Causa Ilgenfritz: LK fordert volle Transparenz und Aufklärung
Wie am Montag bekannt wurde, ist der Plan, die Firma I&K-Fleischhandels GmbH zu sanieren, gescheitert. Bei der anberaumten ersten Tagsatzsitzung wurde seitens des Masseverwalters bekanntgegeben, dass der Konkurs über das Unternehmen eröffnet wird. Für die mehr als 100 Gläubiger – viele davon Landwirte – eine Hiobsbotschaft. Anstatt der ohnehin geringen Quote im Fall einer Sanierung könnte nun eine Quote im niedrigen einstelligen Prozentbereich fällig werden. „Diese Nachricht ist ein Schlag ins Gesicht der Bauern, die im Vertrauen auf eine jahrelange Geschäftsbeziehung an die Ilgenfritz Gruppe Vieh verkauft haben, und nun kein Geld sehen“, sagt LK-Präsident Siegfried Huber, der nun eine rasche Aufklärung der Vorgänge in der Ilgenfritz Unternehmensgruppe fordert.
Wie berichtet, besteht die Gruppe aus mehreren Firmen, die sich auf den Vieheinkauf, auf die Verarbeitung und auf den Vertrieb spezialisiert haben. Auch diese Firmen sind nun insolvent, und ob eine Fortführung gelingt, ist aktuell unklar. „Es stellt sich die Frage, wie es soweit kommen konnte und ob das Management alles rechtlich Gebotene getan hat, um den Schaden von den Gläubigern abzuwenden. Hier braucht es volle Aufklärung und Transparenz. Es werden auch die Behörden gefordert sein, zu untersuchen, ob es strafrechtlich relevante Sachverhalte gegeben hat!“, fordert Huber.
Für die Landwirtschaftskammer ist klar, dass es nicht sein kann, dass die Bauern nun mit einer marginalen Quote abgespeist werden, während möglicherweise in einer Schwesterfirma der Unternehmensgruppe Vermögenswerte vorhanden sind, die eine höhere Quote für deren Gläubiger ergeben könnten. Die klare Forderung der Interessenvertretung lautet daher, das Vermögen zu liquidieren und zu gleichen Teilen auf alle Gläubiger der Unternehmensgruppe aufzuteilen, damit die Bauern zumindest den gleichen Anteil bekommen wie alle anderen Gläubiger.