Borkenkäferschäden gezielt vorbeugen
Hohe Schadholzmengen werden vom Buchdrucker oder Großen Achtzähnigen Fichtenborkenkäfer (Ips typographus), gemeinhin als Borkenkäfer bezeichnet, verursacht. Die Situation in Oberkärnten zeigt, welche Ausmaße eine Massenvermehrung des Buchdruckers erreichen kann. Der Klimawandel bedingt nicht nur steigende Temperaturen, sondern auch vermehrte Extremwetterereignisse (z.B. Stürme, Nassschnee). Nach solchen Schadereignissen ist es dann besonders wichtig, bruttaugliches Holz aus dem Wald zu bringen. In vielen Gebieten Kärntens sind bereits jetzt Fichten zu beobachten, die sich braun verfärben, weil sie noch im Herbst vom Borkenkäfer befallen worden sind. Unter der Rinde befinden sich vielfach Käferlarven, die auch auf Grund des relativ milden Winters überlebt haben und sich zu fertigen Käfern weiterentwickeln können. Regelmäßige Kontrollen und rasche Aufarbeitung des Schadholzes sind das Gebot der Stunde.
Ab April (je nach Seehöhe) kommt es bei Temperaturen von mehr als 16,5 °C zum ersten Käferflug (Schwärmbeginn). Einen weiteren Höhepunkt der Flugaktivität gibt es Mitte Juni bis Mitte Juli (zweite Generation), und in tiefen Lagen bei warmer Witterung kann es sogar zur Ausbildung einer dritten Generation kommen. Maßgeblich für die Entwicklungsdauer des Buchdruckers ist die Temperatur. So dauert es von der Eiablage bis zum fertigen Käfer bei durchschnittlich 18 °C noch rund acht Wochen, hingegen werden bei durchschnittlich 24 °C nur mehr etwa fünf Wochen benötigt. Deshalb bildet der Buchdrucker in tieferen Lagen zwei bis drei und in der Hochlage meist nur ein bis zwei Generationen aus.
Eine ideale Voraussetzung für eine Borkenkäfermassenvermehrung ist gegeben, wenn sich aufgrund günstiger Witterungsbedingungen in den tieferen Lagen drei Generationen ausbilden können und reichlich bruttaugliches Holz vorhanden ist. Trockenphasen in Kombination mit einem schlechten Wasserspeichervermögen des Bodens machen die Bäume zusätzlich anfälliger gegenüber Schadeinwirkungen.
Eine ideale Voraussetzung für eine Borkenkäfermassenvermehrung ist gegeben, wenn sich aufgrund günstiger Witterungsbedingungen in den tieferen Lagen drei Generationen ausbilden können und reichlich bruttaugliches Holz vorhanden ist. Trockenphasen in Kombination mit einem schlechten Wasserspeichervermögen des Bodens machen die Bäume zusätzlich anfälliger gegenüber Schadeinwirkungen.
Befallene Bäume rechtzeitig erkennen
Oft wird der Fehler begangen, dass befallene Bäume zu spät erkannt werden und/oder bruttaugliches Holz im Frühjahr nicht rechtzeitig aufgearbeitet und aus dem Wald gebracht wird. Besonders in gefährdeten Gebieten ist es wichtig, sämtliches bruttaugliches Holz rigoros aus dem Wald zu bringen oder fortschutztechnisch zu behandeln. Wipfellose Stämme, die nur noch kurze "grüne Kronen" haben, sollten auch entnommen werden. Der Begriff "saubere Waldwirtschaft" spielt dabei eine wichtige Rolle und ist nach wie vor gültig. Speziell nach Schadereignissen, wie dies teilweise nach Schneebrüchen im heurigen Winter der Fall ist, kann bruttaugliches Holz im Wald unentdeckt verbleiben und für eine (Massen-)Vermehrung des Buchdruckers sorgen.
