Eine Zukunft mit Bio
Egal ob Stickstoffeinsatz oder Futtermittelimport, die Biolandwirtschaft war nur am Rande betroffen. Dazu kommen Ökosystemleistungen wie Kreislaufwirtschaft, Biodiversitätsleistungen und, von der Gesellschaft mehr und mehr eingefordert, hohe Tierwohlstandards. Damit ist der Biolandbau auch eine Investition in die Zukunft: fruchtbarer Boden, sauberes Trinkwasser und eine intakte Fauna und Flora sind unser aller Lebensgrundlagen.
Biomarkt bleibt stabil
Stärkstes Motiv für den Kauf von Biolebensmitteln ist das eigene Wohlbefinden, danach folgen Geschmack, keine Chemie und die Kombination mit Regionalität. Heute wird Bio von allen sozialen Schichten, Einkommen, Altersgruppen und Bildungsniveaus gekauft, besonders aber von jungen Familien und Älteren, also in einer Lebensphase, wo besonders auf die Qualität der Lebensmittel geachtet wird. In Österreich konnte der Bioabsatz im letzten Jahr stabil gehalten werden, wohl auch, weil die Preiserhöhungen bei Bioprodukten im Vergleich zu konventionellen Produkten moderater ausfielen. Damit hat sich aber auch die Preisdifferenz im Handel verringert. Bei der Absatzmenge der Bioprodukte bewegt man sich immer noch weit über dem Niveau von 2019 mit einem durchschnittlichen mengenmäßigen Anteil von 9,7% und auch wertmäßig konnte im Jahr 2022 eine Steigerung erzielt werden. Der wertmäßige Anteil der Bioprodukte im Lebensmitteleinzelhandel betrug im Vorjahr
11,5% und im 1. Quartal 2023 wertmäßig 11,9%. Der Bioanteil liegt daher sowohl wertmäßig als auch mengenmäßig weit über dem Vor-Corona-Krisen-Niveau: seit 2017 hat sich der Absatz von Biolebensmitteln im Lebensmitteleinzelhandel um rund 53% erhöht! Vor allem Biofleisch hat sich im Vorjahr gut entwickelt, der österreichische Markt für Biomasthühner etwa konnte auch 2022 ausgebaut werden.
Auf unserem wichtigsten Exportmarkt Deutschland forcieren nun auch die Supermärkte ein breiteres Biosegment und das dürfte dazu beitragen, dass es im Vorjahr zwar Rückgänge gab, dies aber vor allem
in den Naturkostläden. Besonders erfreulich ist, dass auch in der Gastronomie nach wie vor ein steigender Bioanteil zu verzeichnen ist - vor allem bei Käse, Fleisch und Feinkost hat es leichte Zuwächse gegeben, auch wenn hier bei einem Gesamtanteil von 4,3% noch viel Potenzial bleibt. Den Gastronomiebetrieben und Großküchen sollte daher auch bei der Entwicklung von neuen Märkten in
den nächsten Jahren verstärktes Augenmerk geschenkt werden.
Entwicklung der Betriebe
Nach einem relativ starken Anstieg der Biobetriebe in den vergangenen Jahren ist in Kärnten mit dem Einstiegsjahr 2023 die Zahl der Betriebe in der ÖPUL-Maßnahme Bio von 1.794 Betrieben auf etwa 1.650 Betriebe gesunken. Damit zählt unser Bundesland neben Tirol und Salzburg zu jenen mit den stärksten Rückgängen. Insbesondere Mutterkuhbetriebe in den Bezirken St. Veit, Spittal und
Hermagor haben sich entschieden, nicht mehr in die Maßnahme Bio einzusteigen. Als Gründe für den Ausstieg werden von den rinderhaltenden Betrieben die mangelnde Marktdifferenzierung bei den Einstellern, der zu geringe Unterschied bei der Förderung im Vergleich zu anderen Maßnahmen bei steigendem bürokratischem Aufwand genannt. Bei Milchbetrieben spielen auch das begrenzte Leistungsniveau durch die Auflagen bei Fütterung und Weide eine Rolle und ein Teil der Betriebe steigt auch einfach gänzlich aus der Bewirtschaftung aus. Damit sinkt voraussichtlich auch
der Anteil der Biogrünlandflächen um etwa 2.600 ha während der Anteil der Bioackerflächen nahezu konstant bleibt.
Bioeinstieg überlegen
Warum sich ein Betrieb für die biologische Wirtschaftsweise entscheidet, hat verschiedenste Gründe. Eines spielt jedoch immer wieder eine wichtige Rolle - den Nachkommen einen "gesunden Betrieb" zu hinterlassen - auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Neben den Absatzmöglichkeiten, die je nach Betrieb
individuell auch im Biobereich sehr unterschiedlich ausfallen können, tragen auch die öffentlichen Gelder und der leistbare Arbeitsaufwand zur Entscheidung für Bio bei. Somit ist die Umstellung auf Biolandwirtschaft eine langfristige Familien- und Betriebsentscheidung, die wohlüberlegt sein sollte und es macht jedenfalls Sinn, die umfangreichen Beratungsangebote des Biozentrums in Anspruch zu nehmen. Gründe für einen Bioeinstieg sind in erster Linie Absatzchancen und eine umweltgerechte, nachhaltige Bewirtschaftung des Hofes.
Gute Nachrichten gibt es in diesem Sinne daher auch für Veredelungsbetriebe, nachdem im Vorjahr die Futterpreise massiv gestiegen sind, entspannt sich hier die Situation bereits und es wird mit weiteren Preissenkungen im Laufe der nächsten Monate gerechnet. Interessant ist ein Umstieg für nachhaltig wirtschaftende Betriebe in allen Bereichen, wo es einen gut funktionierenden Absatzmarkt gibt - in der Tierhaltung insbesondere in der Schweinehaltung, Geflügelhaltung sowie für Mutterkuhhalter in den Segmenten Jungrind und Weiderind, für Ackerbauern und bei Gemüse in der Marktgärtnerei. Eines hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt: trotz etlicher Krisen hat sich die Biolandwirtschaft immer weiterentwickelt und das sollte sich auch zukünftig nicht ändern.
Gute Nachrichten gibt es in diesem Sinne daher auch für Veredelungsbetriebe, nachdem im Vorjahr die Futterpreise massiv gestiegen sind, entspannt sich hier die Situation bereits und es wird mit weiteren Preissenkungen im Laufe der nächsten Monate gerechnet. Interessant ist ein Umstieg für nachhaltig wirtschaftende Betriebe in allen Bereichen, wo es einen gut funktionierenden Absatzmarkt gibt - in der Tierhaltung insbesondere in der Schweinehaltung, Geflügelhaltung sowie für Mutterkuhhalter in den Segmenten Jungrind und Weiderind, für Ackerbauern und bei Gemüse in der Marktgärtnerei. Eines hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt: trotz etlicher Krisen hat sich die Biolandwirtschaft immer weiterentwickelt und das sollte sich auch zukünftig nicht ändern.