Imkerei: Nische mit Potenzial

Nach einer langen Periode der stetigen Zunahme der bäuerlichen Betriebsgrößen bei gleichzeitiger Abnahme der Betriebszahlen und einem hohem Grad der Spezialisierung, ist jetzt wieder eine Trendumkehr zu beobachten. Verschiedene Betriebszweige machen die Höfe nicht nur vielfältiger, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht krisenfester. So kehren auch Bienenvölker, die einst auf fast jedem Hof zu finden waren, langsam wieder dorthin zurück. Um Bienen als Erwerbszweig etablieren zu können, sind allerdings einige Grundvoraussetzungen notwendig:
Imkerei braucht kaum Flächen
Ein positiver Aspekt ist, dass die Imkerei quasi flächenunabhängig ist. Es ist üblich, Bienenvölker nicht nur auf dem eigenen Grund aufzustellen, sondern auch Standorte in der näheren Umgebung zu nutzen. Meist wird die Pacht in diesem Fall mit ein paar Kilogramm Honig abgegolten, sehr häufig werden Standplätze auch kostenlos angeboten, weil die Bestäubungsleistung ohnehin den Wert des Honigs bei Weitem übersteigt.
Möglichst ebene Flächen mit guten Zufahrtmöglichkeiten sind genauso wichtig wie ein gutes, ganzjähriges Nahrungsangebot für die Bienen. Vielfältige, kleinstrukturierte Landschaften mit Hecken, spät gemähten Wiesen und Obstgärten sind intensiven Ackerbaugebieten vorzuziehen. Flächen, die mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, wird der Imker eher meiden.
Investitionen in Gebäude gering
Aufwändige, teure Stallbauten benötigt die Imkerei nicht, es braucht in erster Linie hygienisch einwandfreie Räumlichkeiten für die Lagerung von Bienenstöcken, Waben, Gerätschaften sowie für die Verarbeitung der Produkte. Auch hier sind eine gute Zufahrtmöglichkeit und Barrierefreiheit für Roller, Palettenwagen von Vorteil. Größere Betriebe haben in der Regel auch Kühlräume für die Lagerung der Waben. Statt des großen Traktors empfiehlt sich ein entsprechender PKW mit geschlossenem Anhänger oder ein Transporter.
Muskelkraft und Stichfestigkeit
Für die Arbeit bei den Bienen gibt es schon einige ergonomische Tricks, trotzdem ist zu beachten, dass bei der Arbeit an den Völkern auch viel Muskelkraft zum Heben und Tragen erforderlich ist. Ein Bienenvolk wiegt meist zwischen 30 und 80 kg, eine einzelne Einheit voll mit Honig immerhin noch zwischen 15 und 30 kg. Der typische Imkerschleier bzw. -anzug schützt zwar einigermaßen vor Stichen, gänzlich vermeiden lassen sich Bienenstiche aber nicht. Menschen mit Bienengiftallergie sollten sich den Einstieg in die Imkerei gut überlegen, da auch ein Notfallset keine Lebensversicherung ist.
Technisierung
Wie in anderen Zweigen der Landwirtschaft gibt es auch in der Imkerei alle Varianten von einfachen, kostengünstigen Lösungen bis hin zur teuren Vollautomatisierung vor allem bei der Honigschleuderung. Kommt man für einen Hobbybetrieb mit wenigen Völkern für den Anfang vermutlich mit einem Investitonsvolumen von 1.000 Euro aus, so muss man für eine größere, automatische Schleuder mit Entdeckelungsmaschine und einigem Zubehör schon mit dem Zehnfachen rechnen. Auch für Bienenbeuten und sonstiges Arbeitsmaterial kommt einiges zusammen, vieles kann aber am bäuerlichen Betrieb auch selbst hergestellt werden.
Auch ist die Unterstützung bei Inanspruchnahme einer Förderung in der Imkerei sehr hoch (www.ama.at).
