Gespanntes Warten auf Neustart
Die Sehnsucht nach Abwechslung vom coronabestimmten Alltag und einer Rückkehr der Normalität wächst. Immer mehr nimmt der Wunsch, kulinarische Köstlichkeiten auch einmal jenseits der heimischen Küche zu genießen oder Pläne für einen Urlaub im Grünen zu schmieden, Gestalt an. In den vergangenen Tagen häuften sich daher die Spekulationen darüber, wann Wirtshäuser und Beherbergungsbetriebe ihre Pforten wieder öffnen werden. Nun pochen Branchenvertreter der Gastronomie auf einen Neustart bereits ab 15. März und nicht erst zu Ostern. Dazu sei man bereit, ein umfangreiches Sicherheitskonzept umzusetzen und nicht nur die Mitarbeiter regelmäßig zu testen, sondern auch alle Gäste auf aktuelle negative Tests zu kontrollieren, erläutert Fachgruppenobmann Mario Pulker gegenüber dem ORF. Entschieden wird über die nächsten Schritte in Regierungsberatungen am kommenden Montag.
Die Inhaber von Gastronomiebetrieben, darunter auch viele Landwirte, setzen nach Monaten mit massiven Verlusten große Erwartungen in eine vorzeitige Öffnung. Irgmard Habernig vom Sörgerwirt in Liebenfels ist eine davon. Sie freut sich darauf, wieder Gäste willkommen heißen und mit selbst produzierten Produkten verwöhnen zu können. In letzter Zeit hätten Direktvermarktung und Ab-Hof-Verkauf an Bedeutung gewonnen, schildert Habernig die Auswirkungen der Coronakrise. Einen Abholservice und einen Bauernladen stellt Michael Plasch vom Gasthof „Auf der Huabn“, ebenfalls mit eigener Landwirtschaft, seinen Kunden in der pandemiebedingten „Pause“ in Ferlach zur Verfügung. Eine mögliche Öffnung der Gastronomie ist in seinen Augen allerdings auch mit vielen Unsicherheiten verbunden, etwa was die Regelungen für Tests der Gäste betrifft. Er erhofft sich vor allem klare Lösungen: „Es wäre das Schlimmste, wenn zuerst auf- und dann wieder zugesperrt wird.“
In den Startlöchern stehen auch die bäuerlichen Vermieter, deren Kunden schon hart auf die Auszeit in der Natur warten. Der Andrang ist schon im Vorfeld groß, wie Edith Sabath-Kerschbaumer, Geschäftsführerin von Urlaub am Bauernhof (UaB) Kärnten, berichtet. „Die Leute wollen unbedingt Ferien machen, wir haben jetzt schon eine enorme Nachfrage und in dieser Zeit genau das richtige Angebot: ausreichend Platz, genügend Abstand, keine Menschenmassen, Bewegungsfreiheit für die ganze Familie, gepaart mit Sicherheit und Regionalität.“ Hinzu komme, dass Fernreisen nicht mehr oder nicht in gewohnter Form möglich sein werden und es eine Klientel gebe, die auch keinen Urlaub mehr im Ausland anstrebe. Es seien bereits zahlreiche Vorbuchungen vermerkt, manche Gäste hätten diese schon im letzten Jahr erledigt. Im Vorjahr habe man sogar mehr Nachfrage als Angebot registriert, so Sabath-Kerschbaumer. Dennoch bleiben einige Fragezeichen. Deutsche und Holländer sind immerhin die Hauptzielgruppen von Urlaub am Bauernhof. Mit Spannung wird daher verfolgt, bis wann welche Reisebeschränkungen für diese Touristen gelten. Offen sei auch, ob es zu Reisewarnungen für einzelne Gebiete komme, in denen die Fallzahlen besonders hoch sind, wie jetzt etwa in Hermagor. Schwierig sei die Lage insbesondere für Betriebe, die große Investitionen durchgeführt und mehrere Mitarbeiter haben. Sabath-Kerschbaumer ist jedenfalls davon überzeugt, dass Corona eine langfristige Veränderung mit sich gebracht hat: den Trend zur Nachhaltigkeit, eine andere Einstellung zu Lebensmitteln und zu Ferien im Inland. Das zeige sich auch am Urlaubsverhalten junger Menschen.
