Fruchtiges Jubiläum in St. Andrä
Im Jahr 1952 wurde die Obstbauversuchsanlage der Landwirtschaftskammer Kärnten, wie sie vor 70 Jahren bezeichnet wurde, gegründet. Die Leitung übernahm Friedrich Wiesenhofer, aus dem steirischen Puch bei Weiz stammend.
Das Ziel damals war, „beruflichen Fragen für die Obstproduzenten des Alpenlandes zu klären, entsprechende Erfahrung zu sammeln und dies den Produzenten zu vermitteln. Dadurch sollen die Obstbauinteressierten dieser Gebiete vor Misserfolgen bewahrt werden,“ so Dr. Karl Klein in seinem Forschungsbericht 1966. Wiesenhofer leitete die Aufbauarbeit dieser Forschungs- und Beratungseinrichtung mit unzählige Versuchen im Bereich der Süßmosterzeugung, Anbau von Kulturheidelbeeren, Holunder und Ribiseln und brachte so neue Impulse nach Kärnten. In den 70 Jahren wurden zahlreiche Kernobstanlagen in Heckenform auf mittelstarker Unterlage gepflanzt.
Im Jahre 1972 übernahm Ing. Herbert Gartner die Leitung der Obstbauversuchsanlage. Sein ständiger Mitarbeiter im Betrieb war OM Roman Quendler. Während der nächsten Jahre wurden zahlreiche Obstsorten, Schnitt- und Formierungssysteme geprüft sowie die Versuche mit Kulturheidel- und Kulturpreiselbeeren abgeschlossen. Zudem wurden Apfeldichtpflanzungen errichtet und Versuche mit Steinobst angelegt. Schon damals war die bäuerliche Obstverarbeitung, die durch Einführung der Mostprämierung und Mostgütesiegels sowie eines Beratungslabors einen weiteren Impuls erhielt, ein Schwerpunkt. Neben der Versuchs- und Beratungstätigkeit wurde aber auch ein besonderes Augenmerk auf die Aus- und Weiterbildung im Bereich des Obstbaus und der Obstverarbeitung gelegt. Der 1992 eingeführte Baum- und Kellerwartkurs sowie der seit 1999 durchgeführte Winzerkurs werden von den Mitarbeitern OM Josef Quendler, OM Dietmar Kainz und Mag. Erwin Gartner alljährlich abgehalten und erfreuen sich eines großen Zuspruchs.
Anfang 2005 ging die Leitung der OVA an Ing. Siegfried Quendler, der bereits vorher für den Aufbau der Qualitätssicherungsstelle des Landesobstbauverbandes Kärnten verantwortlich gewesen war. Das sogenannte Mostlabor wurde 2002 von der Obstbauversuchsanlage übernommen.
Gerade im letzten Jahrzehnt hat die Bedeutung des Streuobstbaues sowie seiner Produkte an Ansehen gewonnen. Das regionale Produkt sowie die Kulturlandschaft werden vom Konsumenten immer mehr als Kaufargument für bäuerliche Produkte angesehen. Auch die Bedeutung der Streuobstwiesen zur Erhaltung alter angepasster Obstsorten rückte immer mehr ins Bewusstsein.
Das Ziel damals war, „beruflichen Fragen für die Obstproduzenten des Alpenlandes zu klären, entsprechende Erfahrung zu sammeln und dies den Produzenten zu vermitteln. Dadurch sollen die Obstbauinteressierten dieser Gebiete vor Misserfolgen bewahrt werden,“ so Dr. Karl Klein in seinem Forschungsbericht 1966. Wiesenhofer leitete die Aufbauarbeit dieser Forschungs- und Beratungseinrichtung mit unzählige Versuchen im Bereich der Süßmosterzeugung, Anbau von Kulturheidelbeeren, Holunder und Ribiseln und brachte so neue Impulse nach Kärnten. In den 70 Jahren wurden zahlreiche Kernobstanlagen in Heckenform auf mittelstarker Unterlage gepflanzt.
