Die Ideen gehen ihnen nicht aus
Anregungen und Ideen holt sich Hans Joas gerne von überall. „Jetzt vorhin war ich beim Weltspartag auf der Bank, und da haben sie mich gefragt, ob wir wieder Maischalan haben“, sagt der 41-Jährige Betriebsführer, er lacht.
Ja, Maischalan – also handflächengroße Laibchen aus gekochtem Beuschel, Kopf, Rollgerste, Kräutern und Gewürzen im Schweinsnetz, die gibt es im schmucken Hofladen des Gasthauses Joas jetzt saisonbedingt wieder. Ebenso wie mehr als 70 weitere Spezialitäten, die Hans Joas und seine Gattin Sabrina, 40, übers Jahr verteilt selbst handfertigen: Grillfleisch, Rippalan, Frankfurter, Käsekrainer, Extrawurst, Braunschweiger, Leberkäse, Suppeneinlagen, Brotsorten, Süßspeisen – die Liste ließe sich lange fortsetzen. Käseleberkäse oder mit Chilli, laufend kämen neue Kundenwünsche dazu, sagen die beiden. Lediglich die angebotenen Semmeln, Erdäpfel und Wachteleier stammen nicht aus eigener Erzeugung.
Das Echo ist riesig. „Begonnen haben wir im Hofladen mit einem Kühlschrank, jetzt sind es fünf“, erzählt Sabrina Joas.
Den Turbo für das Projekt Hofladen am Doppelbetrieb vulgo Wirt/Resch zündete, richtig, die Coronakrise. Mastschweine halten, schlachten, Wurst, Speck, Brot erzeugen – all das hatte bei den Joas, deren Wurzeln in Thalsdorf bis ins Jahr 1902 zurückreichen, bereits Tradition. Die Schmankalan waren in erster Linie ihren Gasthausgästen vorbehalten. Doch mit dem ersten Lockdown im Jahr 2020 und der behördlich verordneten Schließung der Gastronomie blieb plötzlich sehr viel Hoffleisch übrig. Also kam Plan B: der Hofladen.
Hans ist gelernter Schlosser, Sabrina ausgebildete Volksschullehrerin, die früher als Erzieherin in einem Kinderheim arbeitete und vor der Liebe zu ihrem Mann von der Landwirtschaft, wie sie sagt, „null Ahnung“ hatte. Beide bereuen die Ausweitung der Direktvermarktung nicht, auch dank der wertvollen Unterstützung der Seniorchefs Antonia, 70, und Johann, 78, sowie von Sabrinas Mama.
Freilich, die Stückzahlen ihrer Produkte weiter erhöhen, das wollen die dreifachen Eltern nicht. Denn der Arbeitsaufwand wandle ohnehin bereits „am Limit.“ Die Tagwache ertönt oft um halb vier in der Früh. Außerfamiliäre Arbeitskräfte sind außer beim Schlachten trotzdem kein Thema.
„Wir produzieren saisonal“, erläutert Sabrina Joas, „und wenn die Ware aus ist, ist sie aus.“
Ja, Maischalan – also handflächengroße Laibchen aus gekochtem Beuschel, Kopf, Rollgerste, Kräutern und Gewürzen im Schweinsnetz, die gibt es im schmucken Hofladen des Gasthauses Joas jetzt saisonbedingt wieder. Ebenso wie mehr als 70 weitere Spezialitäten, die Hans Joas und seine Gattin Sabrina, 40, übers Jahr verteilt selbst handfertigen: Grillfleisch, Rippalan, Frankfurter, Käsekrainer, Extrawurst, Braunschweiger, Leberkäse, Suppeneinlagen, Brotsorten, Süßspeisen – die Liste ließe sich lange fortsetzen. Käseleberkäse oder mit Chilli, laufend kämen neue Kundenwünsche dazu, sagen die beiden. Lediglich die angebotenen Semmeln, Erdäpfel und Wachteleier stammen nicht aus eigener Erzeugung.
Das Echo ist riesig. „Begonnen haben wir im Hofladen mit einem Kühlschrank, jetzt sind es fünf“, erzählt Sabrina Joas.
