Feldfutterbau: Wie die Saat, so die Ernte
Viehhaltende Betriebe haben die Möglichkeit, nach der Getreide- oder Silomaisernte Wechselwiesen oder Feldfutterflächen neu anzulegen. Dadurch liefert der Feldfutterbestand heuer, wenn die Witterung mitspielt, noch einen Schnitt, vorausgesetzt die Anlage erfolgt bis Mitte August. Zumindest im nächsten Frühjahr sollte dann der erste Schnitt schon ertragreich sein. Eine gute Bestandslenkung durch die Saat ist möglich, weil in der Regel das wächst, was ausgesät wird. Mängel bei der Anlage von Futterflächen führen zu pflanzenbaulich nicht gewünschten Futterbeständen. Vor allem Hirtentäschel oder andere Unkräuter sollten bei ca. 20 cm Bestandshöhe abgemäht und abtransportiert werden.
Bodenvorbereitung und Düngung
Voraussetzungen für das gute Gelingen von Neuaussaaten ist eine gründliche Bodenvorbereitung. Wichtig ist ein gut abgesetztes und feinkrümeliges Saatbeet mit einem guten Bodenschluss, daher sollte unbedingt nach dem Sävorgang die Walzarbeit erfolgen. Im Rahmen der Bodenvorbereitung ist es gut möglich, Wirtschaftsdünger, aber auch Kalk (1.500 bis 2.000 kg pro ha kohlensauren Kalk) gleichmäßig in den Boden einzuarbeiten.
Die Höhe sinnvoller mineralischer Phosphor- und Kaliumdüngegaben hängen vom Wirtschafts- und der Mineraldüngermenge im Laufe der Fruchtfolge ab. Liegt ein Bodenuntersuchungsergebnis vor, sollte nach diesem Ergebnis gedüngt werden. Ansonsten sollten die "Richtlinien für sachgerechte Düngung" beachtet werden.
Die Höhe sinnvoller mineralischer Phosphor- und Kaliumdüngegaben hängen vom Wirtschafts- und der Mineraldüngermenge im Laufe der Fruchtfolge ab. Liegt ein Bodenuntersuchungsergebnis vor, sollte nach diesem Ergebnis gedüngt werden. Ansonsten sollten die "Richtlinien für sachgerechte Düngung" beachtet werden.
Saatmethode und Saatzeit
Die Drillsaat hat sich bei trockenen Bedingungen gut bewährt. Die Breitsaat ist vor allem bei ausreichenden Niederschlägen besonders zu empfehlen, weil das Saatgut auf optimaler Saattiefe (0,5 bis 1 cm) abgelegt wird. Wichtiges Kriterium für die Saatzeit sollte der Bodenzustand sein. Dieser sollte so abgetrocknet sein, dass er ohne Verdichtungsschäden bearbeitet werden kann.
Feldfutterbestände, die im Spätsommer angelegt werden, entwickeln sich gut, weil zu diesem Zeitpunkt der Niederschlag ausreichend ist und die Temperaturen nicht mehr so hoch sind. Kleegrasbestände sollten bis Anfang September angelegt werden, damit sie nicht auswintern. Eine Deckfrucht (z.B. Saathafer 60 kg pro ha, Wintertriticale 60 kg pro ha oder 10 bis 15 kg pro ha Einjähriges Raygras (Westerwoldisches Raygras)) kann immer empfohlen werden. Bis Mitte August ausgesäte Deckfrüchte liefern einen Milchmehrertrag von rund 1.900 kg/ha.
Feldfutterbestände, die im Spätsommer angelegt werden, entwickeln sich gut, weil zu diesem Zeitpunkt der Niederschlag ausreichend ist und die Temperaturen nicht mehr so hoch sind. Kleegrasbestände sollten bis Anfang September angelegt werden, damit sie nicht auswintern. Eine Deckfrucht (z.B. Saathafer 60 kg pro ha, Wintertriticale 60 kg pro ha oder 10 bis 15 kg pro ha Einjähriges Raygras (Westerwoldisches Raygras)) kann immer empfohlen werden. Bis Mitte August ausgesäte Deckfrüchte liefern einen Milchmehrertrag von rund 1.900 kg/ha.
Saatgutmischungen statt Reinsaat
Mischungen von Leguminosen mit Gras sind gegenüber Reinsaaten, z. B. nur Rotklee, immer vorzuziehen. Leguminosen liefern dabei den Rohproteinertrag. Daher sollte in einer Mischung ein Anteil an Leguminosen nicht fehlen. Bei den Grünlandversuchen in Weindorf von der LFS Althofen haben sich die Futterbau- und Grünlandnachsaatmischungen bewährt (siehe Downloadbereich).
Die Mischungen bringen folgende Vorteile:
Die Mischungen bringen folgende Vorteile:
- Höhere Ertragssicherheit durch geringeren Ertragsabfall bei Auftreten von Krankheiten und Schädlingen (siehe Tabelle).
- Langsamer Qualitätsabfall.
