Holzeinschlag über den Preis erhöhen!
Seien wir eine Stimme des Waldes – Kompetenz und Verantwortung liegen in unserer Hand“ – das Thema der heurigen Online-Waldbauerntage kann nicht oft genug erwähnt werden. LK-Vizepräsidentin Astrid Brunner und Forstausschussobmann Dipl.-Ing. Walter Hochsteiner eröffneten die beiden mit rd. 400 Teilnehmern äußerst gut besuchten Online-Waldbauerntage in Vertretung von Präsident Siegfried Huber. Sie sprachen die derzeitigen Herausforderungen der Forstwirtschaft an. „Die Holzbranche schreibt positive Zahlen und investiert massiv in die Weiterverarbeitung. Das ist gut, gibt Hoffnung und muss sich auf jeden Fall im Rundholzpreis widerspiegeln“, eine Forderung, die Hochsteiner auch in seinem anschließenden Bericht unterstrich.
Dringender Handlungsbedarf wird bei der vielerorts notwendigen Reduktion der Wildstände auf waldverträgliche Wilddichten gesehen, da vor allem die von Sturm- und nachfolgenden Borkenkäferkalamitäten schwer betroffenen Wälder wieder verjüngt werden müssen. Auch der Klimawandel erfordere nicht nur die Erhaltung, sondern mehr noch die Erhöhung der Baumartenvielfalt.
Als weitere große Herausforderung wurde das geänderte Freizeitverhalten der Bevölkerung angesprochen. Dies führe zu vermehrten Konflikten. Es komme häufig zur Missachtung von Ge- und Verboten und zu einer deutlichen Überstrapazierung der Erholungsfunktion des Waldes. In diesem Zusammenhang wurde auf das gemeinsame Projekt der Landwirtschaftskammer mit Landesrat Martin Gruber und der Kärntner Jägerschaft „Respektiere Deine Grenzen“ sowie auf die Erstellung des „Mountainbike Leitfadens“ mit dem Land Kärnten und Tourismusorganisationen als klare Rahmenbedingungen für ein respektvolles Miteinander hingewiesen.
Dringender Handlungsbedarf wird bei der vielerorts notwendigen Reduktion der Wildstände auf waldverträgliche Wilddichten gesehen, da vor allem die von Sturm- und nachfolgenden Borkenkäferkalamitäten schwer betroffenen Wälder wieder verjüngt werden müssen. Auch der Klimawandel erfordere nicht nur die Erhaltung, sondern mehr noch die Erhöhung der Baumartenvielfalt.
Als weitere große Herausforderung wurde das geänderte Freizeitverhalten der Bevölkerung angesprochen. Dies führe zu vermehrten Konflikten. Es komme häufig zur Missachtung von Ge- und Verboten und zu einer deutlichen Überstrapazierung der Erholungsfunktion des Waldes. In diesem Zusammenhang wurde auf das gemeinsame Projekt der Landwirtschaftskammer mit Landesrat Martin Gruber und der Kärntner Jägerschaft „Respektiere Deine Grenzen“ sowie auf die Erstellung des „Mountainbike Leitfadens“ mit dem Land Kärnten und Tourismusorganisationen als klare Rahmenbedingungen für ein respektvolles Miteinander hingewiesen.
Von Coronafolgen bis Umweltschutz
Dipl.-Ing. Walter Hochsteiner, der neue Forstausschussobmann, gab einen interessanten Rückblick auf den turbulenten Holzmarkt der letzten Jahre. Auch hier spielte Corona eine nicht so unbedeutende Rolle, denn durch die COVID-19-Lockdowns verringerte sich die weltweite Nadelschnittholzproduktion. Allerdings stieg der Bedarf an, da die Menschen anscheinend gerade in dieser Zeit ihr Heim errichten bzw. sanieren wollten. In Kärnten ging der Einschlag 2020 um 17 % gegenüber dem Jahr davor auf 2,19 Mio. efm zurück, wobei der Schadholzanteil mit rd. 1,3 Mio. efm rd. 60 % des Einschlages ausmachte. Am Tiefpunkt angelangte Holzpreise, kalamitätsbedingte hohe Erntekosten und geringwertige Sortimente (Bruch- und Käferholz) waren für die mehr als bescheidene Ertragslage verantwortlich.
