EU erlaubt UV-behandeltes Insektenpulver im Essen
Mit 10. Februar darf in der Europäischen Union UV-behandeltes Insektenpulver in Lebensmitteln verwendet werden. Konkret geht es dabei um Pulver ganzer Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor). Mehlkäfer sind grundsätzlich bereits als Lebensmittel zugelassen, bei der neuen Zulassung geht es um die UV-Behandlung. Durch diesen Schritt wird laut der EU-Kommission der Vitamin-D-Gehalt des Pulvers erhöht. Der neuen Verordnung zufolge dürfen die pulverisierten und entsprechend behandelten Larven zunächst nur durch eine französische Firma in Verkehr gebracht werden.
Das Pulver darf laut der jüngsten Entscheidung auf europäischer Ebene konkret in Brot und Gebäck, Kuchen, Teigwaren, verarbeiteten Kartoffelprodukten, Käse und Käseprodukten sowie Obst- und Gemüsekompotten verwendet werden.
Antrag auf Zulassung
Insekten dürfen schon seit längerem in der EU in Lebensmitteln verwendet werden. Hersteller müssen dafür eine Zulassung beantragen. Wenn Insekten in Lebensmitteln verwendet werden, muss das auf der Verpackung stehen. Bis zu 10 % des Produktes dürfen laut einer Verordnung aus dem Jahr 2021 aus Mehlwurmpulver bestehen. Anders als bei dem regulären Mehlwurmpulver dürfen laut der aktuellen Verordnung lediglich 4 % des Endproduktes aus dem UV-behandelten Insektenpulver bestehen.
„Die Menschen in der EU können wählen, was sie essen, und niemand zwingt sie, Insekten oder Würmer zu essen“, teilte die EU-Kommission mit. Es gebe klare Regeln und Informationen über diese Form der Lebensmittel. Bevor sie auf den Markt gebracht werden könnten, würden sie sehr strenge wissenschaftliche Bewertungen durchlaufen.
„Die Menschen in der EU können wählen, was sie essen, und niemand zwingt sie, Insekten oder Würmer zu essen“, teilte die EU-Kommission mit. Es gebe klare Regeln und Informationen über diese Form der Lebensmittel. Bevor sie auf den Markt gebracht werden könnten, würden sie sehr strenge wissenschaftliche Bewertungen durchlaufen.
Teils große Vorbehalte
Bisher bleiben Verbraucherinnen und Verbraucher, was Insekten als Lebensmittel angeht, aber eher skeptisch. Einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Lebensmittel- und Tiernahrungsherstellers Heristo AG zufolge haben vor allem die älteren Befragten zum Teil große Vorbehalte. Jüngere Menschen stehen neuen Technologien zwar grundsätzlich aufgeschlossener gegenüber, teilen aber mit älteren Befragten die Skepsis gegenüber alternativen Produkten aus Insekten. Gesundheitliche Bedenken spielen eine zentrale, Umweltaspekte nur eine untergeordnete Rolle. Insekten gelten zwar als nahrhaft und reich an Proteinen und zählen in vielen Ländern zur gewöhnlichen Küche. Sie können auch zu einer nachhaltigen Ernährung beitragen, da sie verhältnismäßig ressourcenschonend gezüchtet werden können. Risiken können jedoch für Allergiker bestehen. Neben dem Hinweis, dass Mehlwürmer in einem Produkt enthalten sind, muss daher auch ein Allergiehinweis darauf zu finden sein.