Speziell an disponierten Standorten oder an Stellen, wo bereits in den Vorjahren Borkenkäferschäden auftraten, sollte im Frühjahr zur Hauptflugphase und bei Befallsbeginn in den tiefen Lagen ab Mitte April und in den höheren Lagen im Mai verstärkt nach Bohrmehl gesucht werden. Weitere Kontrollen sollten bei Anlage der zweiten Generation (Mitte Juni bis Mitte Juli) und in tiefen Lagen bei Anlage einer dritten Generation (August bis September) durchgeführt werden. Das bräunliche Bohrmehl ist meist an Rindenschuppen im Stammfußbereich ersichtlich. Auch auf Spinnennetzen haftet es an. Nach Regenwetter und wenn der weibliche Käfer die Brutgänge fertig angelegt hat, findet man es meist nicht mehr. Ein weiteres Anzeichen für einen Befall können starker Harzfluss am Stamm, vergilbte Nadeln in der Krone, abgefallene grüne Nadeln am Boden und der sogenannte "Spechtspiegel" sein. Dabei handelt es sich um hell ersichtliche Stellen an der Borke durch fehlende Rindenstücke, die vom Specht abgeschlagen werden. Das befallene Holz muss auf alle Fälle rechtzeitig, bevor die Jungkäfer ausfliegen und sich weiter vermehren, aus dem Wald gebracht werden. Die Lagerung dieses Holzes darf nicht unmittelbar neben Waldflächen stattfinden. Zusätzlich können noch weitere Maßnahmen (Entrinden, Kleinschneiden etc.) ergriffen werden. Fällt die Rinde vom Baum ab, so hat ein Großteil der Käfer diesen Baum bereits verlassen und eventuell die angrenzenden Bäume befallen.
Speziell an disponierten Standorten oder an Stellen, wo bereits in den Vorjahren Borkenkäferschäden auftraten, sollte im Frühjahr zur Hauptflugphase und bei Befallsbeginn in den tiefen Lagen ab Mitte April und in den höheren Lagen im Mai verstärkt nach Bohrmehl gesucht werden. Weitere Kontrollen sollten bei Anlage der zweiten Generation (Mitte Juni bis Mitte Juli) und in tiefen Lagen bei Anlage einer dritten Generation (August bis September) durchgeführt werden. Das bräunliche Bohrmehl ist meist an Rindenschuppen im Stammfußbereich ersichtlich. Auch auf Spinnennetzen haftet es an. Nach Regenwetter und wenn der weibliche Käfer die Brutgänge fertig angelegt hat, findet man es meist nicht mehr. Ein weiteres Anzeichen für einen Befall können starker Harzfluss am Stamm, vergilbte Nadeln in der Krone, abgefallene grüne Nadeln am Boden und der sogenannte "Spechtspiegel" sein. Dabei handelt es sich um hell ersichtliche Stellen an der Borke durch fehlende Rindenstücke, die vom Specht abgeschlagen werden. Das befallene Holz muss auf alle Fälle rechtzeitig, bevor die Jungkäfer ausfliegen und sich weiter vermehren, aus dem Wald gebracht werden. Die Lagerung dieses Holzes darf nicht unmittelbar neben Waldflächen stattfinden. Zusätzlich können noch weitere Maßnahmen (Entrinden, Kleinschneiden etc.) ergriffen werden. Fällt die Rinde vom Baum ab, so hat ein Großteil der Käfer diesen Baum bereits verlassen und eventuell die angrenzenden Bäume befallen.
Fünf Tipps
- Schneebrüche und Windwürfe unbedingt aufarbeiten und beseitigen.
- Im Frühjahr und zu Beginn des Käferfluges an disponierten Stellen (z. B. Stellen, wo bereits in den vergangenen Jahren Käferschäden auftraten) nach Bohrmehl suchen.
- Befallene Bäume und Käfernester zügig aufarbeiten.
- Bei vorhandenen Käfernestern auch angrenzende gesund erscheinende Bäume schlägern und auf Befall kontrollieren.
- Mittel- und langfristig gesunde, arten- und strukturreiche Wälder, die gleichzeitig an den Klimawandel angepasst sind, aufbauen.
Informationen
Weitere Informationen sind in Form von Broschüren und beim Forstreferat der Landwirtschaftskammer Kärnten erhältlich.
Auf der vom Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz (Universität für Bodenkultur Wien) erstellten Homepage Phenips können die Flugaktivität und der Entwicklungsstand für die Nahbereiche von den vorhandenen Klimastationen verfolgt werden. Zusätzlich gibt es Kartenübersichten zum aktuellen Gefährdungspotenzial, das, von Temperatur und Niederschlag abhängig, eingeschätzt wird.
Weitere Informationen sind in Form von Broschüren und beim Forstreferat der Landwirtschaftskammer Kärnten erhältlich.
Auf der vom Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz (Universität für Bodenkultur Wien) erstellten Homepage Phenips können die Flugaktivität und der Entwicklungsstand für die Nahbereiche von den vorhandenen Klimastationen verfolgt werden. Zusätzlich gibt es Kartenübersichten zum aktuellen Gefährdungspotenzial, das, von Temperatur und Niederschlag abhängig, eingeschätzt wird.