Die Inhaber von Gastronomiebetrieben, darunter auch viele Landwirte, setzen nach Monaten mit massiven Verlusten große Erwartungen in eine vorzeitige Öffnung. Irgmard Habernig vom Sörgerwirt in Liebenfels ist eine davon. Sie freut sich darauf, wieder Gäste willkommen heißen und mit selbst produzierten Produkten verwöhnen zu können. In letzter Zeit hätten Direktvermarktung und Ab-Hof-Verkauf an Bedeutung gewonnen, schildert Habernig die Auswirkungen der Coronakrise. Einen Abholservice und einen Bauernladen stellt Michael Plasch vom Gasthof „Auf der Huabn“, ebenfalls mit eigener Landwirtschaft, seinen Kunden in der pandemiebedingten „Pause“ in Ferlach zur Verfügung. Eine mögliche Öffnung der Gastronomie ist in seinen Augen allerdings auch mit vielen Unsicherheiten verbunden, etwa was die Regelungen für Tests der Gäste betrifft. Er erhofft sich vor allem klare Lösungen: „Es wäre das Schlimmste, wenn zuerst auf- und dann wieder zugesperrt wird.“
In den Startlöchern stehen auch die bäuerlichen Vermieter, deren Kunden schon hart auf die Auszeit in der Natur warten. Der Andrang ist schon im Vorfeld groß, wie Edith Sabath-Kerschbaumer, Geschäftsführerin von Urlaub am Bauernhof (UaB) Kärnten, berichtet. „Die Leute wollen unbedingt Ferien machen, wir haben jetzt schon eine enorme Nachfrage und in dieser Zeit genau das richtige Angebot: ausreichend Platz, genügend Abstand, keine Menschenmassen, Bewegungsfreiheit für die ganze Familie, gepaart mit Sicherheit und Regionalität.“ Hinzu komme, dass Fernreisen nicht mehr oder nicht in gewohnter Form möglich sein werden und es eine Klientel gebe, die auch keinen Urlaub mehr im Ausland anstrebe. Es seien bereits zahlreiche Vorbuchungen vermerkt, manche Gäste hätten diese schon im letzten Jahr erledigt. Im Vorjahr habe man sogar mehr Nachfrage als Angebot registriert, so Sabath-Kerschbaumer. Dennoch bleiben einige Fragezeichen. Deutsche und Holländer sind immerhin die Hauptzielgruppen von Urlaub am Bauernhof. Mit Spannung wird daher verfolgt, bis wann welche Reisebeschränkungen für diese Touristen gelten. Offen sei auch, ob es zu Reisewarnungen für einzelne Gebiete komme, in denen die Fallzahlen besonders hoch sind, wie jetzt etwa in Hermagor. Schwierig sei die Lage insbesondere für Betriebe, die große Investitionen durchgeführt und mehrere Mitarbeiter haben. Sabath-Kerschbaumer ist jedenfalls davon überzeugt, dass Corona eine langfristige Veränderung mit sich gebracht hat: den Trend zur Nachhaltigkeit, eine andere Einstellung zu Lebensmitteln und zu Ferien im Inland. Das zeige sich auch am Urlaubsverhalten junger Menschen.
Platz für weitere Betriebe
„Wir sind startklar“, sagt KR Karin Schabus, Obfrau von Urlaub am Bauernhof. Entsprechende Qualitätsmaßnahmen für einen sicheren Urlaub der Gäste seien gesetzt worden. „Die Betriebe sind gut auf eine Öffnung vorbereitet, nun hoffen wir auf gute Sommersaison“, betont Schabus. Planungsunsicherheit und ständige Terminverschiebungen seien zwar herausfordernd und hätten bäuerlichen Vermietern viel Flexibilität abverlangt. Dennoch sei es für Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe angesichts ihrer kleinen Strukturen leichter, sich auf die aktuelle Situation einzustellen, als für die Hotellerie, erklärt sie. Ein Vorteil bestehe auch darin, dass die bäuerlichen Vermieter mehrere Standbeine haben, ihr Beherbergungsangebot also mit produzierender Landwirtschaft gekoppelt ist. Aufgrund der großen Nachfrage sieht Schabus auch noch Platz für weitere UaB-Betriebe in Kärnten.
In Himmelberg bietet Günter Zeilinger Urlaub am Bauernhof an. Die in den vergangenen Monaten angefallenen Verluste haben seinen Betrieb hart getroffen. „Wir haben seit Oktober keine Einnahmen mehr. Seminare mit Übernachtungen mussten abgesagt werden, da mehr als zehn Gäste daran teilgenommen hätten“, erzählt er. Zwei Mitarbeiter beschäftigt er in Kurzarbeit weiter. Die Zeit nutzte Zeilinger für Renovierungsarbeiten, den Entwurf eines neuen Konzeptes und Kooperation mit anderen Betrieben. Er versucht, positiv in die Zukunft zu blicken und pflegt einen regen Austausch mit Urlaubern, von denen 80 % Stammgäste sind. Ein „virtuelles Hausbankerl“ ermöglicht regelmäßige Treffen, in dem sie über alles, was am Hof passiert, am Laufenden gehalten werden. An Anfragen mangelt es nicht: „Wir sind von Ende Juni bis Anfang Oktober ausgebucht.“
Schmerzhaft waren die Verluste in den Wintermonaten auch für Carina Sandrisser, die Hütten bzw. Ferienwohnungen in der Innerkrems vermietet. „Wir hoffen, dass wir bald wieder aufsperren können.“ Voll Vorfreude auf einen möglichen baldigen Urlaub nehmen zahlreiche Gäste immer wieder Kontakt zu ihr auf, die ihren Aufenthalt auch gleich fixieren wollen. Anzahlungen bzw. Stornogebühren verlangt Sandrisser nicht. „Für 2022 sind wir schon fast ausgebucht“, berichtet sie. Zur Hälfte stammen die Touristen aus Deutschland. Im Vorjahr seien deutlich mehr österreichische Gäste, vor allem aus Wien und aus Graz, gekommen, erinnert sich die bäuerliche Gastgeberin. Als Familienbetrieb ohne zusätzliches Personal sei es leichter, mit den aktuellen Entwicklungen umzugehen, meint sie. Flexibilität ist dennoch gefragt: Da die Produkte alle selbst am Hof hergestellt werden, braucht es vor der Öffnung des Betriebes auch eine gewisse Vorlaufzeit.
