Kommentar: Weihnachtsglück aus Wut
In der Medienpräsenz der Spezies „Wutbauer“ lag zuletzt Christian Bachler vorne. Der Steirer wurde bekannt, weil er „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk im Zusammenhang mit dem Tiroler KuhUrteil scharf kritisierte. Nun bewahrte ihn Klenk vor der Zwangsversteigerung seines Hofes. Innerhalb weniger Tage waren mit einer Internetkollekte 400.000 Euro beisammen. Ein zweifellos großartiges Stück Weihnachtsglück.
Bizarr wirkt jedoch die Triebfeder. Demnach motivierte die 9.000 Spender weniger das menschliche Schicksal als vielmehr die Wut über ein „verkehrtes System“, gegen das Wutbauer Bachler, wie er verspricht, „weiter ausreiten“ will – billige Milch; Preisdruck; Schuldenlast; ein böser Bankenkonzern; die Agrarlobby; dieses kaputte Agrarsystem.
Nun, Wut muss raus! Psychologen empfehlen aus gutem Grund, dem Ärger Luft zu machen und deutlich anzusprechen, was einen stört. Wut als Konzept kann wunderbar funktionieren. Auf YouTube, im Kabarett, am Stammtisch. Abseits davon ist es jedoch zum Scheitern verurteilt. Im bäuerlichen Alltag liefern andere Tugenden Zählbares: Geschick, Durchhaltevermögen und ein kühler Kopf.
Bizarr wirkt jedoch die Triebfeder. Demnach motivierte die 9.000 Spender weniger das menschliche Schicksal als vielmehr die Wut über ein „verkehrtes System“, gegen das Wutbauer Bachler, wie er verspricht, „weiter ausreiten“ will – billige Milch; Preisdruck; Schuldenlast; ein böser Bankenkonzern; die Agrarlobby; dieses kaputte Agrarsystem.
Nun, Wut muss raus! Psychologen empfehlen aus gutem Grund, dem Ärger Luft zu machen und deutlich anzusprechen, was einen stört. Wut als Konzept kann wunderbar funktionieren. Auf YouTube, im Kabarett, am Stammtisch. Abseits davon ist es jedoch zum Scheitern verurteilt. Im bäuerlichen Alltag liefern andere Tugenden Zählbares: Geschick, Durchhaltevermögen und ein kühler Kopf.