Den Turbo für das Projekt Hofladen am Doppelbetrieb vulgo Wirt/Resch zündete, richtig, die Coronakrise. Mastschweine halten, schlachten, Wurst, Speck, Brot erzeugen – all das hatte bei den Joas, deren Wurzeln in Thalsdorf bis ins Jahr 1902 zurückreichen, bereits Tradition. Die Schmankalan waren in erster Linie ihren Gasthausgästen vorbehalten. Doch mit dem ersten Lockdown im Jahr 2020 und der behördlich verordneten Schließung der Gastronomie blieb plötzlich sehr viel Hoffleisch übrig. Also kam Plan B: der Hofladen.
Hans ist gelernter Schlosser, Sabrina ausgebildete Volksschullehrerin, die früher als Erzieherin in einem Kinderheim arbeitete und vor der Liebe zu ihrem Mann von der Landwirtschaft, wie sie sagt, „null Ahnung“ hatte. Beide bereuen die Ausweitung der Direktvermarktung nicht, auch dank der wertvollen Unterstützung der Seniorchefs Antonia, 70, und Johann, 78, sowie von Sabrinas Mama.
Freilich, die Stückzahlen ihrer Produkte weiter erhöhen, das wollen die dreifachen Eltern nicht. Denn der Arbeitsaufwand wandle ohnehin bereits „am Limit.“ Die Tagwache ertönt oft um halb vier in der Früh. Außerfamiliäre Arbeitskräfte sind außer beim Schlachten trotzdem kein Thema.
„Wir produzieren saisonal“, erläutert Sabrina Joas, „und wenn die Ware aus ist, ist sie aus.“
Stressfrei schlachten
Augenmerk legte Hans Joas zuletzt auf den Ausbau seines zertifizierten Schlachtraums. Er bietet interessierten Landwirten Lohnschlachtung von Schweinen und Rindern an.
Stressfreies Schlachten ist ihm besonders wichtig. Vor dem Schlachtakt bekommen seine Mastschweine auf einem betonierten Vorplatz zur Eingangstüre zwei Stunden Zeit sich auszuruhen. Erst dann werden sie einzeln in den Schlachtraum geholt. Für Hans die logische Folge des Tierwohlangebotes: Genießen doch seine Rüssler im Stallgebäude Stroh und Auslauf ins Freie.
Den Ackerbau erledigt er gemeinsam mit seinem Vater Johann. Bis auf Pflanzenschutz und Mähdrusch kommen sie ohne Fremdarbeitskräfte aus. Bei der Waldarbeit, meint Hans Joas, werde sich das wegen der wachsenden Nachfrage in der Direktvermarktung künftig „nicht mehr ausgehen“.
Ein großes Thema am Betrieb ist die Produktion von Hackschnitzel, ebenso die Ernte von Sonnenenergie durch Photovoltaik. Erklärtes Ziel ist es, die hohen Wärme- und Energiekosten stetig zu senken. Deshalb arbeitete der Tüftler zuletzt eineinhalb Jahre mit der Energieberatung der Landwirtschaftskammer Kärnten zusammen. „Das hat perfekt geklappt“, freut er sich.
Stressfreies Schlachten ist ihm besonders wichtig. Vor dem Schlachtakt bekommen seine Mastschweine auf einem betonierten Vorplatz zur Eingangstüre zwei Stunden Zeit sich auszuruhen. Erst dann werden sie einzeln in den Schlachtraum geholt. Für Hans die logische Folge des Tierwohlangebotes: Genießen doch seine Rüssler im Stallgebäude Stroh und Auslauf ins Freie.
Den Ackerbau erledigt er gemeinsam mit seinem Vater Johann. Bis auf Pflanzenschutz und Mähdrusch kommen sie ohne Fremdarbeitskräfte aus. Bei der Waldarbeit, meint Hans Joas, werde sich das wegen der wachsenden Nachfrage in der Direktvermarktung künftig „nicht mehr ausgehen“.
