Holzenergie bleibt in der EU zu 100% erneuerbar
Auf eine Nachschärfung und neue Auflagen in der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED III) verständigten sich Verhandlerinnen sowie Verhandler des EU-Parlaments und der Regierungen der Mitgliedstaaten. Der Österreichische Biomasse-Verband begrüßte die Einigung. Präsident Franz Titschenbacher dankte EU-Parlamentarierin Simone Schmiedtbauer und Verantwortlichen im Landwirtschafts- und Klimaschutzministerium für ihr Bemühen um einen Konsens.
Die aktuelle Entscheidung ermöglicht, weiterhin auf den Ausbau der Holzenergie zu setzen und schafft bei Investitionen in Biomasseanlagen Sicherheit. Vorgesehen sind die Anhebung des Erneuerbaren-Ziels auf 42,5% und strengere Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse. Nur wenn diese naturverträglich gewonnen wird, soll sie gefördert und für das Erreichen des Ziels angerechnet werden.
Laut Abstimmung des Europaparlaments im Vorjahr hätte nur die Wärme- und Stromgewinnung aus Sägenebenprodukten finanziell unterstützt werden sollen, während Verbrennen von "Primärbiomasse" nicht mehr als erneuerbar eingestuft worden wäre. Nach scharfem Protest der Landwirtschaftskammer und des Biomasseverbandes gelten nun Strom und Wärme aus Primärholz auch in Zukunft als erneuerbare Energie. Ab 7,5 MW Leistung müssen Heiz- und Kraftwerke Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Kein sägetaugliches Holz oder Holz aus besonders artenreichen Wäldern darf von ihnen verbrannt werden.
Die aktuelle Entscheidung ermöglicht, weiterhin auf den Ausbau der Holzenergie zu setzen und schafft bei Investitionen in Biomasseanlagen Sicherheit. Vorgesehen sind die Anhebung des Erneuerbaren-Ziels auf 42,5% und strengere Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse. Nur wenn diese naturverträglich gewonnen wird, soll sie gefördert und für das Erreichen des Ziels angerechnet werden.
Laut Abstimmung des Europaparlaments im Vorjahr hätte nur die Wärme- und Stromgewinnung aus Sägenebenprodukten finanziell unterstützt werden sollen, während Verbrennen von "Primärbiomasse" nicht mehr als erneuerbar eingestuft worden wäre. Nach scharfem Protest der Landwirtschaftskammer und des Biomasseverbandes gelten nun Strom und Wärme aus Primärholz auch in Zukunft als erneuerbare Energie. Ab 7,5 MW Leistung müssen Heiz- und Kraftwerke Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Kein sägetaugliches Holz oder Holz aus besonders artenreichen Wäldern darf von ihnen verbrannt werden.
Unbürokratisch und praxisgerecht
"Die EU wollte die Energieholznutzung aus dem Wald reduzieren. Nun ist ein Ausbau für unsere Gemeinden, Heizwerke und KWK-Anlagen weiterhin möglich“, sagt Titschenbacher. "Um diesen nicht gleich wieder zu bremsen, müssen Nachhaltigkeitskriterien unbürokratisch und praxisgerecht implementiert werden“, fügt er hinzu.
"Die Vernunft hat sich durchgesetzt. Der Einsatz hat sich ausgezahlt“, unterstreicht der Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, Siegfried Huber. Die LK hat sich seit Monaten für den Ausbau der Biomasse statt der Beschränkung der Holzverwendung stark gemacht. Unverständnis herrschte auch angesichts des EU-Vorhabens, zugleich Kohlekraftwerke zu reaktivieren und Atomkraft auszubauen. Kammerrätinnen und Kammerräte brachten im Vorjahr in der LK-Vollversammlung Anträge zu diesem Thema ein und beschlossen einstimmig einen Dringlichkeitsantrag mit dem Ziel, Biomasse aus dem Wald auch künftig als erneuerbare Energieform anzuerkennen und zu fördern. Umweltministerin Leonore Gewessler wurde darin aufgefordert, in Brüssel gegen Beschränkungen der Holznutzung aufzutreten.
