Dickungspflege ist in der Waldbewirtschaftung unerlässlich
Nadelholzbestand
In stammzahlreichen Nadelholz-Naturverjüngungen muss daher die Stammzahlreduktion spätestens bis zu einer Bestandshöhe von 5 m durchgeführt werden. Der günstigste Eingriffszeitpunkt liegt aber bereits bei einer Bestandshöhe von 2 - 3 m. Als positive Folgen erhält man eine höhere Stabilität und stärkere Baumdurchmesser. Die Maßnahmen verbessern auch die Vitalität und sorgen für eine Qualitätssteigerung. Wird eine Stammzahlreduktion verabsäumt oder gar nicht durchgeführt, so folgen daraus Stabilitäts- und Vitalitätsverluste.
Mischbestand
Laubholzbestand
Sämtliche Pflegeeingriffe in Dickungen sollten sich immer auf die Oberschicht des Bestands konzentrieren. Kleinere Bäume in der Unterschicht sowie wertvolle Mischbaumarten und vor allem auch Sträucher müssen unbedingt belassen werden. Denn je mehr Struktur vorhanden ist (Baumhöhe, Baumarten usw.), desto besser wird der Wald mit dem Klimawandel zurechtkommen.
Sind mehr pflegebedürftige Flächen vorhanden, als in einem Jahr bearbeitet werden können, kann folgende Dringlichkeitsreihung herangezogen werden:
- leistungsfähige Standorte vor leistungsschwachen,
- Mischbestände vor Reinbeständen,
- und zeitgerechte vor bereits verspäteten Maßnahmen.
- Für waldbauliche Maßnahmen wie etwa Dickungspflegen und Durchforstungen gibt es außerdem interessante Fördermöglichkeiten (Antragstellung bei der Bezirksforstinspektion).
Expertentipp
Eine natürliche Differenzierung in Nadelholz-Naturverjüngungen kann auch über die Überschirmungsintensität und Überschirmungsdauer des Altholzes gesteuert werden. Wird die Nadelholz-Naturverjüngung nur kontinuierlich in Form einer Einzelstammentnahme - im Idealfall Plenterwaldbewirtschaftung - freigestellt und nicht plötzlich, so kristallisieren sich bereits vorwüchsige Individuen heraus, die im Idealfall bereits den notwendigen Mindestabstand (2,5 - 3,0 m) zueinander aufweisen. Dadurch kann der anschließende Pflegeaufwand (Stammzahlreduktion) verringert werden, da die kleineren Bäume, die in der Unterschicht anzutreffen sind, nicht entfernt werden müssen.