Gelebte Kreislaufwirtschaft am Viktorhof
Seit 1971 wird der Viktorhof als Biobetrieb organisch-biologisch bewirtschaftet. Der achtsame Umgang mit der Natur und den Tieren war vor allem Großvater Peter Prasser sehr wichtig, war er doch Biopionier in Kärnten und ein Visionär in diesem Bereich. So entschied sich die Familie 1975, einen weiteren Schritt zu gehen: nach der Demeter-Wirtschaftsweise zu arbeiten und zu leben. Diese Begeisterung konnte Peter Prasser sen. erfolgreich an seinen Enkel Jakob weitergeben.
Der Kerngedanke ist es, gesunde Lebensmittel zu erzeugen und dabei die natürlichen Ressourcen zu nützen und zu schonen. Die Kreislaufwirtschaft funktioniert so, dass die Abfälle und Nebenprodukte des Getreidebaues als Tierfutter für die Rinder eingesetzt werden und der Mist wiederum als Dünger für die Flächen dient.
Am Viktorhof wird energieautark gearbeitet, einerseits durch eigenen Strom der 100kWp-Photovoltaikanlage und andererseits mit der Versorgung aller Gebäude durch die Fernwärme der neuen 500kW-Hackgutanlage mit dem großen 25.000 l Pufferspeicher. Mit dieser werden auch 40 weitere Haushalte im Ort versorgt.
Am Viktorhof wird energieautark gearbeitet, einerseits durch eigenen Strom der 100kWp-Photovoltaikanlage und andererseits mit der Versorgung aller Gebäude durch die Fernwärme der neuen 500kW-Hackgutanlage mit dem großen 25.000 l Pufferspeicher. Mit dieser werden auch 40 weitere Haushalte im Ort versorgt.
Bewahren und weiterentwickeln
Vor 2,5 Jahren hat Jakob Prasser seine Ausbildung an der HBLA Raumberg abgeschlossen und die Leitung seines elterlichen Hofes übernommen. Er startete gleich mit der Planung, die Getreideproduktion zu modernisieren. Erfahrungen in diesem Bereich hatte er bereits gesammelt, und nun galt es, die Arbeitsabläufe zu optimieren. Primär wurde nach einer optimalen Lösung für die Lagerung und Qualitätsverbesserung der eigenen Produkte gesucht. Während der intensiven Zeit der Suche nach Möglichkeiten wurde klar, dass es in der Region Nachfrage im Bereich der Getreideverarbeitung gibt.
Nach der Bauzeit 2021-2022 ist nun eine neue Anlage zur Getreideverarbeitung entstanden, die eine zeitgemäße und qualitätsorientierte Nutzung bietet. Hier werden nun Getreidesorten wie Gerste, Roggen, Dinkel, Hafer, Soja, Hartweizen, Emmer-Einkorn, Buchweizen, Mais, Kichererbsen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne gereinigt, geschält, getrocknet, geschliffen, vermahlen und verpackt. Die Produkte werden über die SPAR-Märkte, umliegende Genussläden und -hütten sowie ab Hof vermarktet.
Angebote für die Region
Der Viktorhof war schon immer für alle Berufskollegen offen, um ihr Getreide verarbeiten zu lassen. Diese Möglichkeiten wurden nun mit dem Umbau noch erweitert: Als neues Angebot ist das Schälen von Buchweizen, Hafer und Sonnenblumenkernen möglich. Neu hinzugekommen ist das Schleifen von Reis, Dinkelreis und Rollgerste. Die Familie Prasser achtet ständig darauf, ihre Produkte in bester Qualität anzubieten. Mit der neuen Ausrichtung haben sie einen weiteren Grundstein dafür gelegt.
Info
Wer seine Erfahrungen mit ihr austauschen möchte, findet hier den Link zum Kontakt: viktorhof.at.
Betriebsspiegel
- Betriebsführer: Jakob Prasser (23)
- Familie: Eltern Barbara (47), touristische Ausbildung, Seminarbäuerin und Peter (56), gelernter Kaufmann, Geschäftsführer Sonnenkraft GmbH, Schwester Magdalena (26), Diätologin, Schwester Katharina (24), Studentin und Großmutter Romana (83)
- Standort: Biobetrieb vlg. Viktorhof in Kappel am Krappfeld, Demeter-Mitglied 70 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (65 ha Ackerbau und 5 ha Grünland), ca. 20 Mastochsen, 2 Pferde, 1 Pony
- Schwerpunkte: Getreideanbau, -veredelung und -vermarktung, Ochsenmast, Fernwärme Heizkraftwerk, Getreideverarbeitung für andere Bauern
- Eigene Produkte: Mehle (Roggen, Dinkel, Weizen, Hartweizen, Mais-Sterz, Emmer- Einkorn, Buchweizen), Flocken (Hafer, Dinkel), Rollgerste, Dinkelreis, Kichererbsen, Kürbiskern- und Sonnenblumenöl
- Zwei weitere Nebenbetriebe mit bäuerlicher Vermietung und Forstwirtschaft.