Mehr als die Hälfte der verbrauchten erneuerbaren Energie in Österreich, Europa und weltweit wird laut Biomasseverband durch Bioenergie bereitgestellt. Holzbrennstoffe würden auf Reststoffen und Koppelprodukten aus Waldpflege und Herstellung von Holzprodukten basieren. Diese würden ansonsten ungenutzt verrotten und CO2 freisetzen. Damit sei Bioenergie der günstigste nachhaltige Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Die Beheizung von Haushalten, Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlagen und die Energieversorgung der Holzindustrie würden die mit Abstand geringsten Förderhöhen in Anspruch nehmen. Auf 1 m³ verbautes Holz fielen 6 m³ energetisch verwertbare Nebenprodukte an. Diese Nutzung generiere die mit Abstand höchste CO2-Einsparung in der Nebenprodukteverwertung. Bioenergie in KWK-Anlagen sei laut Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) die Grundlage für das Erreichen negativer Emissionen (BIOCCS, Biokohle) zur Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles und unterstütze den Kohlenstoff-Vorratsaufbau im Wald im Interesse von Klimawandelanpassung, Waldpflege und Forstschutz, hält der Österreichische Biomasse-Verband fest.
Kritiker aus den Reihen der Europaparlamentarier sahen in der Einigung einen faulen Kompromiss, da die Zerstörung von Wäldern mit dem Kippen der Nutzungslimitierung für Biomasse gefördert werde. Zudem sei mit Atomstrom erzeugter Wasserstoff auf die Erneuerbaren-Energie-Ziele anrechenbar, was ein Greenwashing für die marode französische Atomindustrie sei.
Die noch notwendige Zustimmung zur aktuellen Einigung von Europäischem Rat und Europaparlament gilt als Formalakt.
"Die Vernunft hat sich durchgesetzt. Der Einsatz hat sich ausgezahlt“, unterstreicht der Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, Siegfried Huber. Die LK hat sich seit Monaten für den Ausbau der Biomasse statt der Beschränkung der Holzverwendung stark gemacht. Unverständnis herrschte auch angesichts des EU-Vorhabens, zugleich Kohlekraftwerke zu reaktivieren und Atomkraft auszubauen. Kammerrätinnen und Kammerräte brachten im Vorjahr in der LK-Vollversammlung Anträge zu diesem Thema ein und beschlossen einstimmig einen Dringlichkeitsantrag mit dem Ziel, Biomasse aus dem Wald auch künftig als erneuerbare Energieform anzuerkennen und zu fördern. Umweltministerin Leonore Gewessler wurde darin aufgefordert, in Brüssel gegen Beschränkungen der Holznutzung aufzutreten.
Mehr als die Hälfte der verbrauchten erneuerbaren Energie in Österreich, Europa und weltweit wird laut Biomasseverband durch Bioenergie bereitgestellt. Holzbrennstoffe würden auf Reststoffen und Koppelprodukten aus Waldpflege und Herstellung von Holzprodukten basieren. Diese würden ansonsten ungenutzt verrotten und CO2 freisetzen. Damit sei Bioenergie der günstigste nachhaltige Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Die Beheizung von Haushalten, Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlagen und die Energieversorgung der Holzindustrie würden die mit Abstand geringsten Förderhöhen in Anspruch nehmen. Auf 1 m³ verbautes Holz fielen 6 m³ energetisch verwertbare Nebenprodukte an. Diese Nutzung generiere die mit Abstand höchste CO2-Einsparung in der Nebenprodukteverwertung. Bioenergie in KWK-Anlagen sei laut Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) die Grundlage für das Erreichen negativer Emissionen (BIOCCS, Biokohle) zur Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles und unterstütze den Kohlenstoff-Vorratsaufbau im Wald im Interesse von Klimawandelanpassung, Waldpflege und Forstschutz, hält der Österreichische Biomasse-Verband fest.
Kritiker aus den Reihen der Europaparlamentarier sahen in der Einigung einen faulen Kompromiss, da die Zerstörung von Wäldern mit dem Kippen der Nutzungslimitierung für Biomasse gefördert werde. Zudem sei mit Atomstrom erzeugter Wasserstoff auf die Erneuerbaren-Energie-Ziele anrechenbar, was ein Greenwashing für die marode französische Atomindustrie sei.
Die noch notwendige Zustimmung zur aktuellen Einigung von Europäischem Rat und Europaparlament gilt als Formalakt.