Blauzungenkrankheit – neuer Serotyp bedroht Rinder und Schafe
Insgesamt sind 24 Serotypen des Blauzungenvirus (englisch: bluetongue virus, deshalb BTV-1 bis BTV-24) bekannt, welche für die angeführten Tierarten je nach Serotyp mehr oder weniger gefährlich werden können. Aufgrund der vektorgebundenen Übertragung des Blauzungenvirus durch die etwa 1,5 bis 3 mm großen, blutsaugenden Gnitzen (kleine Stechmücken) tritt die Seuche ab Beginn der warmen Jahreszeit auf und erreicht im Frühsommer bzw. im Herbst ihre Höhepunkte. Erst unter 4 °C stellen die Gnitzen ihre Aktivität und damit die Weiterverbreitung der Krankheit ein. Für den Menschen ist der Erreger ungefährlich.
Wie verbreitet sich die Blauzungenkrankheit?
Ursprünglich nur in den tropischen und subtropischen Zonen Afrikas und Asiens verbreitet, haben sich in den letzten 20 Jahren einige Serotypen des Blauzungenvirus in Europa festgesetzt. Die immer milderen Klimaverhältnisse in Zentral- und Nordeuropa ermöglichen es den wärmeliebenden Gnitzen, sich prächtig zu vermehren und teilweise auch den Winter zu überleben. Über Schiffsimporte oder andere, teilweise unerforschte Wege gelangen immer wieder neue Stämme nach Europa. Seit Juli 2023 hat sich der Serotyp 3 von den Niederlanden ausgehend über Frankreich und Deutschland im Herbst 2024 bis nach Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich verbreitet. Ab dem Frühjahr 2025 ist eine massive und rasche Weiterverbreitung über das restliche Bundesgebiet zu erwarten.
Wie verbreitet sich die Blauzungenkrankheit?
Ursprünglich nur in den tropischen und subtropischen Zonen Afrikas und Asiens verbreitet, haben sich in den letzten 20 Jahren einige Serotypen des Blauzungenvirus in Europa festgesetzt. Die immer milderen Klimaverhältnisse in Zentral- und Nordeuropa ermöglichen es den wärmeliebenden Gnitzen, sich prächtig zu vermehren und teilweise auch den Winter zu überleben. Über Schiffsimporte oder andere, teilweise unerforschte Wege gelangen immer wieder neue Stämme nach Europa. Seit Juli 2023 hat sich der Serotyp 3 von den Niederlanden ausgehend über Frankreich und Deutschland im Herbst 2024 bis nach Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich verbreitet. Ab dem Frühjahr 2025 ist eine massive und rasche Weiterverbreitung über das restliche Bundesgebiet zu erwarten.
Welche Auswirkungen kann die Blauzungenkrankheit haben?
War die Symptomatik bei den Blauzungenfällen durch die Serotypen 4 bzw. 8 in Österreich/Kärnten in der Vergangenheit mild bzw. teilweise sogar unauffällig, so erreichen uns aus den betroffenen Gebieten in den Niederlanden und Deutschland dramatische Beschreibungen von Krankheitsbildern mit dem neuen Serotyp 3 – dies nicht nur bei Schaf-, sondern auch bei Rinderbetrieben!
Dass dieser Serotyp 3 ein ganz anderes Potenzial als bisherige hat, zeigt beispielsweise der um fast 25 % vermehrte Anfall von Tierkörpern bei den Tierkörperbeseitigungsanlagen in Niedersachsen. Der Ausfall beträgt bei Schafbetrieben in Holland zwischen 0 und 50 %.
Bei Schafen und zum Teil auch bei Rindern wird von sehr hohem Fieber bis zu 42 °C berichtet, welches einige Tage, aber auch länger anhalten kann. Sehr bald sind am Flotzmaul, an der Schleimhaut im Maul und an der Zunge Rötungen und massive Läsionen zu erkennen. Bei Schafen, seltener bei Rindern, wurden Schwellungen am Kopf und an der Zunge beobachtet. Die Futteraufnahme geht dadurch massiv zurück– mit allen daraus resultierenden Konsequenzen, wie starkem Rückgang der Milchleistung um bis zu 40 % und Stoffwechselentgleisungen. Teilweise stieg die Milchleistung der Kühe zwar nach einigen Tagen wieder an, blieb aber doch um 10 l unter dem vorherigen Niveau, teilweise erholten sich Kühe von dem Leistungseinbruch erst nach drei Wochen oder gar nicht mehr. Die Zellzahlen waren in betroffenen Betrieben ebenfalls stark erhöht.