Vermarktung
Für heimischen Honig sind die Absatzmöglichkeiten hervorragend. Österreichische Imker produzieren gerade einmal 50% des Bedarfes, EU-weit sieht es nicht anders aus. Natürlich gibt es auch hier Konkurrenz durch ausländische Billigware, vor allem in Kärnten ist die Nachfrage nach regionalem Honig aber sehr groß. Allerdings ist zu beachten, dass die durchschnittlichen Erntemengen mit 15 bis 25 kg pro Volk nicht allzu hoch sind, durch Wanderung mit den Bienenvölkern und gutes Zuchtmaterial sind aber deutliche Steigerungen möglich. In Regionen mit intensivem Raps- und Sonnenblumenanbau betragen die Ernten ein Vielfaches davon - allerdings bei einem deutlich geringeren Preis für den Blütenhonig.
Die meisten Betriebe stellen auch noch andere Bienenprodukte wie Propolis, Kerzen, Cremen und Mischprodukte her und erhöhen dadurch die Wertschöpfung. Der gängigste Weg ist die Direktvermarktung, auch über regionale Geschäfte. Nur wenige Betriebe haben die Kapazitäten, den Großhandel zu beliefern, weil dort nur entsprechend große Chargen angenommen werden.
Der Erfolg in der Landwirtschaft ist generell wetterabhängig und wird in Zukunft eine Anpassung an sich ändernde Klimabedingungen erfordern.
Bio als Zukunftstrend
Der Anteil an zertifizierten Bioimkereien ist mit etwa 2 bis 3% sehr gering. Das liegt aber nicht an den Richtlinien, sondern an den kleinen Strukturen - der Durchschnittsimker betreut zwölf Völker und vermarktet seinen Honig im Bekanntenkreis. Der überwiegende Teil der neu gegründeten oder übernommenen erwerbsorientierten Imkereien lässt sich aber biozertifizieren, nicht nur wegen der Förderung, die über das ÖPUL ausgezahlt wird, sondern meist aus Überzeugung.
Ein positiver Aspekt ist, dass die Imkerei quasi flächenunabhängig ist. Es ist üblich, Bienenvölker nicht nur auf dem eigenen Grund aufzustellen, sondern auch Standorte in der näheren Umgebung zu nutzen. Meist wird die Pacht in diesem Fall mit ein paar Kilogramm Honig abgegolten, sehr häufig werden Standplätze auch kostenlos angeboten, weil die Bestäubungsleistung ohnehin den Wert des Honigs bei Weitem übersteigt.
Möglichst ebene Flächen mit guten Zufahrtmöglichkeiten sind genauso wichtig wie ein gutes, ganzjähriges Nahrungsangebot für die Bienen. Vielfältige, kleinstrukturierte Landschaften mit Hecken, spät gemähten Wiesen und Obstgärten sind intensiven Ackerbaugebieten vorzuziehen. Flächen, die mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, wird der Imker eher meiden.
Investitionen in Gebäude gering
Aufwändige, teure Stallbauten benötigt die Imkerei nicht, es braucht in erster Linie hygienisch einwandfreie Räumlichkeiten für die Lagerung von Bienenstöcken, Waben, Gerätschaften sowie für die Verarbeitung der Produkte. Auch hier sind eine gute Zufahrtmöglichkeit und Barrierefreiheit für Roller, Palettenwagen von Vorteil. Größere Betriebe haben in der Regel auch Kühlräume für die Lagerung der Waben. Statt des großen Traktors empfiehlt sich ein entsprechender PKW mit geschlossenem Anhänger oder ein Transporter.
Muskelkraft und Stichfestigkeit
Für die Arbeit bei den Bienen gibt es schon einige ergonomische Tricks, trotzdem ist zu beachten, dass bei der Arbeit an den Völkern auch viel Muskelkraft zum Heben und Tragen erforderlich ist. Ein Bienenvolk wiegt meist zwischen 30 und 80 kg, eine einzelne Einheit voll mit Honig immerhin noch zwischen 15 und 30 kg. Der typische Imkerschleier bzw. -anzug schützt zwar einigermaßen vor Stichen, gänzlich vermeiden lassen sich Bienenstiche aber nicht. Menschen mit Bienengiftallergie sollten sich den Einstieg in die Imkerei gut überlegen, da auch ein Notfallset keine Lebensversicherung ist.