So verglich Hochsteiner die Nadelschnittholz- mit den Nadelrundholzpreisen 2021. Beide hatten im langjährigen Schnitt einen Höchstwert erreicht, wobei sich die Schnittholzpreise doch deutlicher Richtung „Gold“ abhoben. Die „Holzmengenmobilisierung über den Preis“ erhob Hochsteiner zum Gebot der Stunde und schloss seinen Holzmarktbericht mit den Worten: „Wir freuen uns auf eine erfolgreiche, gemeinsame Zukunft in einer Partnerschaft auf Augenhöhe.“
„30 % der Landesfläche sollten unter Schutz, ein Drittel davon außer Nutzung gestellt und die Kohlenstoffspeicherung im Wald noch weiter erhöht werden. Das zielt ganz klar auf eine Reduktion der Holznutzung ab.“ Beispielhaft führte Hochsteiner die Ziele der EU-Forststrategie an und unterstrich, dass die Vielfalt der europäischen Wälder eine Vielfalt an regionalen Konzepten benötige. „Wir österreichischen Forstwirte bewirtschaften nachhaltig und CO2-bewusst unsere Wälder!“, so der Forstausschussobmann.
Hochsteiner wies bei dem umfangreichen Thema „Klimawandel“ als Entscheidungshilfe bei der Baumartenwahl auf die benutzerfreundliche „Baumartenampel“ des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) hin, mit deren Hilfe man sehr schnell herausfinden könne, welche Baumarten sich künftig für bestimmte Standorte eignen und welche eher nicht.
„Hinsichtlich der Wildschadenssituation besteht in Kärnten in vielen Gebieten massiver Handlungsbedarf“, betonte Hochsteiner, doch dürfe man die Schuld nicht nur bei den Jägern suchen, denn die Ursachen für Wildschäden seien in den meisten Fällen sehr komplex. Einen wesentlichen Einfluss habe auch die überhandnehmende Freizeitnutzung, weshalb er einen Schulterschluss zwischen Forst und Jagd gemäß dem Forst & Jagd-Dialog als äußerst wichtig erachte. Der Obmann des Forstausschusses schloss seinen Bericht mit Empfehlungen für den Grundeigentümer und den Jäger, wobei es bei angepassten Wilddichten beginnen müsse.
So verglich Hochsteiner die Nadelschnittholz- mit den Nadelrundholzpreisen 2021. Beide hatten im langjährigen Schnitt einen Höchstwert erreicht, wobei sich die Schnittholzpreise doch deutlicher Richtung „Gold“ abhoben. Die „Holzmengenmobilisierung über den Preis“ erhob Hochsteiner zum Gebot der Stunde und schloss seinen Holzmarktbericht mit den Worten: „Wir freuen uns auf eine erfolgreiche, gemeinsame Zukunft in einer Partnerschaft auf Augenhöhe.“
„30 % der Landesfläche sollten unter Schutz, ein Drittel davon außer Nutzung gestellt und die Kohlenstoffspeicherung im Wald noch weiter erhöht werden. Das zielt ganz klar auf eine Reduktion der Holznutzung ab.“ Beispielhaft führte Hochsteiner die Ziele der EU-Forststrategie an und unterstrich, dass die Vielfalt der europäischen Wälder eine Vielfalt an regionalen Konzepten benötige. „Wir österreichischen Forstwirte bewirtschaften nachhaltig und CO2-bewusst unsere Wälder!“, so der Forstausschussobmann.
Hochsteiner wies bei dem umfangreichen Thema „Klimawandel“ als Entscheidungshilfe bei der Baumartenwahl auf die benutzerfreundliche „Baumartenampel“ des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) hin, mit deren Hilfe man sehr schnell herausfinden könne, welche Baumarten sich künftig für bestimmte Standorte eignen und welche eher nicht.
