Betriebsreportage: Hühner lieben Struktur
Hühner sind Waldtiere geblieben. Daran haben über 6000 Jahre Zuchtarbeit nichts geändert. Auch die gängigen Legehybriden vertreten sich gerne im Freien die Beine und gehen dort ihren Lieblingsbeschäftigungen – der Futtersuche und dem Sandbaden – nach. Am liebsten haben sie es, wenn sie sich in einem Auslauf aufhalten können, der ihren Bedürfnissen entspricht. Dieser Umstand wurde in den Biorichtlinien bei der Auslaufgestaltung berücksichtigt. Ziel der Strukturierung der Auslaufflächen ist es, den Auslauf für die Biohühner so zu gestalten, dass dieser durch schutzgebende Elemente wie Bäume und Sträucher von den Hühnern bestmöglich angenommen wird.
So gelingt’s
Im Herbst 2020 wurde am Biohof Schnitzer in Gnesau das Großprojekt strukturierter Hühnerauslauf umgesetzt. Dieter Obereder und sein Sohn Alexander haben jeweils 2,5 ha für eine Herde von 3000 Biolegehennen eingezäunt und bepflanzt. In jedem Auslauf wurden gut 50 mehrjährige Laubbäume und Sträucher wie Eichen, Hainbuchen, Weiden, Pappeln und Birken in Reihen ausgepflanzt. Der Abstand der Reihen wurde so gewählt, dass die Auslauffläche für Pflegemaßnahmen mit dem Traktor befahrbar bleibt und eine gleichmäßige Beschattung gewährleistet wird. Von der Baumschule wurde ausschließlich B-
Ware bestellt, um die Kosten der Auslaufgestaltung im Rahmen zu halten. Aus tierseuchenhygienischen Gründen wurden keine Streuobstbäume verwendet, damit durch das reife Obst keine Wildvögel angelockt werden. Als weiteres Strukturelement, das bei Bedarf bewegt werden kann, werden Holzkonstruktionen, die mit einem Netz bespannt sind, eingesetzt. Der Vorteil des Netzes liegt darin, dass es zu keinen Beschädigungen bei Schneefall kommt. Die Hühner nehmen diese Konstruktionen gerne als Unterschlupf an. Damit können auch jene Auslaufbereiche attraktiv gestaltet werden, die nicht unbedingt mit Bäumen oder Sträuchern bepflanzt werden können. Die einzelnen Hühnerausläufe wurden mit einem 1,52 m hohen vollverzinkten Wildschutzzaun eingefasst. Summa summarum betrugen die Kosten für die Auslaufgestaltung für rund 100 Laubbäume und 1000 m Zaun 10.000 Euro.
Als Versuch wurden in einem Hühnerauslauf 50 kniehohe Sibirischen Blaubeeren ausgepflanzt. Durch ihre Robustheit, sie stammt ursprünglich von der russischen Halbinsel Kamtschatka, verspricht sich Dieter Obereder in paar Jahren eine Nutzung der Frucht. Klarerweise werden sich die Hühner auch ihren Teil an den schmackhaften Früchten holen. Wenn aber die Sträucher ihre maximale Wuchshöhe von 1,5 m erreicht haben, darf mit einer reichen Ernte gerechnet werden. Interessierte Abnehmer von Partnerbetrieben, die die Beeren in Fruchtzubereitungen verarbeiten möchten, gibt es schon.
Ware bestellt, um die Kosten der Auslaufgestaltung im Rahmen zu halten. Aus tierseuchenhygienischen Gründen wurden keine Streuobstbäume verwendet, damit durch das reife Obst keine Wildvögel angelockt werden. Als weiteres Strukturelement, das bei Bedarf bewegt werden kann, werden Holzkonstruktionen, die mit einem Netz bespannt sind, eingesetzt. Der Vorteil des Netzes liegt darin, dass es zu keinen Beschädigungen bei Schneefall kommt. Die Hühner nehmen diese Konstruktionen gerne als Unterschlupf an. Damit können auch jene Auslaufbereiche attraktiv gestaltet werden, die nicht unbedingt mit Bäumen oder Sträuchern bepflanzt werden können. Die einzelnen Hühnerausläufe wurden mit einem 1,52 m hohen vollverzinkten Wildschutzzaun eingefasst. Summa summarum betrugen die Kosten für die Auslaufgestaltung für rund 100 Laubbäume und 1000 m Zaun 10.000 Euro.