In Himmelberg bietet Günter Zeilinger Urlaub am Bauernhof an. Die in den vergangenen Monaten angefallenen Verluste haben seinen Betrieb hart getroffen. „Wir haben seit Oktober keine Einnahmen mehr. Seminare mit Übernachtungen mussten abgesagt werden, da mehr als zehn Gäste daran teilgenommen hätten“, erzählt er. Zwei Mitarbeiter beschäftigt er in Kurzarbeit weiter. Die Zeit nutzte Zeilinger für Renovierungsarbeiten, den Entwurf eines neuen Konzeptes und Kooperation mit anderen Betrieben. Er versucht, positiv in die Zukunft zu blicken und pflegt einen regen Austausch mit Urlaubern, von denen 80 % Stammgäste sind. Ein „virtuelles Hausbankerl“ ermöglicht regelmäßige Treffen, in dem sie über alles, was am Hof passiert, am Laufenden gehalten werden. An Anfragen mangelt es nicht: „Wir sind von Ende Juni bis Anfang Oktober ausgebucht.“
Schmerzhaft waren die Verluste in den Wintermonaten auch für Carina Sandrisser, die Hütten bzw. Ferienwohnungen in der Innerkrems vermietet. „Wir hoffen, dass wir bald wieder aufsperren können.“ Voll Vorfreude auf einen möglichen baldigen Urlaub nehmen zahlreiche Gäste immer wieder Kontakt zu ihr auf, die ihren Aufenthalt auch gleich fixieren wollen. Anzahlungen bzw. Stornogebühren verlangt Sandrisser nicht. „Für 2022 sind wir schon fast ausgebucht“, berichtet sie. Zur Hälfte stammen die Touristen aus Deutschland. Im Vorjahr seien deutlich mehr österreichische Gäste, vor allem aus Wien und aus Graz, gekommen, erinnert sich die bäuerliche Gastgeberin. Als Familienbetrieb ohne zusätzliches Personal sei es leichter, mit den aktuellen Entwicklungen umzugehen, meint sie. Flexibilität ist dennoch gefragt: Da die Produkte alle selbst am Hof hergestellt werden, braucht es vor der Öffnung des Betriebes auch eine gewisse Vorlaufzeit.
Wohnzimmertests ab März
Die kostenlosen Tests in der Schule, am Arbeitsplatz, in Teststationen oder Apotheken sollen in den nächsten Wochen noch um regelmäßiges Testen im Wohnzimmer ergänzt werden.
Ab 1. März sollen allen Österreicherinnen und Österreichern gratis Selbsttests für zu Hause zur Verfügung gestellt werden. Bis Anfang März verspricht die Regierung, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Gratistests in der Apotheke bezogen werden können. Derzeit liegt die Testkapazität der Länder mit ihren Teststraßen laut Gesundheitsministerium gesamt bei rund 1,9 Mio. Gratistests pro Woche als Gesamtkapazität. Hinzu kommt die Kapazität von 540.000 betrieblichen Testungen in 1050 Unternehmen, 325.000 Tests in bereits 895 Apotheken und Testungen von Laboren und anderen Einrichtungen sowie Schulen. Das flächendeckende Angebot schaffe ein engmaschiges Netz an Testmöglichkeiten, um möglichst früh positive Fälle zu erkennen und aus der Infektionskette herauszuholen, so das Ministerium.
Ab 1. März sollen allen Österreicherinnen und Österreichern gratis Selbsttests für zu Hause zur Verfügung gestellt werden. Bis Anfang März verspricht die Regierung, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Gratistests in der Apotheke bezogen werden können. Derzeit liegt die Testkapazität der Länder mit ihren Teststraßen laut Gesundheitsministerium gesamt bei rund 1,9 Mio. Gratistests pro Woche als Gesamtkapazität. Hinzu kommt die Kapazität von 540.000 betrieblichen Testungen in 1050 Unternehmen, 325.000 Tests in bereits 895 Apotheken und Testungen von Laboren und anderen Einrichtungen sowie Schulen. Das flächendeckende Angebot schaffe ein engmaschiges Netz an Testmöglichkeiten, um möglichst früh positive Fälle zu erkennen und aus der Infektionskette herauszuholen, so das Ministerium.