„Hinsichtlich der Wildschadenssituation besteht in Kärnten in vielen Gebieten massiver Handlungsbedarf“, betonte Hochsteiner, doch dürfe man die Schuld nicht nur bei den Jägern suchen, denn die Ursachen für Wildschäden seien in den meisten Fällen sehr komplex. Einen wesentlichen Einfluss habe auch die überhandnehmende Freizeitnutzung, weshalb er einen Schulterschluss zwischen Forst und Jagd gemäß dem Forst & Jagd-Dialog als äußerst wichtig erachte. Der Obmann des Forstausschusses schloss seinen Bericht mit Empfehlungen für den Grundeigentümer und den Jäger, wobei es bei angepassten Wilddichten beginnen müsse.
Produktionssteigerung und EU-Waldstrategie
Holz wird zur Mangelware: Ruf nach Exportverbot“, „US Markt löst Preissprünge beim Holz aus“, „Zu wenig Holz auf dem Markt“, „Steigende Preise sind im Forst angekommen“ – mit diesen Schlagzeilen aus dem Jahr 2021 begann Dipl.-Ing. Markus Schmölzer, Geschäftsführer der Hasslacher Drauland Holzindustrie und Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie seinen Holzmarktbericht. Es gab im Vorjahr bei allen Baustoffen eine Preisdynamik, wobei Holz verglichen mit allen anderen eher moderate Entwicklungen aufwies.
Trotz der COVID-Krise kam es zu einer Steigerung der Schnittholzproduktion 2021 von 10,6 auf 10,9 Mio. m³, und für 2022 werde eine Menge von 11,2 Mio. m³ erwartet. Der Import von Sägerundholz habe sich im gleichen Vergleichszeitraum Jänner bis Oktober 2020 und 2021 um –5,8 % von 7,1 Mio. fm auf 6,7 Mio. fm verringert. „Ohne kontinuierliche Rundholzimporte wären für die österreichische Holzindustrie die hohe Schnittholzproduktion und Weiterverarbeitung nicht realisierbar“, argumentierte Schmölzer die notwendigen Rundholzimporte.
Der Vorsitzende der österreichischen Sägeindustrie ging in seinem Referat auch auf die EU-Waldstrategie ein. „Eine Stilllegung von Waldflächen für die Holzernte hätte gravierende Folgen für Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, so Schmölzer. Er zitierte aus einer Economica-Studie, die unter Annahme einer 10 %igen Reduzierung der Rohstoffbasis zu folgenden Ergebnissen käme:
Landesforstdirektor Dipl.-Ing. Christian Matitz ging in seinem Referat vor allem auf die Forstschutzsituation und die Forstförderung ein. Die Gesamtschadholzmenge in Kärnten habe sich 2021 gegenüber dem Jahr 2020 auf rund 564.959 fm erhöht (2020: 505.912 fm). Dabei verzeichneten die Bezirke Spittal/Drau und Hermagor die höchste, der Bezirk Wolfsberg die geringste Schadholzmenge aller Bezirke. Die Borkenkäfer-Schadholzmenge sei im Vorjahr auf rund 245.545 fm gestiegen (2020: 166.615 fm), wobei der Schwerpunkt der Käferschäden in den Bezirken Hermagor und Spittal/Drau lag.
Hinsichtlich der forstlichen Förderung gäbe es folgende Möglichkeiten:
Trotz der COVID-Krise kam es zu einer Steigerung der Schnittholzproduktion 2021 von 10,6 auf 10,9 Mio. m³, und für 2022 werde eine Menge von 11,2 Mio. m³ erwartet. Der Import von Sägerundholz habe sich im gleichen Vergleichszeitraum Jänner bis Oktober 2020 und 2021 um –5,8 % von 7,1 Mio. fm auf 6,7 Mio. fm verringert. „Ohne kontinuierliche Rundholzimporte wären für die österreichische Holzindustrie die hohe Schnittholzproduktion und Weiterverarbeitung nicht realisierbar“, argumentierte Schmölzer die notwendigen Rundholzimporte.