Im Jahre 1972 übernahm Ing. Herbert Gartner die Leitung der Obstbauversuchsanlage. Sein ständiger Mitarbeiter im Betrieb war OM Roman Quendler. Während der nächsten Jahre wurden zahlreiche Obstsorten, Schnitt- und Formierungssysteme geprüft sowie die Versuche mit Kulturheidel- und Kulturpreiselbeeren abgeschlossen. Zudem wurden Apfeldichtpflanzungen errichtet und Versuche mit Steinobst angelegt. Schon damals war die bäuerliche Obstverarbeitung, die durch Einführung der Mostprämierung und Mostgütesiegels sowie eines Beratungslabors einen weiteren Impuls erhielt, ein Schwerpunkt. Neben der Versuchs- und Beratungstätigkeit wurde aber auch ein besonderes Augenmerk auf die Aus- und Weiterbildung im Bereich des Obstbaus und der Obstverarbeitung gelegt. Der 1992 eingeführte Baum- und Kellerwartkurs sowie der seit 1999 durchgeführte Winzerkurs werden von den Mitarbeitern OM Josef Quendler, OM Dietmar Kainz und Mag. Erwin Gartner alljährlich abgehalten und erfreuen sich eines großen Zuspruchs.
Anfang 2005 ging die Leitung der OVA an Ing. Siegfried Quendler, der bereits vorher für den Aufbau der Qualitätssicherungsstelle des Landesobstbauverbandes Kärnten verantwortlich gewesen war. Das sogenannte Mostlabor wurde 2002 von der Obstbauversuchsanlage übernommen.
Gerade im letzten Jahrzehnt hat die Bedeutung des Streuobstbaues sowie seiner Produkte an Ansehen gewonnen. Das regionale Produkt sowie die Kulturlandschaft werden vom Konsumenten immer mehr als Kaufargument für bäuerliche Produkte angesehen. Auch die Bedeutung der Streuobstwiesen zur Erhaltung alter angepasster Obstsorten rückte immer mehr ins Bewusstsein.
Grenzüberschreitende Projekte
Diesen Überlegungen wurde von Seiten des Obst- und Weinbauzentrums in zahlreichen Projekten Rechnung getragen. In den Jahren 2000 bis 2008 wurde in zwei Interreg IIIA-Projekten in Zusammenarbeit mit Slowenien dieses Fachgebiet erarbeitet: Projekt „QUASI“ (Qualitätssicherung im Streuobstbau und in der bäuerlichen Obstverarbeitung – Kärnten-Slowenien 2002) sowie das Projekt „QUAM -Konzept Kärnten/Slowenien“. Die Projekte umfassten die Fachbereiche genetische Charakterisierung alter Kernobstsorten einschließlich einer Eignungsprüfung sowie Qualitätsmanagement in Obstbau und Obstverarbeitung.
Projektpartner waren die UNI Graz sowie das LVZ Steiermark und auf slowenischer Seite die UNI Laibach sowie die Versuchsstation Gacnik-Marburg. Als Projektbetreuerin konnte Dipl.-Ing. Katharina Dianat, eine anerkannte Pomologin, gewonnen werden. Im Weinbau wurde von 2005 bis 2008 das Interreg IIIA-Projekt „Weinbau im Berggebiet“ durchgeführt. Die Partnerregion des Projektes war Veneto, als Projektbetreuer fungierte Mag. Erwin Gartner. Ziel war es, die Besonderheiten des Weinbaues in Berggebieten zu erforschen.
Zusätzlich zu diesen Projekten war man auch beim INTERREG IV-A-Projekt „Trans Rural“ mit den Regionen Friaul Julisch Venetien und Veneto zum fachlichen Austausch im Bereich Obst- und Weinbau tätigt. Dieses Projekt fand im Projekt „DIVERS“ seine Fortsetzung. 2009 konnte das Leaderprojekt „Erhaltung der obst- und weinbaulichen Kulturlandschaft“ gestartet werden. Auch hier wurde die Zusammenarbeit mit dem slowenischen Projektpartner („Gottscheer Altsiedlerverein“) gepflegt. Dabei ging es vor allem um die Revitalisierung von Streuobstgärten, Erhaltung alter Obst- und Rebsorten sowie die Mikrovinifikation von Rebsorten des Versuchsgartens. Durch die Teilnahme an diesen Projekten konnte auch die Beratung in den Bereichen des Streuobstbaues und des Weinbaues intensiviert werden und zeigte entsprechende Erfolge.
