Kommentar: Quartett der Macht
Die kürzlich durchgeführte Branchenuntersuchung des Lebensmitteleinzelhandels durch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) bestätigte eines: Es gibt in Österreich eine ungesunde Marktkonzentration in diesem Bereich. Die „Big Four“ (Rewe, Spar, Hofer und Lidl) verfügen über eine Marktmacht, die in Europa einzigartig ist. Leidtragende sind die Konsumenten (durch höhere Preise) und die Lieferanten, die enormem Druck ausgesetzt sind. Der Druck wird im Dominoeffekt vom Ende der Wertschöpfungskette, also vom Lebensmitteleinzelhandel, bis zum Anfang weitergegeben. Und wer dort steht, wissen wir: die bäuerlichen Betriebe. Dass 2022 beim Landwirtschaftsministerium mit dem Fairnessbüro eine Ombudsstelle, die anonym und kostenlos hilft, eingerichtet wurde, ist daher wichtig und richtig. Wem verbotene oder unlautere Handelspraktiken widerfahren, dem stehen Rechtsexperten zur Seite, die die Beschwerdefälle und die weitere Vorgehensweise, wie etwa eine Anzeige bei der Bundeswettbewerbsbehörde, prüfen. Spürbare Konsequenzen wird es auch unbedingt brauchen, damit den großen Vier hier Grenzen gesetzt werden.