Ein großes Thema am Betrieb ist die Produktion von Hackschnitzel, ebenso die Ernte von Sonnenenergie durch Photovoltaik. Erklärtes Ziel ist es, die hohen Wärme- und Energiekosten stetig zu senken. Deshalb arbeitete der Tüftler zuletzt eineinhalb Jahre mit der Energieberatung der Landwirtschaftskammer Kärnten zusammen. „Das hat perfekt geklappt“, freut er sich.
Wenn Strom ausfällt
Anregungen und Ideen holt sich Hans Joas, wie erwähnt, von überall. Gerne von der Freiwilligen Feuerwehr Thalsdorf. Wo der stellvertretende Kommandant erstmals mit dem Thema Notstromversorgung bei einem Blackout (längerfristiger, großflächiger Stromausfall, Anm.) in Berührung kam.
„Sollte ein Blackout kommen, von dem alle reden, kann ich in der Landwirtschaft und im Gasthaus weiterarbeiten“, sagt er und deutet auf den alten Miststreuer in der Maschinenhütte. Auf dem Zweiachser thront ein 80 kW starkes Notstromaggregat mit 500-Liter-Dieseltank und Schaltkasten. So ist er mobil. Und kann, wenn die Lichter plötzlich ausgehen, quasi per Knopfdruck am kompletten Betrieb auf Notstrom schalten.
Hierfür war die elektrische Einbindung des Notstromaggregats in das Stromnetz der Kelag erforderlich. Daher kam ihm die neue Fördermaßnahme „Notstromversorgung“ des Agrarreferates des Landes Kärnten, die noch bis Ende März 2022 läuft, gerade recht.
Ob der selbst ausgedachte Notstrom-Miststreuer auch die Eiskunstbahnen im Fall der Fälle dapåckt?
Hans Joas hegt Zweifel daran.
Eines ist jedenfalls für ihn fix: Die Produktion der begehrten Maischalan wird weiter reibungslos funktionieren. Sogar bei einem Blackout.
„Sollte ein Blackout kommen, von dem alle reden, kann ich in der Landwirtschaft und im Gasthaus weiterarbeiten“, sagt er und deutet auf den alten Miststreuer in der Maschinenhütte. Auf dem Zweiachser thront ein 80 kW starkes Notstromaggregat mit 500-Liter-Dieseltank und Schaltkasten. So ist er mobil. Und kann, wenn die Lichter plötzlich ausgehen, quasi per Knopfdruck am kompletten Betrieb auf Notstrom schalten.
Hierfür war die elektrische Einbindung des Notstromaggregats in das Stromnetz der Kelag erforderlich. Daher kam ihm die neue Fördermaßnahme „Notstromversorgung“ des Agrarreferates des Landes Kärnten, die noch bis Ende März 2022 läuft, gerade recht.
Ob der selbst ausgedachte Notstrom-Miststreuer auch die Eiskunstbahnen im Fall der Fälle dapåckt?
Hans Joas hegt Zweifel daran.
Eines ist jedenfalls für ihn fix: Die Produktion der begehrten Maischalan wird weiter reibungslos funktionieren. Sogar bei einem Blackout.
Betriebsspiegel
Familie Hans und Sabrina Joas, vulgo Wirt und vulgo Resch
- Standort: Thalsdorf 8, Gemeinde St. Georgen am Längsee, Bezirk St. Veit, Tel. 0664/3838300,
- E-Mail: hans.joas@aon.at, Website: Facebook (Unser Hofladen Familie Joas)
- Familie: Hans, 41, Sabrina, 40; Kinder Jonas, 10, Felix, 6, Johanna, 4; Antonia 70, Johann, 77
- Seehöhe: 540 m
- Bewirtschaftete Fläche: 33 ha, davon 21 Wald
- Ackerbau: Mais, Getreide (hauptsächlich für den Eigengebrauch)
- Tierhaltung: 20 Mastschweine, Hühner, Hasen
- Weitere Standbeine: Gasthaus mit Kunsteisbahnen, Direktvermarktung mit Hofladen, Schlachtbetrieb (neu)
- Vermarktungsweg: Hofladen (Mo. bis So. von 7 bis 21 Uhr)