Projektpartner waren die UNI Graz sowie das LVZ Steiermark und auf slowenischer Seite die UNI Laibach sowie die Versuchsstation Gacnik-Marburg. Als Projektbetreuerin konnte Dipl.-Ing. Katharina Dianat, eine anerkannte Pomologin, gewonnen werden. Im Weinbau wurde von 2005 bis 2008 das Interreg IIIA-Projekt „Weinbau im Berggebiet“ durchgeführt. Die Partnerregion des Projektes war Veneto, als Projektbetreuer fungierte Mag. Erwin Gartner. Ziel war es, die Besonderheiten des Weinbaues in Berggebieten zu erforschen.
Zusätzlich zu diesen Projekten war man auch beim INTERREG IV-A-Projekt „Trans Rural“ mit den Regionen Friaul Julisch Venetien und Veneto zum fachlichen Austausch im Bereich Obst- und Weinbau tätigt. Dieses Projekt fand im Projekt „DIVERS“ seine Fortsetzung. 2009 konnte das Leaderprojekt „Erhaltung der obst- und weinbaulichen Kulturlandschaft“ gestartet werden. Auch hier wurde die Zusammenarbeit mit dem slowenischen Projektpartner („Gottscheer Altsiedlerverein“) gepflegt. Dabei ging es vor allem um die Revitalisierung von Streuobstgärten, Erhaltung alter Obst- und Rebsorten sowie die Mikrovinifikation von Rebsorten des Versuchsgartens. Durch die Teilnahme an diesen Projekten konnte auch die Beratung in den Bereichen des Streuobstbaues und des Weinbaues intensiviert werden und zeigte entsprechende Erfolge.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Vor allem der Umzug 2008 in die neu gestalteten Räumlichkeiten ermöglichten einen weiteren Qualitätssprung in der Versuchstätigkeit sowie in der Aus- und Weiterbildung. Durch den Neubau der Verarbeitungs- und Lagerräumlichkeiten konnten nun Versuche im Bereich der Mikrovinifikation durchgeführt werden. Die Seminarräumlichkeiten, die gemeinsam mit der Fachschule St. Andrä genutzt werden, kommen auf eine 60-tägige Auslastung pro Jahr. Darüber hinaus werden auch Kurse vor Ort in vielen Gemeinden Kärntens angeboten. Pro Jahr durchlaufen rund 800 bis 1000 Personen die Kurse des Obst- und Weinbauzentrums. Auch die Teilnahmen an Ausstellungen wie beim St. Georgener Apfelfest oder der europäischen Apfelausstellung „Europom“ werden vom Obst- und Weinbauzentrum der Landwirtschaftskammer beschickt. Im Jänner 2010 wurde die Obstbauversuchsanlage in Obst- und Weinbauzentrum der Landwirtschaftskammer Kärnten umbenannt, um bereits im Namen auf die zunehmende Bedeutung des Weinbaues in Kärnten hinzuweisen.
Die in den letzten Jahrzehnten aufgebauten guten Kontakte zu in- und ausländischen Fachinstituten werden auch weiterhin intensiviert und gepflegt.
Die Versuchstätigkeit im Bereich des Obst- und Weinbaues hat sich in den letzten Jahren geändert. Viele Faktoren wie Biodiversität, Regionalität oder Krankheitsresistenzen, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Vor allem für den Bereich der Direktvermarktung dieser Produkte gewinnen diese Eigenschaften an Bedeutung. Aber auch klimatische Veränderungen spielen eine immer größer werdende Rolle. Es wurden auch dahingehend weitere Interregprojekte mit ausländischen und inländischen Partnern gestartet und durchgeführt.
Den Herausforderungen der nächsten Jahre wollen wir uns stellen.
Die in den letzten Jahrzehnten aufgebauten guten Kontakte zu in- und ausländischen Fachinstituten werden auch weiterhin intensiviert und gepflegt.
