Das A & O des Sojaanbaus
Das Jahr 2024 war ein Bohnenjahr - die Erträge stimmten. Gute Anbaubedingungen und gleichmäßig verteilte Niederschläge sorgten für eine hervorragende vegetative Entwicklung. Erst in der zweiten Augusthälfte wurden die Wasserreserven stellenweise knapp.
Die Ernte begann Anfang September und zog sich bis Ende Oktober hin. Bei der Sojaernte den erstmöglichen Termin wahrzunehmen, war nicht nur 2024 wichtig, danach waren die Feuchtigkeiten meist über 15% geblieben, einige haben vielfach im Oktober mit über 20% gedroschen.
Die Ernte begann Anfang September und zog sich bis Ende Oktober hin. Bei der Sojaernte den erstmöglichen Termin wahrzunehmen, war nicht nur 2024 wichtig, danach waren die Feuchtigkeiten meist über 15% geblieben, einige haben vielfach im Oktober mit über 20% gedroschen.
Bodenansprüche
Die Sojabohne ist als Leguminose auf die Zusammenarbeit (= Symbiose) mit den Knöllchenbakterien (Rhizobien) angewiesen. Die Stickstoff-Assimilation wird nur dann erfolgreich sein, wenn die Bedingungen für die Rhizobien passen:
- Die N-Assimilation ist nur bei guter Bodendurchlüftung und nur bei garem Boden ausreichend.
- Garer Boden nur bei optimaler Kalkversorgung - pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich (6 bis 7)
- Nährstoffverfügbarkeit bei pH 6 - 7 optimal
- Hohes N-Angebot aus NO3- bzw. NH4+ vermeiden

Anbautechnik
Die Sojabohne verlangt für einen schnellen Start im Frühjahr ausreichend erwärmte Böden mit mäßiger Bodenfeuchte. Die Keimung und das Auflaufen sollten idealerweise in einer Woche bis maximal zehn Tagen erfolgen. Neben den beiden Parametern Bodentemperatur (ab 10 °C) und Bodenfeuchtigkeit trägt die Exaktheit der Saatgutablage wesentlich zu einem gleichmäßigen Feldaufgang bei.
Das Sojakorn kommt ohne jeden Beizschutz in den Boden.
Rund 40% hochwertiges Eiweiß und 20% Fettgehalt in der Sojabohne ergeben ein hoch verdauliches "Menü" für viele Schadorganismen im Boden.
Aufgrund epigäischer Keimung liegt die optimale Saattiefe zwischen mindestens 2 cm und maximal 4 cm.
Die Optimierung in der Längsverteilung kann die Einzelpflanzenerträge wesentlich erhöhen.
Das Sojakorn kommt ohne jeden Beizschutz in den Boden.
Rund 40% hochwertiges Eiweiß und 20% Fettgehalt in der Sojabohne ergeben ein hoch verdauliches "Menü" für viele Schadorganismen im Boden.
Aufgrund epigäischer Keimung liegt die optimale Saattiefe zwischen mindestens 2 cm und maximal 4 cm.
Die Optimierung in der Längsverteilung kann die Einzelpflanzenerträge wesentlich erhöhen.
Pflanzenschutz
Die Sojabohne entfaltet aufgrund ihrer verhaltenen Jugendentwicklung nur eine geringe Konkurrenzkraft gegenüber Verunkrautung. Umso wichtiger ist ein konsequenter Pflanzenschutz. Bodenherbizide nur auf besseren Böden bei sehr exakter Bodenbearbeitung (feinkrümeliges Saatbeet) und Saattechnik (Saattiefe mind. 3 - 4 cm) einsetzen. Stärkere Niederschläge nach Vorauflauf können massive Schäden verursachen.