Technisierung
Wie in anderen Zweigen der Landwirtschaft gibt es auch in der Imkerei alle Varianten von einfachen, kostengünstigen Lösungen bis hin zur teuren Vollautomatisierung vor allem bei der Honigschleuderung. Kommt man für einen Hobbybetrieb mit wenigen Völkern für den Anfang vermutlich mit einem Investitonsvolumen von 1.000 Euro aus, so muss man für eine größere, automatische Schleuder mit Entdeckelungsmaschine und einigem Zubehör schon mit dem Zehnfachen rechnen. Auch für Bienenbeuten und sonstiges Arbeitsmaterial kommt einiges zusammen, vieles kann aber am bäuerlichen Betrieb auch selbst hergestellt werden.
Auch ist die Unterstützung bei Inanspruchnahme einer Förderung in der Imkerei sehr hoch (www.ama.at).
Vermarktung
Für heimischen Honig sind die Absatzmöglichkeiten hervorragend. Österreichische Imker produzieren gerade einmal 50% des Bedarfes, EU-weit sieht es nicht anders aus. Natürlich gibt es auch hier Konkurrenz durch ausländische Billigware, vor allem in Kärnten ist die Nachfrage nach regionalem Honig aber sehr groß. Allerdings ist zu beachten, dass die durchschnittlichen Erntemengen mit 15 bis 25 kg pro Volk nicht allzu hoch sind, durch Wanderung mit den Bienenvölkern und gutes Zuchtmaterial sind aber deutliche Steigerungen möglich. In Regionen mit intensivem Raps- und Sonnenblumenanbau betragen die Ernten ein Vielfaches davon - allerdings bei einem deutlich geringeren Preis für den Blütenhonig.
Die meisten Betriebe stellen auch noch andere Bienenprodukte wie Propolis, Kerzen, Cremen und Mischprodukte her und erhöhen dadurch die Wertschöpfung. Der gängigste Weg ist die Direktvermarktung, auch über regionale Geschäfte. Nur wenige Betriebe haben die Kapazitäten, den Großhandel zu beliefern, weil dort nur entsprechend große Chargen angenommen werden.
Der Erfolg in der Landwirtschaft ist generell wetterabhängig und wird in Zukunft eine Anpassung an sich ändernde Klimabedingungen erfordern.
Bio als Zukunftstrend
Der Anteil an zertifizierten Bioimkereien ist mit etwa 2 bis 3% sehr gering. Das liegt aber nicht an den Richtlinien, sondern an den kleinen Strukturen - der Durchschnittsimker betreut zwölf Völker und vermarktet seinen Honig im Bekanntenkreis. Der überwiegende Teil der neu gegründeten oder übernommenen erwerbsorientierten Imkereien lässt sich aber biozertifizieren, nicht nur wegen der Förderung, die über das ÖPUL ausgezahlt wird, sondern meist aus Überzeugung.
Wissen bringt Erfolg
Grundlagenkurse werden vom Landesverband für Bienenzucht in Form von mehreren Tageseinheiten angeboten (www.bienenzucht.org).
Für alle, die intensiver in die Bienenhaltung einsteigen möchten, empfiehlt sich die Fachausbildung. Auch die Imkerei ist ein landwirtschaftlicher Lehrberuf und das LFI bietet jedes Jahr einen Facharbeiterkurs mit entsprechender Abschlussprüfung an. Alle drei Jahre startet auch ein Lehrgang zum Bienenwirtschaftsmeister.
Infoabende
Für alle, die intensiver in die Bienenhaltung einsteigen möchten, empfiehlt sich die Fachausbildung. Auch die Imkerei ist ein landwirtschaftlicher Lehrberuf und das LFI bietet jedes Jahr einen Facharbeiterkurs mit entsprechender Abschlussprüfung an. Alle drei Jahre startet auch ein Lehrgang zum Bienenwirtschaftsmeister.
Infoabende
- Facharbeiter Bienenwirtschaft: 15. September, 18.30 Uhr, Bildungshaus Krastowitz. Anmeldung: LFI Kärnten, Tel.-Nr.: 0463/58 50-25 12, Dipl.-Ing. Elisabeth Ladinig.
- Meisterausbildung Bienenwirtschaft: 15. September, 20 Uhr, Bildungshaus Krastowitz. Anmeldung: LFI Kärnten, Tel.-Nr.: 0463/58 50-25 16, Frank Julia.