Die Versuchstätigkeit im Bereich des Obst- und Weinbaues hat sich in den letzten Jahren geändert. Viele Faktoren wie Biodiversität, Regionalität oder Krankheitsresistenzen, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Vor allem für den Bereich der Direktvermarktung dieser Produkte gewinnen diese Eigenschaften an Bedeutung. Aber auch klimatische Veränderungen spielen eine immer größer werdende Rolle. Es wurden auch dahingehend weitere Interregprojekte mit ausländischen und inländischen Partnern gestartet und durchgeführt.
Den Herausforderungen der nächsten Jahre wollen wir uns stellen.
Aufgefallen ist …
Kammeramtsdirektor Dipl.-Ing. Hans Mikl konnte beim Jubiläum zahlreiche Gäste willkommen heißen. Anwesend waren u. a. Landesrat Martin Gruber, LK-Präsident Siegfried Huber, Vizepräsidentin Astrid Brunner, KR Franz Matschek, NR Johann Weber, Bürgermeisterin von St. Andrä, Maria Knauder und Stadtrat Mag. Christian Taudes, LAbg. Claudia Arpa, der ehemalige KAD Dr. Ernest Gröblacher, Leiter der „Obstbauversuchsanlage“, Ing. Herbert Gartner, die Direktoren der Fachschulen Buchhof und St. Andrä, Elfriede Größing und Dipl.-Ing. Johann Muggi, Horst Wild, Präsident des Weinbauverbandes Kärnten, Dietmar Kainz, Obmann des Landesobstbauverbandes sowie der Leiter der Obstabteilung des Lagerhauses Wolfsberg, Ing. Berthold Radl.
Die fachliche Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern spielt vor allem bei Verkostungen immer eine große Rolle. Daher wurden mit besonderer Freude die Gäste aus der Steiermark und Niederösterreich begrüßt: Ing. Reinhold Holler, Direktor der Fachschule Silberberg, Dipl.-Ing. Dr. Leonhard Steinbauer, Leiter der Versuchsstation Haidegg sowie Mag. Hermann Katz vom Joanneum Research. Von der HBLA und dem Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg reiste Dipl.-Ing. Martin Mehofer an.
Die fachliche Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern spielt vor allem bei Verkostungen immer eine große Rolle. Daher wurden mit besonderer Freude die Gäste aus der Steiermark und Niederösterreich begrüßt: Ing. Reinhold Holler, Direktor der Fachschule Silberberg, Dipl.-Ing. Dr. Leonhard Steinbauer, Leiter der Versuchsstation Haidegg sowie Mag. Hermann Katz vom Joanneum Research. Von der HBLA und dem Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg reiste Dipl.-Ing. Martin Mehofer an.

Landesweingut Kärnten
Volkmar Pötsch, Marketingspezialist aus der Steiermark und Mag. Erwin Gartner, der Weinbauberater der Landwirtschaftskammer, stellten die neue Marke „Vinum Carinthija“ des Landesweingutes Kärnten vor. Infos dazu auf www.vinumcarinthija.at. Die geschichtliche Entwicklung wurde mit entsprechenden Weinen kommentiert. Zur Weinbauentwicklung in Kärnten folgen Artikel in den nächsten Ausgaben des Kärntner Bauer.
Landessieger Wein nach Kategorien:
- Sortenvielfalt weiß (trocken): Weingut Hudelist, Klagenfurt
- Gemischter Satz und Sortenverschnitt weiß (trocken): Burgwein Glanegg, Liebenfels
- Burgunderweine klassisch, kein Holzeinsatz: Maltschnig Christoph, Liebenfels
- Burgunderweine kräftig, trocken, Holzeinsatz möglich: Weinbau Salbrechter, St. Veit/Glan
- Sauvignon blanc (trocken): Sternberg Fam. Egger, Wernberg
- Schmeckerte: Burgwein Glanegg, Liebenfels
- Rose (trocken): Burgwein Glanegg, Liebenfels
- Rotweine (trocken): Weingut Burg Taggenbrunn GmbH, St. Veit/Glan
- Zweigelt (trocken): Weinbau Köck, Feldkirchen
- Süssweine (ab halbtrocken): Obst- und Weinbauzentrum der LK, St. Andrä
- PiWi-Wein des Jahres: Burgwein Glanegg, Liebenfels