Kärnten im Mittelpunkt der Almwirtschaft
Wie bereits in der letzten Ausgabe des Kärntner Bauer berichtet, waren rund 250 Almbäuerinnen und Almbauern aus ganz Österreich, Bayern, Südtirol und Friaul vergangene Woche der Einladung des Almwirtschaftsvereins Kärnten unter der Leitung von Obmann Ing. Josef Obweger und Geschäftsführer Josef Brunner gefolgt, um von Mittwoch bis Freitag an der österreichischen Almwirtschaftstagung in Millstatt teilzunehmen.
Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Rückkehr der Wölfe in den Alpenraum. Nicht zuletzt durch die Teilnahme von Humberto Delgado Rosa, Umweltdirektor der EU-Kommission und damit federführend für die strategische Ausrichtung der Wolfspolitik auf EU-Ebene zuständig. Dieser war auf Einladung von LK Kärnten und Almwirtschaftsverein aus Brüssel eigens angereist. Mit Bundesminister Norbert Totschnig und Agrarreferent LHStv.Martin Gruber waren auch Bundes- und Landespolitik stark vertreten.
Das gemeinsame Ziel von Interessenvertretung, Almwirtschaft und Politik war es, den EU-Spitzenbeamten die Probleme, die mit der Rückkehr der Wölfe in die Kulturlandschaft auftreten, vor Ort zu zeigen, und um Verständnis für eine produzierende Alm- und Berglandwirtschaft zu werben, in der Herdenschutzmaßnahmen ein Ding der Unmöglichkeit sind. Bundesminister Totschnig stellte in seinen Ausführungen die Alm- und Berglandwirtschaft als tragende Säule für den ländlichen Raum in den Mittelpunkt: „Die Almen sind keine Wildnis, sondern Kulturlandschaft. Und darauf sind wir in Österreich stolz, denn das ist Teil unserer Identität.“ Für Totschnig liegt das Problem im überzogenen Naturschutz, und er appellierte an Delgado Rosa: „Der EU-Naturschutz ist zu radikal aufgestellt. Wir brauchen Naturschutz mit mehr Hausverstand. Wenn die Almen in Folge der Rückkehr der Wölfe aufgegeben werden, wachsen die Almen zu und die Artenvielfalt sinkt.“
Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Rückkehr der Wölfe in den Alpenraum. Nicht zuletzt durch die Teilnahme von Humberto Delgado Rosa, Umweltdirektor der EU-Kommission und damit federführend für die strategische Ausrichtung der Wolfspolitik auf EU-Ebene zuständig. Dieser war auf Einladung von LK Kärnten und Almwirtschaftsverein aus Brüssel eigens angereist. Mit Bundesminister Norbert Totschnig und Agrarreferent LHStv.Martin Gruber waren auch Bundes- und Landespolitik stark vertreten.
Das gemeinsame Ziel von Interessenvertretung, Almwirtschaft und Politik war es, den EU-Spitzenbeamten die Probleme, die mit der Rückkehr der Wölfe in die Kulturlandschaft auftreten, vor Ort zu zeigen, und um Verständnis für eine produzierende Alm- und Berglandwirtschaft zu werben, in der Herdenschutzmaßnahmen ein Ding der Unmöglichkeit sind. Bundesminister Totschnig stellte in seinen Ausführungen die Alm- und Berglandwirtschaft als tragende Säule für den ländlichen Raum in den Mittelpunkt: „Die Almen sind keine Wildnis, sondern Kulturlandschaft. Und darauf sind wir in Österreich stolz, denn das ist Teil unserer Identität.“ Für Totschnig liegt das Problem im überzogenen Naturschutz, und er appellierte an Delgado Rosa: „Der EU-Naturschutz ist zu radikal aufgestellt. Wir brauchen Naturschutz mit mehr Hausverstand. Wenn die Almen in Folge der Rückkehr der Wölfe aufgegeben werden, wachsen die Almen zu und die Artenvielfalt sinkt.“
LHStv. Martin Gruber machte gegenüber dem EU-Vertreter unmissverständlich klar, dass Wölfe in Kärnten keinen Platz haben. Gruber stellte auch den Zusammenhang zwischen Almwirtschaft und Tourismus dar und betonte, dass der unkontrollierten Ausbreitung der Wölfe seitens der EU nicht länger tatenlos zugesehen werden dürfe. „Der Schutzstatus des Wolfes muss abgesenkt werden. Das ist nicht nur die Meinung der Bauern, sondern der Mehrheit der Bevölkerung in Kärnten!“
Von der breit getragenen Forderung nach einer Absenkung des Schutzstatus, die in Form einer Protestnote überreicht wurde, die von 122 unterschiedlichen Organisationen unterzeichnet wurde, zeigte sich Delgado Rosa beeindruckt, auch wenn er eine Änderung des Schutzstatus allein auf Grund des in der EU geltenden Einstimmigkeitsprinzips in naher Zukunft keine realistischen Chancen einräumte. Die intensive Diskussion über den Schutzstatus gipfelte darin, dass Agrarreferent LHStv. Martin Gruber bereits am vergangenen Freitag ankündigte, ein Alm- und Weideschutzgesetz auf den Weg zu bringen (siehe Artikel "Große Mehrheit für Alm- und Weideschutzgesetz" im Anhang).
