Kommentar: Herkunftskennzeichnung kommt!

Nach jahrelanger Beharrlichkeit unserer Berufsvertretung ist nun die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Milch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung und in verarbeiteten Lebensmitteln offiziell politischer Wille. Zielstrebig haben sich Landwirtschaftsministerin, Landwirtschaftskammer und Agrarreferenten für eine Nachbesserung des ersten Verordnungsentwurfes des zuständigen Gesundheitsministers bemüht. Dieser ist nun gefordert, den Vorschlag rasch umzusetzen, um endlich mehr Transparenz auf den Tellern und in den Regalen einkehren zu lassen. Für unsere kleinbäuerlichen Strukturen wäre das von zentraler Bedeutung. Historisch betrachtet hat sich die Ernährungssouveränität Österreichs von der Gemeinwohlökonomie zur Ernährungsdiktatur entwickelt. Einige wenige Konzerne dominieren das Lebensmittelsystem.

Mit der Herkunftskennzeichnung ist nun ein nationales Rennen eröffnet. Märkte und Chancen werden neu verteilt. Dabei geht es nicht darum, den Handel zu sabotieren, sondern die Lust auf Regionales zu wecken und auf die Wandlungsfähigkeit des Konsumenten zu bauen. Dass wir Direktvermarkter – Zwerge auf den Schultern von Riesen – fähig sind, haben wir durch Erfolg gelernt.