Betriebsreportage: Von der Nase bis zum Schwanz
Am Jörglbauernhof auf 870 m Seehöhe weiden rund 30 Dexter-Rinder und gelangen ganz nebenbei auf die Saualm, Weinebene und die Koralm. Das Dexter-Rind ist Europas kleinste Rinderrasse, die ursprünglich in Irland gezüchtet wurde, um eine vierköpfige Familie ein Jahr lang mit Milch und Fleisch zu versorgen. Da mittlerweile auch in Irland Milch und Rindfleisch flächendeckend in Supermärkten verfügbar ist, hat die Rasse sehr stark an Bedeutung verloren. Sie wäre um ein Haar ausgestorben, wenn nicht ein paar wenige Enthusiasten das Dexter-Rind vor dem Untergang bewahrt hätten. Selbst in Österreich gibt es nur eine Hand voll Züchter, die sich mit dieser archetypischen Hausrinderrasse beschäftigten. Für Barbara und Johannes Schwar sind die kleinen Schwarzen aber viel mehr als ein Hobby, das man sich leistet, um etwas Besonderes zu halten. Für sie stellen die Dexters die ideale Nutztierrasse dar, mit der sie einerseits auf optimale Art und Weise ihre Grünlandflächen bewirtschaften können, und andererseits stellen sie die Grundlage für ihren Hauptbetriebszweig der Biorindfleischvermarktung dar. Barbara und Johannes Schwar legen größten Wert auf eine artgerechte Tierhaltung, was sich darin widerspiegelt, dass den Tieren das ganze Jahr hindurch Zugang zu den Weideflächen gewährt wird und dass sie ausschließlich mit dem hofeigenen Grundfutter wie Heu und Grassilage gefüttert werden. Diese extensive Haltungsform entspricht dieser anspruchslosen Rinderrasse am besten. Die Rinder bekommen auch die nötige Zeit, um sich zu entwickeln, denn bis zur Schlachtreife wird das Grünfutter von zwei Weideperioden benötigt. Die Konsumenten schätzen das zarte und feinfaserige Fleisch und auch den leicht an Wild erinnernden Geschmack der Dexter-Rinder. Das Hauptprodukt stellt ganz klar die Frischfleischvermarktung dar. Nähert sich ein Rind der Schlachtreife, wird mit Hilfe von WhatsApp oder einem hofeigenen Newsletter darauf hingewiesen. Die Schlachtung und Zerlegung erfolgt dann, wenn der Großteil des Tieres vorbestellt ist, auf einem Partnerbetrieb. Die Portionierung der jeweiligen Bestellungen wird im betriebseigenen Verarbeitungsraum durchgeführt.
Das Fleisch kann entweder von den Konsumenten direkt am Hof abgeholt, am Kulinarik-Kultur-Markt (KuKuMa) in Wolfsberg oder in ausgewählten Geschäften erworben werden. Da Rinder nicht zur Gänze aus einem Filet und Beiried bestehen, haben sich Barbara und Johannes Schwar ganz intensiv mit einer ganzheitlichen Verwertung des Rindes beschäftigt. Für sie bedeutet „from nose to tail“, das Rind und Rindfleisch in seiner ganzen Form zu verarbeiten. So findet man in ihrem Bioproduktsortiment Spezialitäten wie Aufstriche, Sauce Bolognese, Chili con Carne und viele weitere Rindfleischprodukte im Glas. Darüber hinaus werden auch mit Partnerbetrieben zum Beispiel der Rindertalg zu Seifen und die Hörner und Knochen zu vielfältigen Schmuckkreationen, die jede für sich ein Unikat darstellen, verarbeitet und zum Verkauf angeboten.
