Biogeflügel - federleicht in die Zukunft
Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch bei den Biomasthendlbetrieben in Kärnten wider. Waren es im Jahr 2012 noch zehn Biobetriebe mit rund 79.000 Mastplätzen, so sind es heute 119 Biobetriebe mit 1.236.000 Mastplätzen. Mittlerweile ist Kärnten mit einem Produktionsanteil von 45% bundesweit führend. Bei der Biopute zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Auch hier wuchs der Bestand an Biobetrieben kontinuierlich an. 14 Biobetriebe erzeugen mit ihren rund 52.000 Mastplätzen 39% der Bioputen in Österreich.
Die Biolegehennenhaltung hat sich im Verlauf der vergangenen Jahre ähnlich entwickelt wie im Biomastgeflügelbereich. Bei den Legehennenhaltern gibt es derzeit 68 Betriebe, die an eine Packstelle liefern. Dies ist ein Zuwachs von rund 80% in den vergangenen zehn Jahren. Auch die Anzahl der Biolegehennen mit 196.664 Tieren hat sich mehr als verdoppelt. In Kärnten beträgt der Anteil der Biolegehennen rund 34%. In Österreich haben Bioeier aus Kärnten einen Marktanteil von 13%. Der Bioeiermarkt stabilisiert sich laut AMA-Marktforschung. Vergleicht man die RollAMA-Zahlen der vergangenen fünf Jahre, so wird man zur Erkenntnis kommen, dass der wertmäßige Einbruch des Bioeieranteils im Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2022 im ersten Quartal 2003 wieder im Steigen begriffen ist und das Vor-Corona-Niveau bereits überschritten hat.
Im Rahmen der Direktvermarktung spielt Biogeflügel auch eine entscheidende Rolle. So gibt es allein bei Bio Austria 200 Betriebe mit knapp 15.000 Legehennen, die ihre Bioeier an den Endkonsumenten verkaufen. Spannend ist auch der Bereich des Biomastgeflügels in der Direktvermarktung, denn da gibt es eine Vielzahl an Biobetrieben, welche die unterschiedlichsten Mastgeflügelarten vom klassischen Masthendl bis hin zu Exoten wie das Perlhuhn halten. Saisonal ist in Kärnten die Bioweidegans mit knapp 3.000 Stück sehr begehrt, die sich auf sechs sehr spezialisierte Biobetriebe verteilen. Ebenso stellt für 44 Biodirektvermarkter das Masthendl eine lukrative Nische mit über 4.000 Mastplätzen dar. Der Vorteil in der Direktvermarktung liegt darin, dass Altgebäude relativ leicht und kostengünstig zu funktionsfähigen, tiergerechten Geflügelställen umgebaut werden können. Ebenso fällt es den Betrieben mit kleinen Einheiten leichter, auf Marktveränderungen zu reagieren.