus verlieren. Nachdem dieses Szenario alternativlos ist, bleibt die Frage, was jetzt zu tun ist. Grundlagen und Empfehlungen für Wolfsmanagementpläne liegen bereits vor und müssen rasch umgesetzt werden. Dazu gehören rechtliche Anpassungen in den Naturschutz- und Jagdgesetzen sowie vor allem ein ausreichendes Budget für effektive Herdenschutzmaßnahmen. Wir müssen unsere Landnutzung anpassen, je früher, desto besser. Und es braucht eine transparente Darstellung der Situation. Sorgen und Ängste der Bevölkerung, der Nutztierhalter, Naturschützer und Jäger müssen ernst genommen werden. Diese Gruppen brauchen Aufklärung, Beratung und Unterstützung. Das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Boku steht jedenfalls mit seiner langjährigen und international anerkannten Expertise allen Interessengruppen zur Verfügung. Gleichzeitig müssen unsere Politiker gemeinsam über Ländergrenzen hinweg Strategien entwickeln, um eine zukunftsfähige Lösung zu erarbeiten. Der Wolf schreibt das Tempo vor und die Zukunft wird zeigen, ob wir weiter ziellos den rückkehrenden Wölfen hinterherhecheln oder der Entwicklung eine akzeptable Struktur und pragmatische Richtung geben können.
Momentan ist die Diskussion um den Wolf vor allem durch Emotionen und Einzelmaßnahmen der politischen Entscheidungsträger geprägt. Mit der Zeit werden sich die Wölfe weiter in Europa ausbreiten und neue Rudel in Mitteleuropa bilden. Auf dem Weg dorthin wird es ein Umdenken in der europäischen Naturschutzpolitik geben und der Wolf als nicht bedrohte Art den strengen Schutzstatus verlieren. Nachdem dieses Szenario alternativlos ist, bleibt die Frage, was jetzt zu tun ist. Grundlagen und Empfehlungen für Wolfsmanagementpläne liegen bereits vor und müssen rasch umgesetzt werden. Dazu gehören rechtliche Anpassungen in den Naturschutz- und Jagdgesetzen sowie vor allem ein ausreichendes Budget für effektive Herdenschutzmaßnahmen. Wir müssen unsere Landnutzung anpassen, je früher, desto besser. Und es braucht eine transparente Darstellung der Situation. Sorgen und Ängste der Bevölkerung, der Nutztierhalter, Naturschützer und Jäger müssen ernst genommen werden. Diese Gruppen brauchen Aufklärung, Beratung und Unterstützung. Das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Boku steht jedenfalls mit seiner langjährigen und international anerkannten Expertise allen Interessengruppen zur Verfügung. Gleichzeitig müssen unsere Politiker gemeinsam über Ländergrenzen hinweg Strategien entwickeln, um eine zukunftsfähige Lösung zu erarbeiten. Der Wolf schreibt das Tempo vor und die Zukunft wird zeigen, ob wir weiter ziellos den rückkehrenden Wölfen hinterherhecheln oder der Entwicklung eine akzeptable Struktur und pragmatische Richtung geben können.
Buchtipp:
Klaus Hackländer, Der Wolf im Spannungsfeld von Land- & Forstwirtschaft, Jagd, Tourismus und Artenschutz, Leopold Stocker Verlag.
IWJ: Boku-Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft
Das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) der Universität für Bodenkultur Wien beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit der Ökologie und dem Management von Wildtieren und deren Lebensräumen. Dazu gehören vor allen Dingen jene Säugetiere und Vögel, die im Fokus verschiedener Interessengruppen stehen (Jagd, Fischerei, Naturschutz, Tourismus, Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Raumplanung etc.). Dies betrifft primär jagdbares Wild, gefährdete und geschützte Tierarten, “Neubürger“ oder (Wieder-)Einwanderer sowie Wildtiere mit hohem gesellschaftspolitischem Konfliktpotenzial. Neben der Grundlagenforschung zu Habitatwahl, Nahrungsökologie oder Populationsdynamik stehen auch praxisbezogene und anwendungsorientierte Aspekte im Vordergrund (z. B. Monitoringkonzepte, Managementpläne, nachhaltige Bejagung, Wildschadensvorbeugung). In der Lehre koordiniert das IWJ den Magisterstudiengang “Wildtierökologie und Wildtiermanagement“ und den Universitätslehrgang “Jagdwirt/in“. Darüber hinaus können Studierende am IWJ eine Reihe von Prüfungen ablegen, die in den österreichischen Bundesländern als Jagdprüfungsersatz anerkannt werden.