Höherer Milchpreis gefordert
Auf ein turbulentes Jahr 2020 blickt die Kärntnermilch zurück. „Der abrupte Ausfall des Tourismus- und Gastronomiesektors mitten in der Saison hat uns massiv getroffen“, berichtete Geschäftsführer Helmut Petschar bei einer Pressekonferenz. Immerhin liegt der Umsatzanteil der Gastronomie bei 20 %. Außerdem mussten kurzfristige Nachfrageverschiebungen zum Lebensmitteleinzelhandel bewältigt werden. Dennoch konnte ein „leichtes Umsatzplus“ von 1,78 % verzeichnet werden, so Petschar. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz über 100 Mio. Euro. Der Kärntnermilch-Geschäftsführer hob die Exportquote von 28,14 % hervor. Hier zeige sich auch, dass man mit Bioprodukten punkten könne. Positiv wirkte sich aus, dass in Coronazeiten zu Hause gekocht wurde und Konsumenten daher vermehrt zu typischen Produkten für den Haushalt wie etwa Sauerrahm griffen.
Weniger Betriebe, mehr Milch
Enorme Herausforderungen seien die Preissteigerungen bei Rohstoffen, vor allem bei Verpackungsmaterial wie Kartonagen und Folien, aber auch bei Energie, erklärte Petschar. Diese betragen bis zu 40 %. In Verhandlungen mit den Handelspartnern sollen nun Milchpreisanpassungen erzielt werden. Übers gesamte Sortiment sei eine Preiserhöhung von 5 bis 6 % erforderlich, betonte Petschar. Die Kärntnermilch verarbeitete im Jahr 2020 115,34 Mio. kg Rohmilch zu hochwertigen Produkten. Dies entspricht gegenüber 2019 einem Rückgang in der Milchverarbeitung von 1,3 %. Die durchschnittliche Tagesverarbeitung betrug im Jahr 2020 ca. 315.000 kg Milch. Der durchschnittliche Auszahlungspreis bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß belief sich auf 37,67 Cent/kg netto, das ist ein Plus von 1,9 % gegenüber 2019. Der Bio Wiesenmilch-Zuschlag, der seit 2014 ausbezahlt wird, machte im Jahr 2020 11,75 Cent/kg netto aus. Das Investitionsvolumen lag 2020 bei 2,3 Mio. Euro. Wesentliche Investitionen waren neben dem Umbau des Frischemarktes in Villach zur Genuss-Meierei die Sanierung der Sammelwagen-Durchfahrtshalle, die Anbindung eines Molketanks sowie diverse An- und Umbauten in der Produktion. Ebenso dazu zählten Neuanschaffungen im Bereich der Qualitätskontrolle. Wie hochwertig die heimischen Produkte sind, belegen zahlreiche Auszeichnungen.
Den dramatischen Strukturwandel in der Landwirtschaft rief Kärntnermilch-Obmann Albert Petschar in Erinnerung: „Immer weniger Betriebe müssen immer mehr Milch erzeugen, um überhaupt als Milchviehbetrieb überleben zu können“, erläuterte er. Trotz hoher Qualitätsanforderungen sei der Milchpreis heute beträchtlich geringer als vor 25 Jahren. „Unsere Mitglieder brauchen zehn Cent pro kg mehr, um in Zukunft überleben und investieren zu können“, sagte der Kärntnermilch-Obmann.
Den dramatischen Strukturwandel in der Landwirtschaft rief Kärntnermilch-Obmann Albert Petschar in Erinnerung: „Immer weniger Betriebe müssen immer mehr Milch erzeugen, um überhaupt als Milchviehbetrieb überleben zu können“, erläuterte er. Trotz hoher Qualitätsanforderungen sei der Milchpreis heute beträchtlich geringer als vor 25 Jahren. „Unsere Mitglieder brauchen zehn Cent pro kg mehr, um in Zukunft überleben und investieren zu können“, sagte der Kärntnermilch-Obmann.