Borkenkäfergefahr nach Einzelwürfen
Studien, die nach den Windwürfen der letzten Jahre durchgeführt wurden, ergaben, dass neben einer möglichst zügigen Aufarbeitung des Schadholzes vor allem auch die Reihenfolge der Arbeiten für einen Käferbefall entscheidend sein kann. Es sollte nach Sturmereignissen nicht kopflos mit dem Aufarbeiten begonnen werden, sondern - nach sorgfältiger Prüfung der Gegebenheiten vor Ort - eine Reihung der Schadflächen erfolgen. Dabei sollte entschieden werden, welche Flächen sofort zur Aufarbeitung anstehen und welche auf Grund ihres geringeren Risikopotenzials noch einige Zeit unaufgearbeitet liegen bleiben können. Man sollte sich auch einen genauen Überblick über die Schadholzmengen verschaffen, um baldigst mit der Sägeindustrie wegen der Abnahme Kontakt aufnehmen zu können. Beachten Sie den Schlussbrief!
Momentan wichtig ist vor allem, dass die ausgehende Käfergefahr von Einzelwürfen nicht unterschätzt und der Wald auf allfällige Windwurfschäden kontrolliert wird. Bei den anhaltend hohen Temperaturen ist der Borkenkäfer bereits aktiv!
Tipps zur Aufarbeitung
- Die Baumart Fichte sollte vor anderen Nadel- und Laubbaumarten aufgearbeitet werden.
- Einzel- und Nesterwürfe vor Flächenwürfen; das Risikopotenzial kleiner Sturmflächen ist in Relation zur geworfenen Holzmasse größer. Bei Großflächen besteht in vielen Fällen die Möglichkeit einer mechanischen Aufarbeitung, die nicht nur schneller, sondern vor allem auch sicherer ist.
- Bruchholz vor Wurfholz; noch an der Wurzel hängendes Holz stellt kurzfristig keine so große Gefahr dar wie Bruchholz, da der Baum noch versorgt wird.
- Betroffene Bestände mit stärkeren Dimensionen (>20 cm BHD) sollten vor Sturmflächen mit schwächeren Dimensionen geräumt werden.
- Sonnseiten vor Schattseiten
- Tieflagen vor Hochlagen
- Vorrangige Behandlung von Schutzwäldern
Weitere wichtige Punkte
- Wesentlich ist die zügige Aufarbeitung gefährdeter Bestände, wobei sich die Aufarbeitungsfortschritte an Kapazitätsengpässen - wie z. B. Rücke-, Transport- oder Lagerkapazitäten - orientieren müssen.
- Man sollte möglichst bald mit der Sägeindustrie Kontakt aufnehmen, damit eine schnellstmögliche Abfuhr der aufgearbeiteten Hölzer gewährleistet ist. Lange Zwischenlagerungszeiten an der Waldstraße bedingen massive Wald- und Holzschutzprobleme.
- Bei einer Zwischenlagerung außerhalb des Waldes wird empfohlen, eine möglichst große Entfernung zu gefährdeten Beständen einzuhalten. Sollte dies nicht möglich sein, käme auch eine Behandlung der Stämme im Polter mit amtlich zugelassenen Stammschutzmitteln in Frage, wobei die richtige Dosierung und Umweltauflagen beachtet werden müssen.
- Laufende Kontrolle gefährdeter Bestände auf Käferbefall!
- Die wichtigste Empfehlung bleibt aber immer gleich: Achten Sie auf Ihre Sicherheit!
Broschüren
Borkenkäfer
Broschüren mit umfangreichen Informationen zum Borkenkäfer sind im Referat Forst und Energie der Landwirtschaftskammer Kärnten erhältlich.
Die Broschüre "Kennzahlen der Forst- und Holzwirtschaft in Kärnten" wurde neu aufgelegt. Sie ist ebenfalls im Referat Forst und Energie erhältlich.
Die Broschüre "Kennzahlen der Forst- und Holzwirtschaft in Kärnten" wurde neu aufgelegt. Sie ist ebenfalls im Referat Forst und Energie erhältlich.