Aber die „From-nose-to-tail“-Philosophie beschränkt sich nicht nur einzig und allein auf die Vermarktung von Biorindfleisch. So wird am Jörglbauerhof auch sämtliches Streu- und Beerenobst zu verschiedensten Biosäften und Bioaufstrichen verarbeitet. Dazu runden Bioprodukte aus der Wildsammlung das sehr reichhaltige Bioangebot ab. Dieses bunte Produktsortiment spiegelt die ganzheitliche Betriebsausrichtung wider, dass ein extensiver Grünlandbetrieb im Berggebiet die Ressourcen und das Potenzial beinhaltet, sich selbst zu tragen und die Wirtschaftsgrundlage für eine Familie zu bilden. Auch die Vielfalt an Vermarktungswegen ermöglicht es Barbara und Johannes Schwar, ihre Bioprodukte einem breiten Kundenkreis anzubieten. Die Herausforderung für die Zukunft wird sein, weiterhin auch mit einem guten und wirtschaftlichen Preis für gute Bioprodukte gegenüber Dumpingpreisen von Lebensmitteln im Großhandel bestehen zu können und hinsichtlich dessen sehr viel Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Das Fleisch kann entweder von den Konsumenten direkt am Hof abgeholt, am Kulinarik-Kultur-Markt (KuKuMa) in Wolfsberg oder in ausgewählten Geschäften erworben werden. Da Rinder nicht zur Gänze aus einem Filet und Beiried bestehen, haben sich Barbara und Johannes Schwar ganz intensiv mit einer ganzheitlichen Verwertung des Rindes beschäftigt. Für sie bedeutet „from nose to tail“, das Rind und Rindfleisch in seiner ganzen Form zu verarbeiten. So findet man in ihrem Bioproduktsortiment Spezialitäten wie Aufstriche, Sauce Bolognese, Chili con Carne und viele weitere Rindfleischprodukte im Glas. Darüber hinaus werden auch mit Partnerbetrieben zum Beispiel der Rindertalg zu Seifen und die Hörner und Knochen zu vielfältigen Schmuckkreationen, die jede für sich ein Unikat darstellen, verarbeitet und zum Verkauf angeboten.
Aber die „From-nose-to-tail“-Philosophie beschränkt sich nicht nur einzig und allein auf die Vermarktung von Biorindfleisch. So wird am Jörglbauerhof auch sämtliches Streu- und Beerenobst zu verschiedensten Biosäften und Bioaufstrichen verarbeitet. Dazu runden Bioprodukte aus der Wildsammlung das sehr reichhaltige Bioangebot ab. Dieses bunte Produktsortiment spiegelt die ganzheitliche Betriebsausrichtung wider, dass ein extensiver Grünlandbetrieb im Berggebiet die Ressourcen und das Potenzial beinhaltet, sich selbst zu tragen und die Wirtschaftsgrundlage für eine Familie zu bilden. Auch die Vielfalt an Vermarktungswegen ermöglicht es Barbara und Johannes Schwar, ihre Bioprodukte einem breiten Kundenkreis anzubieten. Die Herausforderung für die Zukunft wird sein, weiterhin auch mit einem guten und wirtschaftlichen Preis für gute Bioprodukte gegenüber Dumpingpreisen von Lebensmitteln im Großhandel bestehen zu können und hinsichtlich dessen sehr viel Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Betriebsspiegel
Familie: Barbara Schwar (38), Land- und Forstwirtin, Ergotherapeutin; Johannes Schwar (40), Land- und Forstwirt, Mechaniker; Töchter Ylva (9) und Clara (5), Großeltern Gerti (70) und Edi (71)
Standort: Hinterwölch 21, 9413 St. Gertraud
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 14,5 ha Grünland, 0,03 ha Gemüsefläche, 24 ha Wald, 11 ha Alm (verpachtet)
Tierbestand: 30 Dexter-Rinder mit Nachzucht, 20 Sulmtaler-Hühner, sieben Ouessant-Schafe, zwei Esel
Direktvermarktung von Rindfleisch und Rindfleischprodukten sowie einer Vielzahl an Säften und Fruchtaufstrichen vom hofeigenen Obst und aus der Wildsammlung.
Standort: Hinterwölch 21, 9413 St. Gertraud
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 14,5 ha Grünland, 0,03 ha Gemüsefläche, 24 ha Wald, 11 ha Alm (verpachtet)
Tierbestand: 30 Dexter-Rinder mit Nachzucht, 20 Sulmtaler-Hühner, sieben Ouessant-Schafe, zwei Esel
Direktvermarktung von Rindfleisch und Rindfleischprodukten sowie einer Vielzahl an Säften und Fruchtaufstrichen vom hofeigenen Obst und aus der Wildsammlung.