Eine Trendwende im konventionellen Ackerbau
Die Flächenauswertung aufgrund der AMA-Mehrfachantragsdaten 2023 zeigt in Kärnten in der konventionellen Produktion eine Steigerung bei den Wintergetreidearten Gerste und Triticale von rund 270 ha. Grund sind, wie schon in den letzten Jahren, die guten Ertragserwartungen auch in heißen und trockenen Sommern.
Entgegen der österreichweiten Ausweitung der Maisflächen um etwa 5050 ha wurden in Kärnten die Maisanbauflächen um rund 1600 ha reduziert. Begründet ist dies durch die Fruchtfolgeauflagen
im Rahmen der Kärntner Maiswurzelbohrer-Verordnung, die verschiedenen Fruchtfolgeauflagen der GAP 23 und die beträchtliche Reduktion der Gesamtackerfläche 2023 in Kärnten.
Die beantragte Gesamtackerfläche von 58.827 ha im Jahr 2022 hat sich im Jahr 2023 auf 57.314 ha verringert, dies bedeutet ein Minus von 1513 ha. Es lässt die Vermutung zu, dass doch einige flächenstarke Betriebe keinen MFA 23 gestellt haben und sich aufgrund der neuen Erfordernisse der GAP 23 aus dem „neuen System“ der Konditionalität und ÖPUL 23 verabschiedet haben. Für Kärnten von Bedeutung ist die Flächensteigerung von Hirse um 100 ha gegenüber dem Vorjahr. Hirse wird zunehmend in der Fütterung eingesetzt, und außerdem ist sie in heißen Sommern eine robuste Pflanze mit Ertragspotenzial.
Die Sojabohnenfläche verringerte sich um rund 520 ha, hierfür kann sicher die negative Entwicklung am Eiweißfuttermarkt verantwortlich gemacht werden. Im Frühjahr 2023 notierte an der Wiener Produktenbörse inländische Sojabohne um 10 Euro/t unter importiertem GVO-Sojaschrot.
Acker-Grünbrachen wurden auf rund 1100 ha angelegt. Diese Flächen könnten sich im nächsten Jahr noch erhöhen, da im Rahmen der Konditionalität (GLÖZ 8-Bestimmung) die 4 %-Stilllegung heuer aufgrund des Kriegsgeschehens in der Ukraine noch mit dem Anbau von Getreide, Leguminosen oder Sonnenblume erfüllt werden konnte.