- Höhere Schmackhaftigkeit, damit wird eine höhere Futteraufnahme erreicht.
- Vielseitige Nutzung, da neben der Grünfütterung auch Heu- und Silagebereitung möglich ist. Die verschiedenen und angepassten ÖAG-Wechselwiesen und ÖAG-Feldfuttermischungen bringen auf den ackerfähigen Standorten Erträge von 10 bis 16 t Trockenmasse (TM) pro Jahr. Bei rechtzeitiger Ernte (Ähren-/Rispenschieben der Leitgräser) liefern diese Mischungen Energiegehalte von 6,0 bis 6,4 MJ NEL/kg TM und Eiweißgehalte von 170 bis 220 g/kg TM. Dies ergibt realistische Qualitätserträge von 50.000 bis 80.000 MJ NEL/ha. Silomais liegt in derartigen Lagen bei 60.000 bis 90.000 MJ NEL/ha. Der große Vorteil der kleeartigen Feldfutterbestände zeigt sich im gewaltigen Eiweißertrag von 1700 bis 3500 kg/ha und Jahr. Das Feldfutter ist dabei ein wesentlicher Aspekt der heimischen Eiweißversorgung am viehhaltendem Betrieb.
Saatgutreklamation
Häufig wird die Meinung vertreten, dass Ampfersamen in den Mischungen enthalten sind. Dies kann aufgrund vieler Untersuchungen nicht bestätigt werden, obwohl es auch nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Nach praktischer Erfahrung ist jedoch bekannt, dass der im Boden lang keimfähige Ampfersamen im Zuge der Bodenvorbereitung in obere Bodenschichten kommen und hier ideale Keimbedingungen vorfinden könnte. Saatgutreklamationen können nur durchgeführt werden, wenn 400 Gramm zur Untersuchung auf Fremdbesatz eingesendet werden. Deshalb empfiehlt es sich, ein wenig Saatgut samt Saatgutetikett im Ansaatjahr von der gesäten Mischung aufzubewahren, damit mögliche Saatgutreklamation durchgeführt werden können.
Bei den ÖAG-Saatgutmischungen werden 100 g untersucht und es darf hier kein Ampfersamen enthalten sein. Bei den Handelsmischungen werden 50 g untersucht und es dürfen hier fünf Samen darin vorkommen.
Bei den ÖAG-Saatgutmischungen werden 100 g untersucht und es darf hier kein Ampfersamen enthalten sein. Bei den Handelsmischungen werden 50 g untersucht und es dürfen hier fünf Samen darin vorkommen.
Grünlanderneuerung
Bei Grünlandflächen, die noch nie mittels Pflug erneuert wurden, besteht die Gefahr, dass sich der neu angelegte Futterbestand nicht entwickeln kann. Der Grund dafür liegt darin, dass der Humusanteil durch den Wendevorgang in die untere Bodenschicht eingebracht wird. Somit befindet sich der "Rohhumus" an der Bodenoberfläche, dadurch wird das Anwachsen der Saatgutmischung negativ beeinflusst. Durch eine Kalkung und Düngung mit Wirtschaftsdünger kann diese Problematik reduziert werden. Es dauert ein bis drei Jahre, bis dieser Bestand wieder den gewünschten Ertrag liefert. Daher sollte das Grünland unter Berücksichtigung dieser Problematik nicht mittels Pflug erneuert werden. Dementsprechend erfolgreicher ist eine Nachsaat.
Saatgutmischungen
Das ÖAG-Handbuch sowie eine Übersicht aller aktuellen ÖAG-Qualitätssaatgutmischungen und ihrer spezifischen Eigenschaften und empfohlenen Einsatzbereiche für die Mischungssaisonen 2020 bis 2022 kann unter www.ktn.lko.at (Pflanzenbau/Grünland und Futterbau) oder die Saatgutmischungssuche unter www.gruenland-viehwirtschaft.at im Reiter "Saatgut" und weiter "Mischungssuche" heruntergeladen werden.
Saatgutmischungen der "Saatgut Austria" sind nach einem von Experten erstellten Mischungsrahmen für Österreich zusammengesetzt. Die Bezeichnung entspricht dem Verwendungszweck und der angeführten Anbaulage für die österreichische Landwirtschaft. Alle Saatgutmischungen sind bei der österreichischen Behörde (Bundesamt für Ernährungssicherheit, Wien) registriert. Die Mischungspartner (Einzelkomponenten) entsprechen mindestens EU-Standard.
Saatgutmischungen der "Saatgut Austria" sind nach einem von Experten erstellten Mischungsrahmen für Österreich zusammengesetzt. Die Bezeichnung entspricht dem Verwendungszweck und der angeführten Anbaulage für die österreichische Landwirtschaft. Alle Saatgutmischungen sind bei der österreichischen Behörde (Bundesamt für Ernährungssicherheit, Wien) registriert. Die Mischungspartner (Einzelkomponenten) entsprechen mindestens EU-Standard.