Als Versuch wurden in einem Hühnerauslauf 50 kniehohe Sibirischen Blaubeeren ausgepflanzt. Durch ihre Robustheit, sie stammt ursprünglich von der russischen Halbinsel Kamtschatka, verspricht sich Dieter Obereder in paar Jahren eine Nutzung der Frucht. Klarerweise werden sich die Hühner auch ihren Teil an den schmackhaften Früchten holen. Wenn aber die Sträucher ihre maximale Wuchshöhe von 1,5 m erreicht haben, darf mit einer reichen Ernte gerechnet werden. Interessierte Abnehmer von Partnerbetrieben, die die Beeren in Fruchtzubereitungen verarbeiten möchten, gibt es schon.
Das Fazit
Durch die Strukturierung der Auslauffläche wurde auf jeden Fall eine Verbesserung der Auslaufnutzung erzielt. Die Hühner nehmen die natürlichen und künstlichen Strukturelemente gerne an und bevölkern die gesamte Auslauffläche. Auch die Konsumenten können sich unmittelbar von der artgerechten Tierhaltung überzeugen, die am Biohof Schnitzer einkaufen.
9 Tipps zum Auslauf von Biolegehennen
- Biolegehennen müssen mindestens ein Drittel ihrer Lebensdauer einen ständigen Zugang zu Freigelände, vorzugsweise zu Weideland, haben, wann immer die Witterungsbedingungen und der Zustand des Bodens dies erlauben – es sei denn, es gelten mit dem Gemeinschaftsrecht im Einklang stehende Einschränkungen und Pflichten zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier (z. B. Vogelgrippe).
- Auslaufgrößen pro Legehenne:
- Variante a) 10 m² pro Legehenne und 1 % Beschattungsfläche
- Variante b) 8 m² pro Legehenne und 2 % Beschattungsfläche inkl. Außenscharraum
- Mindestens zwölf schutzgebende Elemente pro ha Auslauffläche. Technische und pflanzliche Elemente können in Kombination angeboten werden
- Die Mindestgrundrissfläche von technischen Elementen muss zumindest 0,5 m² betragen.
- Unabhängig von seinem tatsächlichen Kronendurchmesser zählt ein Baum für 8 m² schutzgebendes Element, wenn er einen Mindestkronendurchmesser von 2 m hat.
- Büsche, Hecken und/oder Baumgruppen: Anrechenbar ist die tatsächlich von den Pflanzen eingenommene Fläche. (Zur Bestimmung der Fläche können die Angaben der flächigen Landschaftselemente der AMA genutzt werden). Die Mindestgrundrissfläche von diesen Elementen muss zumindest 0,5 m² betragen.
- Ausläufe, die an keinem Punkt weiter als 20 m von den Auslaufklappen des Stallgebäudes entfernt sind, werden von der Regelung ausgenommen.
- Um die Regelmäßigkeit der Elemente zu gewährleisten, darf der Maximalabstand eines Elements zum nächstgelegenen Element, Stallgebäude oder Auslaufflächenrand eine Distanz von 30 m nicht überschreiten.
- Legehennen muss spätestens ab der zwölften Lebenswoche ein Zugang in den Auslauf gewährt werden.
Betriebsspiegel
- Familie: Dieter (54), Isabella (55) und Alexander (29) Obereder bewirtschaften seit 1994 den Biohof Schnitzer in Gnesau 13 (Bez. Feldkirchen)
- Landwirtschaftliche Nutzfläche: 32 ha Grünland
- Nutztiere: 6000 Legehennen, 40 Angus-Rinder
- Seit dem Jahr 2000 liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Eiern, Nudeln und Rindfleisch. Alle Produkte werden direkt ab Hof an Endkonsumenten oder per Zustellservice an Gastronomie und Wiederverkäufer vermarktet.
- Weitere Infos: www.bioei.at