Zusätzlich kam es zu einem deutlichen Anstieg von Aborten in jedem Trächtigkeitsstadium, Geburten von schwachen Kälbern und zu einer Zunahme von Steinfrüchten. Kühe, die um sieben bis zehn Tage zu früh abkalbten, zeigten oft kein Aufeutern und damit weder Biestmilch noch normal einsetzende Milchleistung. Damit einhergehend gab es in den meisten Betrieben massive Fruchtbarkeitsprobleme. Viele Tiere zeigten auch deutliche Lahmheiten, was ihre Bewegung und damit das Fressen deutlich reduzierte. Kälber waren nicht nur lebensschwach oder gar blind, sondern zum Teil motorisch eingeschränkt oder lagen wie „Sterngucker“ in der Box. Auch Missbildungen werden im Seuchenzug der Blauzungenkrankheit (wie seinerzeit beim Schmallenbergvirus) beobachtet.
Insgesamt erkrankten in Deutschland auch viele Kühe am Serotyp 3 so schwer, dass sie trotz intensiver Behandlung entweder verendeten oder eingeschläfert werden mussten. Bei ungeimpften Vatertieren (Stieren/Böcken) wurde eine zumindest zeitweise Störung des Samenbefundes festgestellt.
War die Symptomatik bei den Blauzungenfällen durch die Serotypen 4 bzw. 8 in Österreich/Kärnten in der Vergangenheit mild bzw. teilweise sogar unauffällig, so erreichen uns aus den betroffenen Gebieten in den Niederlanden und Deutschland dramatische Beschreibungen von Krankheitsbildern mit dem neuen Serotyp 3 – dies nicht nur bei Schaf-, sondern auch bei Rinderbetrieben!
Dass dieser Serotyp 3 ein ganz anderes Potenzial als bisherige hat, zeigt beispielsweise der um fast 25 % vermehrte Anfall von Tierkörpern bei den Tierkörperbeseitigungsanlagen in Niedersachsen. Der Ausfall beträgt bei Schafbetrieben in Holland zwischen 0 und 50 %.
Bei Schafen und zum Teil auch bei Rindern wird von sehr hohem Fieber bis zu 42 °C berichtet, welches einige Tage, aber auch länger anhalten kann. Sehr bald sind am Flotzmaul, an der Schleimhaut im Maul und an der Zunge Rötungen und massive Läsionen zu erkennen. Bei Schafen, seltener bei Rindern, wurden Schwellungen am Kopf und an der Zunge beobachtet. Die Futteraufnahme geht dadurch massiv zurück– mit allen daraus resultierenden Konsequenzen, wie starkem Rückgang der Milchleistung um bis zu 40 % und Stoffwechselentgleisungen. Teilweise stieg die Milchleistung der Kühe zwar nach einigen Tagen wieder an, blieb aber doch um 10 l unter dem vorherigen Niveau, teilweise erholten sich Kühe von dem Leistungseinbruch erst nach drei Wochen oder gar nicht mehr. Die Zellzahlen waren in betroffenen Betrieben ebenfalls stark erhöht.
Zusätzlich kam es zu einem deutlichen Anstieg von Aborten in jedem Trächtigkeitsstadium, Geburten von schwachen Kälbern und zu einer Zunahme von Steinfrüchten. Kühe, die um sieben bis zehn Tage zu früh abkalbten, zeigten oft kein Aufeutern und damit weder Biestmilch noch normal einsetzende Milchleistung. Damit einhergehend gab es in den meisten Betrieben massive Fruchtbarkeitsprobleme. Viele Tiere zeigten auch deutliche Lahmheiten, was ihre Bewegung und damit das Fressen deutlich reduzierte. Kälber waren nicht nur lebensschwach oder gar blind, sondern zum Teil motorisch eingeschränkt oder lagen wie „Sterngucker“ in der Box. Auch Missbildungen werden im Seuchenzug der Blauzungenkrankheit (wie seinerzeit beim Schmallenbergvirus) beobachtet.
Insgesamt erkrankten in Deutschland auch viele Kühe am Serotyp 3 so schwer, dass sie trotz intensiver Behandlung entweder verendeten oder eingeschläfert werden mussten. Bei ungeimpften Vatertieren (Stieren/Böcken) wurde eine zumindest zeitweise Störung des Samenbefundes festgestellt.
