Kommentar: Fairness
Der jüngste Gammelfleisch-Skandal macht wütend und betroffen zugleich. Betroffen, weil er dutzende Erkrankte und ein Todesopfer gefordert hat. Wütend, weil der Auslöser Kebab-Spieße waren, die aus vergammeltem polnischen Hühnerfleisch hergestellt und diese dann völlig anonym unter die Leute gebracht wurden. Dies zeigt wieder einmal mehr, dass eine durchgehende Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel in allen Sparten und vor allem in der Gastronomie unabdingbar ist. Nur, was sagen die Gastro-Vertreter zu einer Herkunftskennzeichnung? Wir lehnen eine solche wegen des bürokratischen Aufwandes ab. Hallo, geht’s noch? Wer fragt uns Bauern nach dem bürokratischen Aufwand? Seien es Düngeaufzeichnungen, Mähschnittzeitpunkte oder Weidedokumentation usw. Hier geht’s um Fairness gegenüber dem Konsumenten und gegenüber uns Bauern, die tagtäglich dafür sorgen, dass Österreich mit seiner Landschaft eines der beliebtesten Urlaubsziele der Welt bleibt. Nun ist auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich mit der Forderung nach einer Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie munter geworden. Für viele Bauernhöfe leider um etliche Jahre zu spät!