Von der breit getragenen Forderung nach einer Absenkung des Schutzstatus, die in Form einer Protestnote überreicht wurde, die von 122 unterschiedlichen Organisationen unterzeichnet wurde, zeigte sich Delgado Rosa beeindruckt, auch wenn er eine Änderung des Schutzstatus allein auf Grund des in der EU geltenden Einstimmigkeitsprinzips in naher Zukunft keine realistischen Chancen einräumte. Die intensive Diskussion über den Schutzstatus gipfelte darin, dass Agrarreferent LHStv. Martin Gruber bereits am vergangenen Freitag ankündigte, ein Alm- und Weideschutzgesetz auf den Weg zu bringen (siehe Artikel "Große Mehrheit für Alm- und Weideschutzgesetz" im Anhang).
Lokalaugenschein
Der zweite Tag der Almwirtschaftstagung führte die Teilnehmer auf die Millstätteralm (Alexanderalm). Auf Humberto Delgado Rosa, der zum ersten Mal zu Besuch auf einer Alm war, wartete auf der Alexanderalm abseits der offiziellen Tagung ein gezielt vorbereitetes „Spezialprogramm“ mit Vertretern aus Landwirtschaft, Tourismus, Politik und Wissenschaft. Almbauer Franz Glabischnig schilderte Delgado Rosa die Unmöglichkeit von Herdenschutz auf der 80 ha großen Alm auf 1800 Metern Seehöhe. Das Nein zu Wolf und Herdenschutz unterstrichen Stefan Brandlehner, Chef der Tourismusregion Millstätter See, und Arnold Riebenbauer, Vertreter der ARGE Alpine Vereine Kärntens. Bürgermeister Josef Brandner berichtete über gefährliche Vorfälle in der Gemeinde Greifenburg, wo Wölfe eine Rinderherde auf die Bundesstraße getrieben haben, und zeigte sich über das zunehmende Unsicherheitsgefühl bei vielen Gemeindebürgern besorgt. Dass Almen durch die extensive Beweidung richtige „Biodiversitäts-Hotspots“ sind, erläuterte Andreas Bohner von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Seitens der Wildbiologie bezog der Wildbiologe Thomas Huber gegen die Ausbreitung des Wolfes in Kärnten Stellung, und Bio Austria Kärnten-Obmann Hans Kreschischnig machte dem EU-Beamten klar, dass insbesondere die Biobetriebe mit der seitens der EU vorgeschriebenen Weideverpflichtung oft das größte Problem mit der Wiederansiedelung der Wölfe haben.
Perspektivenwechsel
Auch wenn mit dem Besuch keine unmittelbare Änderung der EU-Wolfsstrategie in Brüssel erreicht werden konnte, zeigte sich Humberto Delgado Rosa doch von der österreichischen Almwirtschaft beeindruckt und betonte, dass er nun ein anderes Bild von der Situation in Österreich habe als bei seiner Ankunft. Klar sei für ihn nun die besondere Situation der Almwirtschaft und dass die Almbauern nicht allein gelassen werden dürfen. Für LK-Präsident Siegfried Huber war die Einladung von Delgado Rosa eine richtige Entscheidung: „Ich denke, es ist uns gelungen zu zeigen, dass der Aufwand für Herdenschutzmaßnahmen auf Grund der kleinteiligen Struktur unserer Almen in Verbindung mit der touristischen Nutzung nicht zumutbar ist. Ich bin froh, dass der hohe EU-Spitzenrepräsentant unserer Einladung gefolgt ist. Wir waren gastfreundlich im Ton, aber hart in der Sache. Auch wenn kurzfristig keine Änderung im Schutzstatus zu erwarten ist, kämpfen wir gemeinsam weiter für den Erhalt der Almwirtschaft!“, so Huber.