Keine Wirkung von Bodenherbiziden auf Wurzelunkräuter
Bei der Behandlung im Nachauflauf dürfen die Unkräuter keinesfalls zu groß sein. Erste Spritzung im Nachauflauf (NA) besser früher, zumindest im 1. Laubblatt der Soja (perfekte Dosiergenauigkeit entscheidend) und die zweite NA-Spritzung im 1. Fiederblatt der Soja.
Keine Wirkung von Bodenherbiziden auf Wurzelunkräuter
Bei der Behandlung im Nachauflauf dürfen die Unkräuter keinesfalls zu groß sein. Erste Spritzung im Nachauflauf (NA) besser früher, zumindest im 1. Laubblatt der Soja (perfekte Dosiergenauigkeit entscheidend) und die zweite NA-Spritzung im 1. Fiederblatt der Soja.
Jahreswitterung
Wie bereits oben beschrieben, begünstigt warmes, mäßig feuchtes Wetter die Jugendentwicklung der Sojabohne. Ab dem Beginn der Blüte bis zur beginnenden Reife (im Wesentlichen Juli und August) profitiert die Sojabohne von warm-feuchten Witterungsbedingungen. In der Reifephase fördert trocken-warme Witterung die Ausreife und Qualität der Sojabohne ganz entscheidend.
Soja-Sorten
Je nach Standort und Boden ist auf das Abreifeverhalten der Sorten zu schauen. In den Gunstlagen Kärntens sind Sorten im Reifebereich 00 empfohlen.
00-Sorten
Aussaatmenge: 4 - 4,5 Packungen pro ha
- Altona Reifezeit 6 - 7: ist spätreifend und langstrohig, hat eine gute Standfestigkeit und ist für die guten Sojabohnenlagen geeignet.
- Alvesta Reifezeit 6: reift mittelspät, hat ebenfalls eine gute Jugendentwicklung und ein schönes helles Korn bei mittellangem Wuchs.
- Es Director Reifezeit 6: ist mittel bis lang im Wuchs, sehr ertragsstark, für die besseren Sojalagen geeignet.
- Sonali Reifezeit 6: ist eine ertragsstarke Sorte mit ausgezeichneter Standfestigkeit, guter Jugendentwicklung und durchschnittlichem Proteingehalt.
- Es Mentor Reifezeit 5: kurzstrohig, standfest, hoher Proteinwert, bewährte Sorte.
- Atacama Reifezeit 6 - 7: späte 00-Sorte, sehr ertragsstark, sehr gute Standfestigkeit, Hülsenplatzfestigkeit, ausgeprägte Trockentoleranz.
000-Sorten
In Übergangslagen und Randlagen sind Sorten im frühen Reifebereich 000 gefragt. Die Saatmenge beträgt in der Regel fünf Packungen pro ha.
- Adelfia 4: kurzstrohig, hat eine rasche Jugendentwicklung, einen hellen Nabel und ein großes Korn.
- Ancagua 4: rasche Jugendentwicklung, langstrohig, gut standfest, mittleres TKG.
- Es Comandor 3: ist kurzstrohig, sehr gut in der Standfestigkeit. Sie ist sehr frühreif und hat eine schnelle Jugendentwicklung.
- Es Compositor 4: hat ein hohes Ertragspotenzial, eine sehr gute Standfestigkeit und ist für feuchte Lagen besonders gut geeignet.
- Aurelina 3: zuverlässige Standardsorte, frühe und homogene Abreife, gute Kornqualität, großes Korn.
- Paprika Reife 2: ertragsstark im frühen Bereich, zweitanbaufähig.
Neue Sorten
Zugelassen - Saatgut ist z. T. begrenzt oder noch nicht vorhanden!
Sojabohne (Reife)
Sojabohne (Reife)
- Aforia (000/3): Saatzucht Donau, hellnabelig, sehr rasche Jugendentwicklung, sehr früh, mittel standfest, sehr hohe Erträge und Protein.
- Aniella (000/4): Saatzucht Donau, dunkelbrauner Nabel, sehr ertragsstark, standfest, sehr gesund, Peronospora (2).
