Kalk - wertvolle Nahrung für die Böden
1| Warum versauern Böden?
Durch die Bodenatmung der Pflanzenwurzeln und Bodenlebewesen, die Mineralisierung und Humifizierung organischer Substanz und physiologisch sauer wirkenden Düngemittel wird die "Bodensäure" erhöht.
2| Wie wird Säure im Boden abgebaut bzw. wie kann sie abgebaut werden?
Im Boden wird Säure mit Hilfe von Kalk (Calciumcarbonat - CaCO3) neutralisiert. Bei diesem Vorgang entsteht Wasser - und Kohlendioxid (CO2) welches in die Luft entweicht, sowie Kalzium werden freigesetzt. Dieses Kalzium hat sehr große Bedeutung für die Bodenstruktur, denn es verbindet die kleinsten Bodenteilchen - die Tonminerale - miteinander. Dadurch werden Krümel gebildet, die den Boden lockern. Die Pflanzenwurzeln können besser wachsen, es kommt mehr Luft in den Boden, und es wird mehr Wasser gespeichert.
3| Welcher pH-Wert ist optimal?
Je nach Boden- und Nutzungsart soll der pH-Wert bei leichten Böden um 5,5, bei mittelschweren Böden um 6 und bei schweren Böden um 6,5 liegen (Tabelle). Eine Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über den pH-Wert, aber auch über die Phosphor-, Kalium- und Magnesiumversorgung des Bodens.
Bei pH-Werten unter 5,5 nimmt die Verfügbarkeit von Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel und Kalzium deutlich ab. Spurennährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink sind im sauren Bereich besser verfügbar. Allerdings gehen unter pH 5 Aluminium und schädliche Schwermetalle in Lösung und wirken pflanzenschädigend. Im Extremfall können die Pflanzen sogar absterben.
Bei pH-Werten unter 5,5 nimmt die Verfügbarkeit von Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel und Kalzium deutlich ab. Spurennährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink sind im sauren Bereich besser verfügbar. Allerdings gehen unter pH 5 Aluminium und schädliche Schwermetalle in Lösung und wirken pflanzenschädigend. Im Extremfall können die Pflanzen sogar absterben.
Anzustrebende pH-Werte in Abhängigkeit von Bodenschwere und Kultur
Bodenschwere | Ackerland (Hafer, Roggen,Kartoffel,übrige Kulturen) | Grünland |
leicht | > 5,0 | um 5 |
mittel | > 5,5 | um 5,5 |
schwer | > 6,0 | um 6 |
4| Welcher Kalk ist für welche Böden ideal?
Die zur Verfügung stehenden Kalke unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Zusammensetzung (Ca-Gehalt, sonstige Nährstoffe wie z.B. Mg), sondern auch im Bezug auf Löslichkeit und Wirksamkeit.
Leichte Böden brauchen langsam wirkende Kalke wie beispielsweise kohlensaure Kalke.
Mittlere bis schwere Böden brauchen, insbesondere im Ackerland, schnellwirksame Kalke (Brannt- und Mischkalk).
Mahlfeinheit: Der Vermahlungsgrad beeinflusst die Löslichkeit von karbonatischen und silikatischen Kalken maßgeblich. Je feiner der Kalk (Körnung kleiner 0,3 mm), desto höher ist in absehbarer Zeit die Kalkwirkung. Grobkörnige Kalke bleiben mehrere Jahre wie Schotter im Boden.
Mahlfeinheit: Der Vermahlungsgrad beeinflusst die Löslichkeit von karbonatischen und silikatischen Kalken maßgeblich. Je feiner der Kalk (Körnung kleiner 0,3 mm), desto höher ist in absehbarer Zeit die Kalkwirkung. Grobkörnige Kalke bleiben mehrere Jahre wie Schotter im Boden.
5| Welche Menge an Kalk soll eingesetzt werden?
Der Kalkbedarf wird in Tonnen CaO pro Hektar angegeben. Zur Umrechnung in die entsprechende Menge an Kalkdünger ist mit folgenden Umrechnungsfaktoren zu multiplizieren: kohlensaurer Kalk mit 2; Mischkalk mit 1,5; Branntkalk mit 1.
Erhaltungskalkung: Diese dient als Ausgleich zur natürlichen Versauerung durch Entzug, Auswaschung und Säureeintrag. Im Ackerland wird je nach Bodenschwere zwischen 0,5 t CaO (leicht) und 2 t CaO (schwer) je ha im Abstand von vier bis sechs Jahren empfohlen.
Verbesserungskalkung: Diese wird durchgeführt, wenn der pH-Wert unter dem anzustrebenden pH-Wert liegt. Ausgangsbasis für die benötigte Kalkmenge ist eine Bodenuntersuchung. Ganz allgemein hängt der Kalkbedarf von der Bodenart (Tongehalt), dem Humusgehalt und der Nutzung ab.
Erhaltungskalkung: Diese dient als Ausgleich zur natürlichen Versauerung durch Entzug, Auswaschung und Säureeintrag. Im Ackerland wird je nach Bodenschwere zwischen 0,5 t CaO (leicht) und 2 t CaO (schwer) je ha im Abstand von vier bis sechs Jahren empfohlen.
Verbesserungskalkung: Diese wird durchgeführt, wenn der pH-Wert unter dem anzustrebenden pH-Wert liegt. Ausgangsbasis für die benötigte Kalkmenge ist eine Bodenuntersuchung. Ganz allgemein hängt der Kalkbedarf von der Bodenart (Tongehalt), dem Humusgehalt und der Nutzung ab.