Der Vorsitzende der österreichischen Sägeindustrie ging in seinem Referat auch auf die EU-Waldstrategie ein. „Eine Stilllegung von Waldflächen für die Holzernte hätte gravierende Folgen für Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, so Schmölzer. Er zitierte aus einer Economica-Studie, die unter Annahme einer 10 %igen Reduzierung der Rohstoffbasis zu folgenden Ergebnissen käme:
- Verlust an Wertschöpfung von 8,6 % bzw. 1 Mrd. Euro in der Forst- und Holzwirtschaft
- Inkl. mittelbar betroffener Branchen 1,75 Mrd. Euro Verlust an Wertschöpfung, 0,5 % der österreichischen Wirtschaftsleistung
- Ca. 15.400 Jobs in der Forst- und Holzwirtschaft gefährdet, 10.800 bei Zulieferbetrieben
- Rückgang bei Steuern und Abgaben von 800 Mio. Euro
Landesforstdirektor Dipl.-Ing. Christian Matitz ging in seinem Referat vor allem auf die Forstschutzsituation und die Forstförderung ein. Die Gesamtschadholzmenge in Kärnten habe sich 2021 gegenüber dem Jahr 2020 auf rund 564.959 fm erhöht (2020: 505.912 fm). Dabei verzeichneten die Bezirke Spittal/Drau und Hermagor die höchste, der Bezirk Wolfsberg die geringste Schadholzmenge aller Bezirke. Die Borkenkäfer-Schadholzmenge sei im Vorjahr auf rund 245.545 fm gestiegen (2020: 166.615 fm), wobei der Schwerpunkt der Käferschäden in den Bezirken Hermagor und Spittal/Drau lag.
Hinsichtlich der forstlichen Förderung gäbe es folgende Möglichkeiten:
- Ländliche Entwicklung 14 bis 20 (Übergangsjahre 2021 und 2022)
- Waldfonds
- Flächenwirtschaftliche Projekte (FW P)
Authentische Waldgeschichten
Als letzte Referentin und Moderatorin der Waldbauerntage stellte Dr. Elisabeth Schaschl die „Waldgeschichten“ – eine Initiative der Landwirtschaftskammern, der Waldverbände und der Land&Forst Betriebe vor. Die Familienforstbetriebe, die ihre Waldflächen seit Generationen nachhaltig, verantwortungsbewusst und sorgsam bewirtschaften, sollen dadurch die Chance bekommen, dies der Gesellschaft so authentisch wie möglich zu zeigen. Dies wäre auch eine Möglichkeit, sich in Bezug auf die EU-Forststrategie zu artikulieren. Mit Hilfe einer kostenlosen App (Download unter www.waldgeschichten.com) kann man selbst Videos erstellen. Die Zuhörer wurden aufgefordert, diese Option auch wirklich zu nutzen.
Die Vorträge der Referenten können auf der Homepage der LK nachgelesen werden.
Die Vorträge der Referenten können auf der Homepage der LK nachgelesen werden.
Verlosung Motorsägen
Auch bei den Online-Waldbauerntagen wurde am Ende der Veranstaltungen unter den angemeldeten und anwesenden Teilnehmern jeweils eine Motorsäge – gesponsert von der Landwirtschaftlichen Genossenschaft und der Landwirtschaftskammer Kärnten – verlost. Per Zufallsgenerator wurden folgende Gewinner ermittelt: Edwin Obmann aus Kappel am Krappfeld und Günther Auer aus Metnitz. Herzlichen Glückwunsch!
Downloads zum Thema
- Forst- und Interessenpolitischer Lagebericht PDF 1,18 MBDipl.-Ing. Walter Hochsteiner Forstausschussobmann LK Kärnten
- Klimawandel, Forstschutz ,Forstförderungen 2022 PDF 1,08 MBLFD Dipl.-Ing. Christian Matitz
- Sägeindustrie 2021/2022 PDF 756,71 kBDI Markus Schmölzer
- www.waldgeschschichten.com PDF 231,38 kBMag. Dipl.-Ing. Dr. Elisabeth Schaschl LK Kärnten