- Azolia (000/4): Saatzucht Donau, hellnabelig, sehr rasche Jugendentwicklung, sehr standfest, sehr hohe Erträge, sehr gesund.
- Astronomix (00/5): Freiherr von Moreau, hellnabelig, rasche Jugendentwicklung, standfest, sehr gesund, guter Ertrag, hohes Protein.
- GL Dori (00/5): Saatzucht Gleisdorf, schwarzer Nabel, sehr rasche Jugendentwicklung, mittlere Kornerträge, hohes Protein, gesund.
- Magma (00/5): RWA, gelber Nabel, sehr rasche Jugendentwicklung, mittel/niedrige Erträge, sehr hohes Protein, gesund.
- GL Kosima (00/6): Saatzucht Gleisdorf, dunkelbrauner Nabel, mittel/niedrige Erträge, sehr standfest, sehr gesund, Samenflecken (2).
- Kingston (00/6): RWA, hellbrauner Nabel, sehr rasche Jugendentwicklung, ertragsstark, gesund, aber Samenflecken (6).
- Lady PZO (00/6): RWA, grauer Nabel, rasche Jugendentwicklung, guter Korn- und Proteinertrag, gesund, Samenflecken (2).
- Allumia (0/8): Saatzucht Donau, gelber Nabel, sehr rasche Jugendentwicklung, sehr hoher Korn- und Proteinertrag, sehr gesund.
- Aspania (0/8): Saatzucht Donau, gelber Nabel, rasche Jugendentwicklung, sehr hoher Korn- und Proteinertrag, sehr gesund.
- RGT Sicilia (0/8): RAGT Österreich, schwarzer Nabel, mittlere Erträge, sehr hohes Protein, gesund, Samenflecken (2).
Der Sojaanbau in Österreich
Die Österreichische Eiweißstrategie sieht die Reduktion von Soja-Importen um 50% bis 2030 vor. Die Lücke soll durch mehr heimische Produktion aufgefüllt werden. Damit würde die Eigenversorgung mit pflanzlichem Eiweiß für die Tierfütterung in Österreich von derzeit 80% nochmals deutlich angehoben werden. Die Förderung von Eiweißfutterpflanzen und die verstärkte Beratung bei gleichzeitiger Verringerung des Eiweißgehaltes in der Fütterung soll die nationale Selbstversorgung sicherstellen.
Österreich liegt beim Anbau von Soja im europäischen Spitzenfeld. Möglich wurde das durch die kontinuierliche Entwicklung von Sorten, derzeit sind 90 Sorten der verschiedenen Reifeklassen zugelassen, die mit den hiesigen klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen. In Kärnten sind rund 4.500 ha Ackerfläche mit Soja bestellt. Dabei wird etwa die Hälfte des Sojaertrags als Speisesoja genutzt und zu Lebensmitteln weiterverarbeitet - insbesondere zu Sojadrinks und Sojaprodukten. Die andere Hälfte entfällt auf Futtermittel. Somit leistet der Sojaanbau in Österreich einen wichtigen Beitrag zur Selbstversorgung mit pflanzlichen Eiweißquellen in Europa.
Österreich liegt beim Anbau von Soja im europäischen Spitzenfeld. Möglich wurde das durch die kontinuierliche Entwicklung von Sorten, derzeit sind 90 Sorten der verschiedenen Reifeklassen zugelassen, die mit den hiesigen klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen. In Kärnten sind rund 4.500 ha Ackerfläche mit Soja bestellt. Dabei wird etwa die Hälfte des Sojaertrags als Speisesoja genutzt und zu Lebensmitteln weiterverarbeitet - insbesondere zu Sojadrinks und Sojaprodukten. Die andere Hälfte entfällt auf Futtermittel. Somit leistet der Sojaanbau in Österreich einen wichtigen Beitrag zur Selbstversorgung mit pflanzlichen Eiweißquellen in Europa.