Betriebsreportage: Kerschbaumerhof – Heimat für Murbodner
An die einfache und bodenständige Philosophie „Geht’s den Tieren gut, geht’s auch uns gut“ hält sich die Familie Egger auf ihrem Mutterkuhhaltungsbetrieb mit Leib und Seele. Der Bergbauernhof wird biologisch bewirtschaftet. „Derzeit befinden sich unsere Rinder noch in Anbindehaltung, jedoch erhalten diese täglich, bei jeder Witterung, Auslauf ins Freie. Was die Mutterkuhhaltung betrifft, können unsere Damen die Sommermonate auf der blühenden Hochalmwiese gemeinsam mit ihren Kälbern verbringen. Die Anbindehaltung soll aber bald ein Ende haben, da ich mir als Meisterarbeit den Umbau zu einem Laufstall vorgenommen habe“, berichtet Barbara Egger. Ob im Stall mit regelmäßig frisch eingestreuten Liegeboxen oder auf der „Sonnenterrasse“ im Freien – für den Wohlfühlfaktor der Tiere wird ausreichend gesorgt. Mit der Umstellung auf die Laufstallhaltung sollen das Tierwohl und die Tiergesundheit noch stärker gefördert werden.
„Als mein Ehemann den Bauernhof 2009 von seinen Eltern übernahm, lebten verschiedenste Nutzungsrassen im Stall. Im Jahr 2014 wurde ich Betriebsführerin, und seither versuche ich, den Betrieb auf eine aussterbende Rasse umzustellen: Anfangs mit nur drei Jungkalbinnen der Rasse Murbodner konnte ich den Bestand auf mittlerweile reinrassige acht Stück dieser gutmütigen Kühe und deren Kälber erhöhen. Zudem bin ich im Zuchtverein vertreten und darf meine Kühe selbst als sogenannter ,Eigenbestandsbesamer‘ züchten“, erzählt die Landwirtin und Familienmutter. Das Murbodner Rind gehört in die Gruppe der einfarbig-hellen Höhenviehrassen. Die Eigenschaften dieser Rasse sind Langlebigkeit und hohe Widerstandskraft. Diese Fähigkeiten sind sehr wichtig für die Mutterkuhhaltung und auch für die extensive Weidehaltung auf den Almen vorteilhaft. Ein sehr besonderes Züchtungsmerkmal – das Flotzmaul – ist schwarz mit heller Schnippe und wird auch „Herzl“ genannt. Die Umgebung des Flotzmaules und der Augen ist ebenso wie die unteren Beinpartien etwas aufgehellt. Hornspitzen und Schwanzquaste sind dunkel bis schwarzgrau.
„Als mein Ehemann den Bauernhof 2009 von seinen Eltern übernahm, lebten verschiedenste Nutzungsrassen im Stall. Im Jahr 2014 wurde ich Betriebsführerin, und seither versuche ich, den Betrieb auf eine aussterbende Rasse umzustellen: Anfangs mit nur drei Jungkalbinnen der Rasse Murbodner konnte ich den Bestand auf mittlerweile reinrassige acht Stück dieser gutmütigen Kühe und deren Kälber erhöhen. Zudem bin ich im Zuchtverein vertreten und darf meine Kühe selbst als sogenannter ,Eigenbestandsbesamer‘ züchten“, erzählt die Landwirtin und Familienmutter. Das Murbodner Rind gehört in die Gruppe der einfarbig-hellen Höhenviehrassen. Die Eigenschaften dieser Rasse sind Langlebigkeit und hohe Widerstandskraft. Diese Fähigkeiten sind sehr wichtig für die Mutterkuhhaltung und auch für die extensive Weidehaltung auf den Almen vorteilhaft. Ein sehr besonderes Züchtungsmerkmal – das Flotzmaul – ist schwarz mit heller Schnippe und wird auch „Herzl“ genannt. Die Umgebung des Flotzmaules und der Augen ist ebenso wie die unteren Beinpartien etwas aufgehellt. Hornspitzen und Schwanzquaste sind dunkel bis schwarzgrau.
Weiterbildung
„Für mich war klar, dass ich den Betrieb meines Mannes führen kann und will, da er als Polier auswärts im Tunnelbau arbeitet und ihm deshalb wenig Zeit für den Hof bleibt“, erinnert sich Barbara Egger. Aus diesem Grund entschloss sie sich, zuerst den landwirtschaftlichen Facharbeiter und im Anschluss den Meisterkurs für Land- und Forstwirtschaft auf dem zweiten Bildungsweg zu absolvieren. „Neben den speziellen Fachinhalten ist vor allem die Betriebs- und Unternehmensführung ein wichtiger Bestandteil für mich, um für mein weiteres Berufsleben am Hof gerüstet zu sein. Ideen für die Zukunft habe ich genug. So leben bereits seit zwei Jahren die Sommermonate über Masthühner auf unserem Hof. Diese werden biologisch auf 1200 m Seehöhe aufgezogen“, so die Landwirtin, die sich auch für die eigene Gemeinde engagiert: Neben der Funktion als Bildungsreferentin in Stall im Mölltal ist sie im Gemeinderat als Obfrau des Landwirtschaftsauschusses tätig. Stetige Weiterbildung hat für sie immer eine wichtige Rolle gespielt: So besuchte die Landwirtin nebenbei schon viele Kurse und Zertifikatslehrgänge, darunter beispielsweise den Kurs „Eigenbestandsbesamer“, den ZAM-Lehrgang „Professionelle Vertretungsarbeit im ländlichen Raum“ oder „Einstieg in die Mastgeflügelhaltung im kleinen Stil“. Im kommenden Jahr wird sie den Meisterkurs für Land- und Forstwirtschaft abschließen. „Um die Aufgaben einer Mutter, Ehefrau und Bäuerin unter einen Hut zu bringen, braucht es gute Organisation, Flexibilität und Verständnis in allen Bereichen – hinter jedem starken Bauer steht eine starke Bäuerin“, schmunzelt Barbara Egger. B. E.
Betriebsspiegel
Kerschbaumerhof – Familie Egger, Sonnberg 9a, 9832 Stall
- Familie: Roman (45), Barbara (39), Melina (18), Helena (14), Emilian (10)
- Seehöhe: ca. 1145 m
- Betrieb: Nebenerwerbsbetrieb mit 5,5 ha Grünland, 10 ha Forstwirtschaft, acht Mutterkühen mit eigener Nachzucht
- Standbeine: Mutterkuhhaltung, Direktvermarktung, Forstwirtschaft und Grünland