Jetzt geht’s um die Wurst!
Fleisch zählt zu den Grundnahrungsmitteln in der Ernährung vieler Menschen. Es ist ein wertvoller Eiweißlieferant mit hoher biologischer Wertigkeit, da Fleischeiweiß effizient in körpereigenes Eiweiß umgebaut werden kann. Alle tierischen Lebensmittel schneiden im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln besonders gut ab. Hervorragend aber ist eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Eiweißen in den Mahlzeiten, da dann alle essenziellen Aminosäuren als Bausteine für menschliches Eiweiß, beispielsweise für Muskeln, Blut, Hormone und Enzyme, enthalten sind. Fleisch ist zudem eine großartige Quelle für verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Besonders die B-Vitamine kommen in hohen Konzentrationen vor und sind für die Energiegewinnung und Nervenfunktion wichtig. Vitamin B12 kommt ausschließlich in tierischen oder fermentierten Produkten wie Sauerkraut vor. Auch Eisen, das – als sogenanntes Hämeisen – in besonders großer Menge in rotem Fleisch vorkommt, regelt die Sauerstoffversorgung des Körpers. Neben Eisen liefert Fleisch auch Selen und Zink, beides wichtige Spurenelemente, die für das Immunsystem und die Zellgesundheit unerlässlich sind.
Fleischkonsum ist keine Stadt-Land-Frage und auch kein Ost-West- oder Nord-Süd-Thema in Österreich. Ganz offensichtlich ist Fleisch- oder Nicht-Fleisch-Konsum nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch ein politisches Thema. So wird in den neuen österreichischen Ernährungsempfehlungen von Juli 2024 zu maximal 225 g Fleisch pro Woche geraten. Tatsächlich essen wir Österreicher mehr als 1 kg Fleisch pro Woche, was aus gesundheitlicher Sicht zu viel ist und ein Problem darstellt. Neben der Wahl des Fleisches mit Blick auf Tierart, Produktionsbedingungen, Herkunft etc. ist die Zubereitung entscheidend. Generell gilt: Je höher der Verarbeitungsgrad, desto höher der Einsatz von Salz, chemischen Konservierungsmitteln und unerwünschten Begleitstoffen. Ein weiteres Problem unserer Gesellschaft ist der selektive Konsum von edlen Teilen des Schlachtkörpers. Längst wird nicht mehr das gesamte Tier gegessen und wertgeschätzt. Schweinshaxerl oder Innereien finden selten den Weg auf den Teller der Konsumenten. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist vor allem die Leber eines gesunden und heimischen Tieres eine hervorragende Quelle fettlöslicher Vitamine und Mineralstoffe.
Nachhaltig essen
Dass junge Menschen ein Verständnis und Bewusstsein für regionale sowie nachhaltige Ernährungssysteme und Kreislaufwirtschaft haben, ist uns an der HBLA Pitzelstätten ein besonderes Anliegen. Die Haltung von Wiederkäuern und die Produktion von Milch und Fleisch in den Kärntner Grünlandbetrieben leisten einen wertvollen Beitrag zur Ernährungssicherheit unseres Bundeslandes und zum Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft. Natürlich ist das Schließen von regionalen Kreisläufen auf unseren heimischen Betrieben hinsichtlich des Saatgutes, der Futtermittel oder der Dünger nicht nur aus gesundheitlicher und ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht notwendig. Umso wichtiger erscheint eine durchgängige Herkunftskennzeichnung entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette. Die heimischen Lebensmittel müssen oder sollten natürlich auch vor Ort konsumiert werden. Die bäuerlichen Direktvermarkter Kärntens leisten dazu einen hervorragenden Beitrag.
Veranstaltung
Eine kontrovers diskutierte Entwicklung im Bereich der künstlichen Fleischproduktion ist das sogenannte „Laborfleisch“. Dabei handelt es sich um Fleisch, das nicht durch die Schlachtung von Tieren gewonnen, sondern im Labor aus tierischen Zellen vermehrt wird. Aber was genau steckt hinter künstlichem Fleisch aus dem Labor? Wie wird es hergestellt? Welche Rolle werden bäuerliche Betriebe und internationale Konzerne für die zukünftige Ernährung der Menschen spielen?
Info: An der HBLA Pitzelstätten findet am Montag, 14. Oktober um 18 Uhr, eine Fortbildung statt.
Info: An der HBLA Pitzelstätten findet am Montag, 14. Oktober um 18 Uhr, eine Fortbildung statt.