Was sollte man in Zeiten von BTV grundsätzlich tun?
Alles, was die Tiere bzw. ihr Immunsystem stärkt!
Impfen, impfen, impfen – und dies unbedingt zumindest gegen den Serotyp 3!
Dies gilt sowohl beim Rind als auch beim Schaf. Eine zusätzliche Impfung gegen den Serotyp 4 bzw. 8 kann sinnvoll sein, da diese Serotypen schon in Kärnten sind (4) bzw. schon in Oberitalien aufgetreten sind (8).
Da die Gnitzen mit April/Mai ihren krankheitsverbreitenden Flugbetrieb schon wieder aufnehmen können, ist es höchste Zeit, für die Impfung mit dem Haustierarzt einen Termin zu vereinbaren. Während Schafe, je nach Impfstoff, nur einmal geimpft werden, müssen Rinder zweimal im Abstand von etwa drei bis vier Wochen geimpft werden, um etwa drei Wochen danach einen belastbaren Impfschutz aufzuweisen.
Was bewirkt die Impfung?
Sie verringert die Symptome und damit Tierleid sowie Behandlungskosten.
Sie verringert die Krankheitsdauer und damit den Leistungsausfall.
Sie verhindert bzw. verringert Todesfälle – in Summe reduziert die Impfung die wirtschaftlichen Ausfälle.
In Kärnten werden die Kosten für den Impfstoff vom Land übernommen, mit dem Hoftierarzt sind die Kosten für die Impfung abzurechnen.
Alles, was die Tiere bzw. ihr Immunsystem stärkt!
- Fütterung, Mineral- und Spurenelementversorgung optimieren (besonders Vitamin E und Selen), Energiedefizite unbedingt vermeiden, reichliche Wasserversorgung überprüfen
- Stress vermeiden
- Bei Kälbern optimales Stallklima, beste Biestmilchversorgung, Vitamin E, Selen
- Schutz der Tiere durch Repellenzien (zum Aufschütten oder Ohrclips) – dabei auf eventuelle Wartezeiten achten
- Lüfter Tag und Nacht laufen lassen – die leichten Gnitzen sind auf Luftbewegung sehr empfindlich.
- Hell erleuchtete Stallungen ziehen jede Art von Mücken magisch an.
- Nachtweide kann kontraproduktiv sein, da Gnitzen in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv sind.
Impfen, impfen, impfen – und dies unbedingt zumindest gegen den Serotyp 3!
Dies gilt sowohl beim Rind als auch beim Schaf. Eine zusätzliche Impfung gegen den Serotyp 4 bzw. 8 kann sinnvoll sein, da diese Serotypen schon in Kärnten sind (4) bzw. schon in Oberitalien aufgetreten sind (8).
Da die Gnitzen mit April/Mai ihren krankheitsverbreitenden Flugbetrieb schon wieder aufnehmen können, ist es höchste Zeit, für die Impfung mit dem Haustierarzt einen Termin zu vereinbaren. Während Schafe, je nach Impfstoff, nur einmal geimpft werden, müssen Rinder zweimal im Abstand von etwa drei bis vier Wochen geimpft werden, um etwa drei Wochen danach einen belastbaren Impfschutz aufzuweisen.
Was bewirkt die Impfung?
Sie verringert die Symptome und damit Tierleid sowie Behandlungskosten.
Sie verringert die Krankheitsdauer und damit den Leistungsausfall.
Sie verhindert bzw. verringert Todesfälle – in Summe reduziert die Impfung die wirtschaftlichen Ausfälle.
In Kärnten werden die Kosten für den Impfstoff vom Land übernommen, mit dem Hoftierarzt sind die Kosten für die Impfung abzurechnen.
Land stellt Impfstoff bereit
Der Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit wird weiterhin vom Land Kärnten bereitgestellt.
Es ergeht die Bitte, bei der Vermarktung von geimpften Rindern „geimpft gegen Blauzungenkrankheit“ auf dem Viehverkehrsschein zu vermerken. Dies erleichtert die Abwicklung und zielgerichtete Beprobung der Tiere.
Es ergeht die Bitte, bei der Vermarktung von geimpften Rindern „geimpft gegen Blauzungenkrankheit“ auf dem Viehverkehrsschein zu vermerken. Dies erleichtert die Abwicklung und zielgerichtete Beprobung der Tiere.