„Die Alm macht gesund“
Dass der Aufenthalt auf der Alm in natürlicher Umgebung gesund ist, vermuten viele Almbauern und Almwanderer schon längst. Nun ist es aber medizinisch bestätigt. Das Institut für Ökomedizin an der Paracelsus Privatuniversität Salzburg unter Leitung von Immunologie-Professor Dr. Arnulf Josef Hartl hat in einer klinischen Studie herausgefunden, dass sich schon eine Woche Aufenthalt und Mitarbeit auf einer Alm positiv auf Darm- und Nasen-Mikrobiom, Blutbild und Fettstoffwechsel von Stadtmenschen auswirkt. Das führte Hartl in seinem Vortrag „Alm und Gesundheit“ bei der Hauptversammlung des Kärntner Almwirtschaftsvereins auf der Agrarmesse aus. Nach dem Aufenthalt im Naturpark Riedingtal auf der Seppalm auf 1300 m Höhe seien bei den Probanden eine bessere Herz-Lungen-Fitness, mehr Milchsäurebakterien in der Nase und junge rote Blutkörperchen festgestellt worden, so Hartl: „Und das Cholesterin nimmt signifikant ab, das ist sensationell.“ Auch eine Woche Bergwandern verbessere nachhaltig die kardio-respiratorische Fitness, und ein Aufenthalt am Gartl-Wasserfall im Mölltal stärke das Immunsystem und verringere Stress.
Als weitere positive Nachricht hob Obmann Sepp Obweger die geplante Senkung des Schutzstatus für den Wolf durch die Berner Konvention hervor: „Es ist endlich gelungen, unsere Forderung umzusetzen.“ Durch Eingriffe im Rahmen der Wolfsverordnung und des Alm- und Weideschutzgesetzes seien die Risse auf 44 gesunken (2022 waren es 398). Der durch ausreichende Niederschläge überdurchschnittlich gute Almsommer 2024 sei durch plötzlichen und anhaltenden Wintereinbruch am 14. September jäh beendet worden. Erfreulich sei das Plus bei den Hirten auf den Almen, problematisch hingegen der Rückgang bei den Mutterkühen in Kärnten um fast 28 % seit 2014. Waren es damals noch 52.714, so sind es heute nur mehr 37.998. Negativ bewertet wird auch die „äußerst umständliche“ Doppelmeldung bei Pferden im Rahmen der Alm- und Weidemeldung. Im Hinblick auf die Kombinationshaltung plädierte Obweger für Rücksicht auf kleine Betriebe in Verbindung mit Weidehaltung und Alpung: „Sie dürfen nicht schlechtergestellt werden.“
Neuentwicklungen schilderte Geschäftsführer Josef Brunner: Elisabeth Buchacher, seit 20 Jahren Sennerin auf der Watschiger Alm, ist neue Obfrau des Vereins Gailtaler Almkäse g. U., Klaus Pernul, der 13 Jahre lang Obmann war, und Christoph Wassertheurer, 28 Jahre lang rühriger Geschäftsführer und Aushängeschild der Region, gaben ihr Know-how in jüngere Hände. Neu ist auch das Internet-Portal „Unsere.Almen“, das von „Almfuchs“ Peter Fuchs aus Tirol persönlich vorgestellt wurde. Die Plattform will Bewusstseinsbildung fördern und die nicht aus der Landwirtschaft stammende Bevölkerung über die Bedeutung der Almen informieren. Für die Marke „von der Alm“ seien die Kriterien festgeschrieben, wandte sich Brunner vor allem an die Direktvermarkter. Gert Kronlechner wurde für seine 30-jährige Tätigkeit als Almhalter auf der Fuggeralm geehrt.
Sorgen um die Auftriebszahlen und das Müllproblem auf den Almen machte sich in seinen Grußworten LK-Präsident Siegfried Huber, während Agrarreferent LHStv. Martin Gruber eine angemessene Bezahlung der Leistung der Almbauern einforderte: „Damit junge Menschen in der Landwirtschaft eine Perspektive haben.“
Almwandertag
- Der Landesalmwandertag 2025 führt auf die Fleißner Ochsenalpe in der Gemeinde Heiligenblut im Nationalpark Hohe Tauern.
- Heiligenblut: 980 Einwohner, 230.000 Nächtigungen, 112 landwirtschaftliche Betriebe, 820 Rinder, 1070 Glocknerlämmer. Bürgermeister: Martin Lackner
- Projekte: Glocknerradweg R 8 barrierefrei von Heiligenblut nach Großkirchheim, Lawinenschutzprojekt, Kläranlage, ökologisch geheiztes Hallenbad, Kleinkindbetreuung und Ganztagsschule.
- Das Kraftwerk E-Werk Möll produziert eigenen Strom für die gesamte Gemeinde.
- Fleißner Ochsenalm: 225 ha (zwei Drittel im Nationalpark), 662 ha Futterfläche, 61 Berechtigte, 547 Anteile, fünf Halterhütten, Hubschrauberbelieferung. Auftrieb Mitte Juni, 120 bis 130 GVE, 35 Pferde, 400 Schafe.
- Obmann: Thomas Haritzer.
12. Juli 2025. Zufahrt ins Fleißtal oder mit dem Lift auf das Schareck. Es gibt auch Übernachtungsmöglichkeiten.